- Behandlung
Studie verdeutlicht Stärke des deutschen Schlaganfallnetzwerks
2 Minuten
Sollten Betroffene nach einem schweren Schlaganfall zur Behandlung in eine regionale oder eine überregionale Schlaganfallstation? Die Ergebnisse der spanische RACECAT-Studie bescheinigt die Stärke des deutschen Schlaganfallnetzwerks aus regionalen und überregionalen Stroke Units: beide Modelle sind demnach gleichsam erfolgreich.
Bei Patienten mit einem schweren Schlaganfall zählt jede Minute bis zum Behandlungsbeginn, doch wo sollen sie behandelt werden – auf einer regionalen Schlaganfallstation oder auf einer weiter entfernt gelegenen spezialisierteren, überregionalen Stroke Unit? Der Transport in eine nahegelegene Stroke Unit hat den Vorteil des minimalen Zeitverlusts bis zum Beginn einer medikamentösen Therapie (Thrombolyse).
Die Entscheidung für eine Behandlung auf einer spezialisierten, überregionalen Stroke Unit hingegen hat – trotz längerer Transportzeit – den Vorteil, dass gegebenenfalls umgehend eine zusätzliche mechanische Gefäß-Wiedereröffnung (Thrombektomie) mittels Katheter erfolgen kann, ohne den Patienten erneut verlegen zu müssen.
Behandlungsergebnisse unterscheiden sich nicht wesentlich
Welche Variante sollte bevorzugt werden? Mit dieser Frage haben sich spanische Neurologen in der sogenannten „RACECAT-Studie“ befasst und Behandlungsergebnisse in beiden Patientengruppen miteinander verglichen. Die Studie hat gezeigt, dass sich die Behandlungsergebnisse nicht viel voneinander unterscheiden, wie die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) berichtet.
Experten haben die Ergebnisse der RACECAT-Studie vor kurzem in einer Online-Videokonferenz der European Stroke Organisation (ESO) vorgestellt. „Die Strukturen der Schlaganfallversorgung in der spanischen Region Barcelona sind mit den Gegebenheiten in vielen Gegenden Deutschlands durchaus vergleichbar. Vor diesem Hintergrund können wir durchaus sagen, dass die Untersuchungsergebnisse auch für uns relevant sind und gewissermaßen übertragen werden können“, sagt Professor Dr. med. Helmuth Steinmetz, 1. Vorsitzender der DSG.
Das Forscherteam der RACECAT-Studie arbeitete mit einem Netzwerk aus 28 Stroke Units und sechs Thrombektomiezentren, was vergleichbar mit der Schlaganfallversorgung in Deutschland ist. Auch die Transportzeiten der Patienten sowie die Zeiten bis zum Therapiebeginn sind ähnlich zu denen hierzulande.
DSG-Experte: „Das Ergebnis hat uns überrascht“
Im Zuge der RACECAT-Studie wurden rund 1.401 katalanische Patienten mit einem schweren Schlaganfall untersucht. Etwa die Hälfte von ihnen wurde zunächst in die nächstgelegene regionale Stroke Unit transportiert, die anderen Hälfte direkt in eine weiter entfernte spezialisierte Einrichtung in Barcelona. Die Neurologen Natalia Perez de la Ossa und Marc Ribo berichteten, dass sich die Behandlungsergebnisse in beiden Gruppen nach drei monatiger Untersuchungszeit nicht signifikant voneinander unterschieden.
„Die RACECAT-Studie hat gezeigt, dass die Behandlung von Patienten mit schwerem Schlaganfall auf einer nahegelegenen Stroke Unit vergleichbar ist mit der Behandlung auf einer weiter entfernt gelegenen überregionalen Stroke Unit“, so Steinmetz.
„Das Ergebnis hat uns überrascht, da wir vermutet hätten, dass die direkte Überweisung und Behandlung von schwererkrankten Schlaganfall-Patienten auf eine spezialisierte Stroke Unit Vorteile hat“, so der DSG-Experte. Er und seine Kollegen werten den Ausgang der RACECAT-Studie als Beleg der Stärke des auch in Deutschland etablierten Systems regionaler und überregionaler Stroke Units sowie deren kooperativer Zusammenschlüsse in Neurovaskulären Netzwerken (NVN). Nach den Erkenntnissen der neuen Studie würde in diesen Netzwerken jede Einheit gleichermaßen bedeutsam bleiben.
Aus Sicht der DSG sei es weiterhin gerechtfertigt, potenzielle Thrombektomiekandidaten mit sehr schwerem Schlaganfall zunächst in der nächstgelegenen Stroke Unit zu behandeln. So kann dadurch eine Lysetherapie unverzüglich eingeleitet werden, was auch bei einem Transport zu einem Thrombektomiezentrum eine lebensrettende Maßnahme sein kann.
Quelle: Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
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stephanie-haack postete ein Update vor 18 Stunden
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bloodychaos postete ein Update vor 5 Tagen
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 4 Tagen, 20 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 4 Tagen, 14 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 3 Tagen
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 6 Tagen, 21 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
