„Mich stören die Nebenwirkungen“

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„Mich stören die Nebenwirkungen“

Auswahl und Einsatz von Blutdrucksenkern, die möglichst gut wirken und geringe oder keine Nebenwirkungen haben, können nur individuell erfolgen.

Die Frage: Ich bin 70 Jahre alt und insulinpflichtiger Typ-2-Diabetiker mit zu hohem Blutdruck (ca. 180/80 mmHg), der trotz Einnahme von verschiedenen Medikamenten nicht in den Griff zu kriegen ist. Dagegen stören mich deren Nebenwirkungen wie Übelkeit und häufiger Schwindel erheblich. Bei manchen Tabletten wird gewarnt mit “Vorsicht für Diabetiker”. Und manchmal ist auch zu lesen, dass ein häufiger Wechsel der Medikamente Gefahren mit sich bringt. Können Sie eine Empfehlung von wirksamen Tabletten, möglichst mit weniger Nebenwirkungen geben?


Prof. Petzoldt: Der aus anderen Lebensbereichen stammende Slogan Keine Wirkungen ohne Nebenwirkungen passt auch zur Behandlung des Bluthochdrucks; denn es gibt nicht DIE Ideal-Medikamente mit durchschlagender Wirkung und ganz ohne Nebenwirkungen.

Beim Bluthochdruck wie beim Diabetes kann die individuelle Behandlung immer nur dann gelingen, wenn sie zwar allgemein geltenden Erkenntnissen folgt, dabei aber immer auf den einzelnen Menschen abgestimmt wird. Das Allgemeine vorab: Derzeit gelten Blutdruckwerte von nicht mehr als 140/90 mmHg als Behandlungsziel.

Und erfreulicherweise gibt es eine ganze Reihe wirksamer, unterschiedlicher blutdrucksenkender Medikamente, die in der individuellen Behandlung versucht und, bei Bedarf auch in Kombination, zur Erreichung der Blutdruckzielwerte eingesetzt werden können. Dies kann ich mit Ihnen aber nicht über die Ferne abstimmen.

Auswahl und Einsatz von Blutdrucksenkern, die danach beide Erwartungen erfüllen – möglichst gute Wirksamkeit und möglichst geringe oder keine Nebenwirkungen –, können nur individuell erfolgen. Besprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt, welche Medikamenten-Kombination für Sie zu einer wirksameren Hochdruckbehandlung mit weniger stark ausgeprägten, erträglicheren Nebenwirkungen zur Verfügung stehen und welche Sie, eventuell auch nach einem Wechsel, versuchen können.

Haben auch Sie eine medizinische Frage an Prof. Petzoldt?

… dann schreiben Sie ihm per Post oder E-Mail:

Prof. Dr. Rüdiger Petzoldt​
Schubertstraße 6, 32545 Bad Oeynhausen
E-Mail: brpetzoldt@t-online.de

Beantwortete Fragen veröffentlichen wir im Diabetes-Journal sowie hier auf diabetes-online.de – natürlich anonym.


von Prof. Dr. med. R. Petzoldt
ehem. Direktor des Diabeteszentrums am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (10) Seite 42

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