- Aus der Community
 
Typ 2 trifft Typ 1: Auf die Pumpe gekommen
4 Minuten
											Ich habe mich mit Manuela Mähler, 42 Jahre, Aachen, seit 22 Jahren Typ-1-Diabetikerin und aktuell mit dem OmniPod ausgestattet, getroffen und sie nach ihren Eindrücken und zum Leben mit Pumpe befragt.
Uli Fremd(U):Manuela, du trägst nun 10 Jahre eine Pumpe. Wie war es für dich generell beim Umstieg vom Pen auf Pumpe?
Manuela Mähler (M): Diesen Monat habe ich mein 10-jähriges Pumpenjubiläum und ich habe noch keinen Tag bereut. Ich lag zu der Zeit im Krankenhaus, weil meine Werte nicht mehr runtergingen und mein HbA1c dementsprechend schlecht war. Anscheinend wirkte das Langzeitinsulin nicht mehr bei mir und meine Diabetologin wollte mich schon länger zu einer Pumpentherapie „überreden“. Also nutzte sie die Gelegenheit und legte mir meine erste Pumpe an. Meine Werte wurden schlagartig besser und ich genoss es, mich nicht mehr 6- bis 8-mal täglich spritzen zu müssen.
Als dann die Pumpe da war, wie waren für dich die ersten Tage mit einer Insulinpumpe?
M: Ich war fasziniert, wie gut meine Werte plötzlich waren. Da ich ja stationär im KH war, fühlte ich mich auch direkt sehr sicher, da ich jederzeit Fragen stellen konnte. Ich bekam Einzelunterricht, in dem mir alles über die Pumpe, damals die H-Tron von Accu-Chek, erklärt wurde, und ich hatte Basalratentests, um meine Basalrate zu bestimmen. Ich bekam verschiedene Katheter zum Ausprobieren und freundete mich schnell mit dem Gedanken an, jetzt einen ständigen Begleiter bei mir zu haben.
U: Gab es für dich gravierende Probleme in den ersten Tagen mit einer Pumpe?
M: Nein, zum Glück nicht. Ich hatte vorher immer Angst, dass mir der Katheter rausreißen könnte oder ich überall hängen bleibe. Das war aber unbegründet.
U: Du trägst ja nun den OmniPod. Beschreibe doch kurz, warum du genau den OmniPod wolltest und was die Gründe waren für den Wechsel.
M: Ich hatte mich schon länger für das schlauchlose System interessiert und habe 2 Stück mit Kochsalzlösung probetragen können. Vor allem, weil ich wissen wollte, wie der Tragekomfort ist und ob ich das Pflaster vertrage, da er ja 3 Tage an der gleichen Stelle liegt. Als bei meiner Pumpe dann die Garantiezeit ablief, habe ich den OmniPod beantragt. Ich finde es gut, dass ich jetzt mehr Tragestellen habe als vorher und somit meinen Bauch schonen kann. Und dass er im Gesamten einiges kleiner ist als Pumpe + Schlauch und Kanüle. Ich fühle mich jetzt viel freier und genieße es sehr.
Ist für dich die Pumpe im „Berufsalltag“ ein Hindernis oder stört sie in gewissen Punkten?
M: Nein, mich hat sie noch nie gestört. Weder die Schlauchpumpen, noch der OmniPod.
U: Wissen deine Arbeitskollegen Bescheid über deine Erkrankung und wissen auch, was zu tun ist, wenn es dir schlecht geht?
M: Ja, ist ja auch nicht zu übersehen. Ist aber kein Problem. Zum Glück bin ich noch nie umgekippt. Habe aber gesagt, dass sie nur einen Krankenwagen rufen sollen, falls mal etwas ist.
U: Bist du schon mal in eine Situation gekommen, wo du dann feststellen musstest, welche Vorteile die Pumpe für dich hat? Wenn ja, in welche?
M: Ein großer Vorteil ist natürlich die persönliche Basalrate. Mit der habe ich HbA1c-Werte bekommen, von denen ich früher nur träumen konnte. Man kann viel spontaner sein, was z.B. den Sport angeht oder auch, wenn man krank ist und der Insulinbedarf sinkt oder steigt. Auch beim Essengehen ist es viel unauffälliger, als mit Pen spritzen zu müssen.
