Nichtalkoholische Fettleber: neue Diagnosemöglichkeiten

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Nichtalkoholische Fettleber: neue Diagnosemöglichkeiten

Ein Tübinger Forscherteam hat aus klinischen Daten einen neuen Index entwickelt, der mit hoher Genauigkeit das Vorliegen einer Fettlebererkrankung vorhersagen kann. Diese Krankheit hat sich zu einer globalen Epidemie ausgeweitet. Das weltweite Interesse ist groß, die Ursachen und Folgen besser zu verstehen sowie die Diagnose frühzeitig stellen zu können.

Etwa jeder dritte Erwachsene in den industrialisierten Ländern hat eine krankhaft verfettete Leber. Damit erhöht sich für diese Menschen nicht nur das Risiko für fortgeschrittene Erkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs, sondern vor allem auch für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Um frühzeitig gegensteuern zu können, ist es hilfreich, erste Anzeichen der Fettleber rechtzeitig zu erkennen.

Vorherige Methoden waren zu ungenau oder sehr kostspielig

Ultraschalluntersuchung und Bestimmung der Leberwerte spüren dabei meist nur fortgeschrittene Stadien auf. Aufwändigere Untersuchungen wie die Kernspinspektroskopie sind zwar aussagekräftiger, aber wegen der relativ hohen Kosten im klinischen Alltag nicht auf breiter Ebene einsatzfähig. Daher arbeiten Wissenschaftler an einfachen, aber genauen Methoden, die für die Diagnose einer Fettleber besser geeignet sind.

Unter verschiedenen Indizes, die dafür entwickelt wurden, hat sich der sogenannte ‘Fatty Liver Index’ (FLI) bestehend aus den Parametern Alter, Body-Mass-Index, Taillenumfang und den im Nüchternzustand im Blut gemessenen Werten für Triglyzeride (TG) und Gamma-Glutamyltranspeptidase (GGT) als recht effektiv erwiesen.

DZD-Forscherteam hat verbesserten Fatty Liver Index entwickelt

Ein Forscherteam des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) hat nun einen verbesserten FLI entwickelt. Zusätzlich zu den Parametern des bestehenden FLI berücksichtigt er auch die Triglyzerid- und die Glukosewerte aus einem oralen Glukosetoleranztest zum Zeitpunkt zwei Stunden nach Einnahme der Glukose. Außerdem wird untersucht, ob eine bestimmte Variante eines Risikogens für Fettleber vorliegt.

Anhand von Daten der TULIP-Studie (Tübinger Lebensstil Interventionsprogramm) konnte das Team zeigen, dass man mit diesem neuen und erweiterten Index nicht nur die Fettleber besser diagnostizieren kann als mit dem bekannten FLI. Auch die Wahrscheinlichkeit für die Abnahme des Leberfettgehalts bei Änderung der Lebensgewohnheiten lässt sich damit genauer vorhersagen.

Die Autoren hoffen nun, dass der neue Index zunehmend im klinischen Alltag eingesetzt wird, um eine Fettlebererkrankung frühzeitig zu diagnostizieren und Folgeerkrankungen der Fettleber zu verhindern.


Quelle: Pressemitteilung des Diabetesinformationsdiensts München

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