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Eine Gewichtszunahme beeinflusst die Darmflora und die Stoffwechselleistung, berichten Münchner Forscher. Außerdem konnte in einer weiteren Studie im diabetischen Tiermodell veränderte und teils unbekannte Schwefelverbindungen identifiziert werden.
Bei einer Zunahme des Körpergewichts verändern sich sowohl die Zusammensetzung der Darmkeime, als auch die Muster tausender Stoffwechselprodukte. Darüber hinaus scheint eine Diabeteserkrankung bestimmte Stoffwechselwege – wie den Schwefelmetabolismus – zu beeinflussen.
Dies haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München mittels metabolomischer Analysen untersucht und damit erneut auf die Komplexität des Darmstoffwechsels hingewiesen. Die Ergebnisse sind in den Fachzeitschriften The ISME Journal und The Journal of Proteome Research veröffentlicht.
Kommt es zu einer Gewichtszunahme, hat dies auch Folgen für die Stoffwechselleistung sowie die bakterielle Gemeinschaft im Magen-Darm-Trakt. Ein Wissenschaftlerteam vom Helmholtz Zentrum München, der Technischen Universität München und der Universität Wien fand heraus, dass bei Mäusen Übergewicht darauf Einfluss nimmt, wie sich die Darmflora zusammensetzt.
Gefördert wurden die Forschungsprojekte durch das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD). Insbesondere interessierte sich das Team um Alesia Walker und Prof. Dr. Philippe Schmitt-Kopplin für die Entdeckung veränderter Stoffwechselprodukte (Metaboliten) im Zusammenhang mit einer Gewichtszunahme.
Dazu verglichen sie die Stoffwechselprofile sowie die Diversität und Zusammensetzung der Darmkeime von gesunden bzw. übergewichtigen Mäusen. Nur weniger als zehn Prozent der zu tausenden erfassten Metaboliten sind bekannt und in Datenbanken registriert.
“Unsere Ergebnisse zeigen, wie komplex der Stoffwechsel reguliert und gesteuert wird und dass Übergewicht die Stoffwechselleistung unmittelbar beeinflusst”, sagt Studienleiter Schmitt-Kopplin.
“Unsere Messungen mittels ultrahochauflösender Massenspektrometrie gewähren uns Einblicke in noch nicht beschriebene Stoffwechselveränderungen. Diese geben uns Hinweise darauf, welche molekularen Mechanismen bei Übergewicht zugrunde liegen und zu Folgeerkrankungen beitragen können.”
Insbesondere das sogenannte Mikrobiom, die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm, wird seit längerem mit der Entstehung verschiedener Erkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus, in Verbindung gebracht. In einer weiteren Studie konnte die Gruppe um Prof. Dr. Philippe Schmitt-Kopplin zeigen, dass der Stoffwechsel in einem diabetischen Tiermodell insbesondere durch neuartige schwefelhaltige Metabolite charakterisiert ist.
“In beiden Studien konnten wir verschiedene Stoffwechselprofile abbilden und sogar teils unbekannte Metaboliten identifizieren – ihre Funktionen wollen wir nun weiter untersuchen, mit besonderem Fokus auf den Schwefelmetabolismus” erklärt Erstautorin Walker. “Der Vergleich mit den Darmkeimen erlaubt uns darüber hinaus Rückschlüsse auf körpereigene bzw. mikrobielle Stoffwechseleigenschaften.”
Pressemitteilung des HelmoltzZentrum München
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