Viele Pumpenträger haben ja Angst, dass die Pumpe beim Sex stören könnte. Wie siehst du das?
M: Uns stört sie gar nicht. Die Schlauchpumpe hab ich entweder abgekoppelt oder drangelassen. Jetzt mit dem Pod stellt sich die Frage gar nicht mehr. Er ist ja auch nicht unbedingt in einer „Gefahrenzone“. Mein Partner kennt mich auch nur mit Pumpe und geht da sehr offen mit um.
U: Gibt es für dich ein Hilfsmittel im Diabetikerleben, auf das du nicht verzichten möchtest, wenn die Kostenübernahme durch die GKV geregelt wäre?
M: Ich hätte gern ein CGM zur Dauerüberwachung. Auch wegen meinem Kinderwunsch.
U: Du hattest ja das Glück, den FreeStyle Libre zu testen. Gerade für dich als OmniPod-Trägerin ja ein zweites „Pflaster“ am Körper. War es mit dem Pod zusammen ein Problem, wenn du Pod und FGM am Arm hattest?
M: Nein, hatte es teils auf beiden Armen verteilt und teils zusammen auf einem Arm. Mit genug Abstand dazwischen war es kein Problem.
Wie würde für dich der optimale Pod aussehen, also auch von den Funktionen, die er schon hat und die er deiner Meinung nach bekommen soll?
M: Es wäre gut, wenn man ihn auch direkt bedienen könnte. Es geht ja zurzeit nur über den PDM, da er keine „Abgabemöglichkeit“ hat. Ein großer Zukunftswunsch wäre natürlich ein gekoppeltes OmniPod-CGM-System. Eventuell sogar mit automatischer Pumpensteuerung.
U: Wenn du einen Wunsch hättest, was würde dir in deinem Diabetikeralltag fehlen, also was würdest du dir wünschen?
M: Dass es für Diabetiker einfacher gemacht wird, ein CGM zu bekommen. Es müsste selbstverständlich sein, dass auch an unsere Lebensqualität gedacht wird.
Herzlichen Dank an Manuela für das Interview und die Beantwortung der Fragen.
Was ist der OmniPod?
Der OmniPod des Unternehmens Ypsomed ist eine schlauchlose Pumpe. Man hat einen kleinen „Tank (Pod)“ und das Steuergerät (PDM). In der Regel hält der Pod 3 Tage. Über den PDM steuert man dann alles. Messgerät ist im Steuergerät ebenfalls enthalten.
Ist der Pod für mich eine Alternative zu einer Schlauchpumpe? Um dies beurteilen zu können, bietet das Unternehmen Ypsomed einen Demo-Pod an. Damit kann man sich ein Urteil über das Tragen des „Tanks“ sehr gut bilden. Diesen Demo-Pod kann jeder, der am Überlegen ist, den Pod zu beantragen, bei Ypsomed direkt bestellen. In vielen Diabetespraxen kann man ihn auch mit Kochsalz gefüllt und dem PDM zum Probetragen erhalten.
Nähere Infos zum OmniPod findet man auf der Homepage des Unternehmens unter https://www.omnipod.com/de-de
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Aktuelles
 
Druckfrisch: die Themen im Diabetes-Anker 11/2025
															4 Minuten
- Technik
 
Jetzt mitmachen: Umfrage zum Digitalisierungs- und Technologie-Report (dt-report) 2026 gestartet
															3 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes? 
				Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
- 
	
	
insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 21 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
 - 
	
	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
 - 
	
	
 - 
	
	
hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
- 
	
	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
 - 
	
	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 16 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
 - 
	
	
 


								
								
								

Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig