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Wissen, Aufklärung und Prävention der Eltern sind der Grundstein für gesunde Kinder-Zähne. Deshalb gibt es hier hilfreiche Tipps und was es bezüglich des Diabetes bei der Zahnpflege zu beachten gibt.
Schon während der Schwangerschaft ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten und sich mit allen Vitaminen, Mineral- sowie Nährstoffen zu versorgen. Denn die Bildung der Milchzahn- und der bleibenden Zahn-Anlagen beim Kind beginnt schon in der Anfangszeit der Schwangerschaft. Dabei sind vor allem Kalzium, Fluorid und Phosphor wichtige Mineralstoffe, die zu einer gesunden Entwicklung der Zähne beitragen.
Hier ein kleiner Exkurs zum Thema Karies und ihrem Entstehen: Die Karies ist eine Erkrankung der Zahnstruktur mit mehreren Ursachen. Sie entsteht durch die Bakterien im Mund, häufig zugeführten Zucker und über die Zeit hinweg. Ist einer dieser Faktoren zu einem Zeitpunkt nicht gegeben, kann auch keine Karies gefördert werden.
Deshalb sollte man beim Konsumieren von Gummibärchen statt jede halbe Stunde eins lieber zehn auf einmal essen und statt alle halbe Stunde einen Schluck Limonade lieber ein ganzes Glas auf einmal trinken. Denn durch den häufigen Zucker oder die Säure eines Safts oder Softdrinks muss der pH-Wert, der das Maß des Säuregehalts angibt, im Mund jedes Mal erneut neutralisiert werden. Der Zucker gibt den Bakterien im Mund immer wieder „Nahrung“, was langfristig zu Karies führt.
Wenn das Kind auf die Welt kommt, hat dieses zunächst keine Bakterien im Mund. Durch Umwelt-Einflüsse und das Umfeld werden diese nach und nach mehr. Man sollte versuchen, dies so lange wie möglich hinauszuzögern. Aus diesem Grund sollte man Babys nicht auf den Mund küssen, nicht elterliche Finger in den Mund stecken und ab dem Beikost-Alter dem Baby immer einen eigenen Löffel bzw. eigenes Besteck geben und dies nicht teilen.
Beim Zucker gilt wie so oft: Die Menge macht das Gift. In der Muttermilch kommt natürlicherweise Milchzucker (Laktose) vor. Doch deshalb ist die Muttermilch nicht schlecht. Diese enthält auch viele wichtige Nährstoffe und Antikörper, die gegen Erreger wirksam sind und das Immunsystem des Babys stärken. Auch in gekaufter Baby-Milch ist Zucker enthalten.
Deshalb sollten Kinder weder dauerhaft an der Brust bzw. Flasche nuckeln, um nicht ständig Zucker aufzunehmen – die Zucker-Häufigkeit macht den Unterschied beim Entstehen von Karies. Später sollten Kinder hauptsächlich ungesüßte Getränke, idealerweise Wasser, trinken.
Jahrelang galt das Thema Fluoride als heikel, da viele das Salz (Fluorid) mit dem giftigen Gas Fluor verwechselten. Natürlich gibt es auch bei Fluorid eine Menge, ab der es schädlich ist. Allerdings müsste das Kind dafür eine ganze Tube Zahnpasta essen.
Für die Zähne sind Zahnpasten mit Fluorid gegenüber Zahnpasten ohne Fluorid zu bevorzugen, da diese dazu beitragen, Karies vorzubeugen. Dies passiert, indem sich das enthaltene Fluorid im Zahnpasta-Gemisch wie ein Schleier um die Zähne legt. Deshalb empfehlen Zahnärzte nach dem Zähneputzen nur das Ausspucken der Zahnpasta und nicht das Ausspülen des Munds.
Der Markt an Zahnpasten und Zahnpflege-Produkten, wie Zahnseide, Mundspül-Lösungen und Bürstchen für die Räume zwischen den Zähnen (Interdentalbürsten), steigt. Um für das Kind die richtige Zahnpasta zu wählen, ist ratsam, sich an dem Aufdruck auf der Tube, welche Zahnpasta für welches Alter bestimmt ist, zu orientieren.
Eins steht aber fest: Ab dem ersten Zahn muss geputzt werden! Auch wenn dies bei dem ein oder anderen Kind nicht so beliebt ist, ist das Zähneputzen für gesunde und schöne Zähne unverzichtbar. Heutzutage gibt es auch das ein oder andere Spiel, mit welchem Eltern ihrem Kind das Zähneputzen spielerisch näherbringen können.
Grundsätzlich ist es gut, wenn die Kinder früh die Möglichkeit bekommen, selbst die Zähne zu putzen. Allerdings ist bewiesen, dass das etwas Geschick und Übung braucht. Deshalb wird empfohlen, dass die Eltern mindestens nachputzen, bis die Kinder fließend Schreibschrift schreiben können.
Da Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für verschiedenste Zahn-Erkrankungen haben, wie Parodontitis, Karies und Erkrankungen der Mundschleimhaut, sind hier doppelte Vorsicht und eine erhöhte Notwendigkeit der Pflege geboten. Durch eine gestörte Wundheilung, erhöhte Blutzuckerwerte und eine eventuelle Trockenheit im Mund können Karies und Parodontitis schneller voranschreiten.
Deshalb sollte man die Pflege der Zähne und des Mundraums strikter vom Zahnarzt kontrollieren lassen, wenn ein Diabetes besteht. Dies gilt auch bereits, wenn das Kind einen Diabetes hat. Dessen Zähne sind intensiv zu pflegen und die Zuckermenge sollte so gering wie möglich sein.
Wie bei vielen anderen Dingen auch brauchen Kinder ein Vorbild. Wer könnte das besser sein als die eigenen Eltern? Denn ein gesunder Kindermund und langfristig gesunde Zähne beginnen eben schon bei den Eltern.
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (1/2) Seite 44-45
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