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Insulinpflichtige Typ-2-Diabetiker, die sich dauerhaft bewusst ernähren und viel bewegen, können mit der Zeit oftmals ihre Dosen reduzieren.
Frage: Ich habe seit sieben Jahren einen Typ-2-Diabetes, seit drei Jahren spritze ich 15 – 10 – 15 Einheiten je Broteinheit Humalog morgens – mittags – abends. Und um 22 Uhr auch noch 32 Einheiten Basalinsulin.
Meine weiteren Daten lauten: HbA1c 5,0 bis 5,2 Prozent, Alter 66 Jahre, Gewicht 100 kg, Größe 1,74 m. Warum hat sich seit drei Monaten der Bedarf an Humalog um 50 Prozent auf 7 – 5 – 7 Einheiten reduziert? Warum kann ich das Basalinsulin ganz weglassen, ohne dass sich Lebensgewohnheiten, Nahrungszusammensetzung, Gewicht und sonstige Arzneimittel geändert haben? Bleibt das so? Oder habe ich andere Schlussfolgerungen aus dieser Entwicklung zu beachten?
Prof. Petzoldt: Auch wenn man rechnerisch nur von einer sehr geringen täglichen Zahl von beispielsweise 10 Broteinheiten mit jeweils 12 Einheiten Humalog ausgeht, dann spritzten Sie damals über 160 Einheiten Insulin am Tag. Und jetzt sind es immer noch über 60 Einheiten am Tag. Gern möchte ich Ihnen zu dieser ja ganz günstigen Richtung gratulieren, auch wenn ich Ihre Warum-Frage nicht beantworten kann.
Üblicherweise ist es nämlich bei der Insulinresistenz, die auch bei Ihnen zu vermuten ist, gerade umgekehrt: Üblicherweise kommt es bei unverändert ungünstiger Lebensweise und unverändert sehr hohem Körpergewicht zu immer schlechteren Blutzuckerwerten bei eher steigenden Insulinmengen.
Ob es für Sie bei der günstigen Entwicklung bleibt, ob Sie auch noch bessere Ergebnisse erzielen können, hängt tatsächlich ganz entscheidend von einer günstigeren Lebensweise ab – das heißt richtig zu essen und zu trinken und genügend zu bewegen! Und vor allem: eine gleichmäßige Gewichtsabnahme! Das Letztere ist sicher das schwierigste Unterfangen: Nutzen Sie hierfür doch das Titelthema der Diabetes-Journal-April-Ausgabe nächsten Monat (“Abnehmen”)!
Dies sind meine Empfehlungen und Schlussfolgerungen für Sie – viel Erfolg bei allem.
… dann schreiben Sie ihm per Post oder E-Mail:
Prof. Dr. Rüdiger Petzoldt
Schubertstraße 6, 32545 Bad Oeynhausen
E-Mail: brpetzoldt@t-online.de
Beantwortete Fragen veröffentlichen wir im Diabetes-Journal sowie hier auf diabetes-online.de – natürlich anonym.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (3) Seite 46
5 Minuten
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