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US-Wissenschaftler haben entdeckt, dass der Fibroblasten-Wachstumsfaktor-1 (FGF-1) bei diabetischen Mäusen den Blutzucker normalisiert.
Am 16. Juli 2014 berichten Jae Myoung Suh et al. vom Salk-Institut in La Jolla (San Diego/USA) in Nature online über einen unerwarteten Insulin-sensitivierenden Effekt von FGF-1 bei genetisch diabetischen Fettmäusen: nach subkutaner Injektion wurde akut und auch bei chronischer Gabe die Glukose normalisiert. Nur FGF-1 von etwa 23 Substanzen der FGF-Familie zeigte diese Wirkung.
Die Autoren entdeckten FGF-1, als sie im Jahre 2012 nach Darmhormonen suchten, die bei der Nahrungsaufnahme beteiligt sind. Während die meisten Mitglieder der FGF-Familie im Kreislauf zirkulierende Proteine darstellen, verweilt FGF-1 dort, wo er produziert wird: auf der Oberfläche von Fettzellen.
Eine einzige Injektion von 0.5 mg/kg rekombinantem, humanen FGF-1 an diabetische Mäuse normalisierte den Blutzucker. Nie kam es zu Hypoglykämien. Versuche an gesunden Mäusen hatten keine solche Wirkung ergeben.
Bei chronischer Injektion jeden 2. Tag über 35 Tage zeigte sich keine Resistenzentwicklung gegen FGF-1, der blutzuckersenkende Effekt hielt an. FGF-1 erhöhte die insulinabhängige Glukoseaufnahme in den Skelettmuskel und unterdrückte die Glukoseneubildung in der Leber ohne dass es zu Gewichtszunahme, Leberverfettung oder Abnahme der Knochendichte kam wie bei anderen insulinsenitivierenden Antidiabetika.
Im Hinblick auf eine potenziell kanzerogene Wirkung war der Befund wichtig, dass die Steigerung der Insulinempfindlichkeit von der bekannt mitogenen Wirkung des FGF-1 zu trennen war: Es wurde ein verändertes, verkürztes Molekül ohne mitogene Funktion verwendet.
Die Autoren wollen in den nächsten zwei Jahren die Experimente an Affen wiederholen, mit dem Fernziel eines neuen Antidiabetikums. FGF-1 wäre dann neben Insulin und den GLP-1-Analoga ein drittes, s.c. zu gebendes Medikament für die Zuckerkrankheit.
Ob es nicht nur beim Typ-2-Diabetes, sondern auch beim Typ-1 zur Reduktion der Insulindosis eingesetzt werden könnte, wie die Autoren diskutieren, bleibt abzuwarten. Es wird sicher ein sehr langer Weg werden, bis FGF-1 als Antidiabetikum bei Menschen – wenn überhaupt – verwendet werden wird.
Quelle: Pressemitteilung der Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
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