Unterzucker und Partnerschaft – 4 Tipps für eine ausgeglichene Beziehung

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Unterzucker und Partnerschaft – 4 Tipps für eine ausgeglichene Beziehung

Having a problem
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Habt ihr das auch schon erlebt? Ihr wacht nachts schweißgebadet auf. Neben euch steht euer Partner. Er ist ebenfalls schweißgebadet, fuchtelt wild mit seinen Armen herum und sagt beständig: „Trink den Apfelsaft, trink, trink…“ Das ist das Szenario einer Unterzuckerung, wie ich es selbst und mein Mann schon des Öfteren live erlebt haben.

Ich selbst behaupte, dass eine große Herausforderung in einer Partnerschaft mit einem Typ-1-Diabetiker der Umgang mit seinen Unterzuckerungen darstellt. Denn Unterzuckerungen sind für uns Typ-1-DiabetikerInnen ein fester Bestandteil unseres Lebens.

Auswertung des Blutzuckertagebuches
Quelle: Fotolia

Ob bei einem gemütlichen Herbstspaziergang durch den Wald, beim Fahren im Bus, beim gemütlichen Lesen eines Buches und auch während eines gemütlichen Kuschelabends mit dem Partner – eine Hypoglykämie kann jederzeit diese Szenarien beeinflussen. Ich will zugeben, sicher hat man als Diabetiker selbst einen gewissen Einfluss auf seinen Blutzucker. Aber Stress, eine ungenaue Berechnung von Kohlenhydraten oder bei uns Frauen der Zyklus können die Blutzuckerwerte manchmal ganz schön durcheinanderbringen.

Für einen Partner gilt es dann, die ersten Anzeichen einer Hypo zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Ich selbst kann zum Beispiel ganz schön kratzbürstig werden, wenn mein Blutzucker fällt. Ich bin dann unkonzentriert und rede zum Teil wirre Dinge zusammen. Jemand Fremdem fällt das oft nicht auf. Aber mein Partner checkt das gleich und weist mich darauf hin, doch mal den Blutzucker zu testen.

Natürlich gibt es keine Rezepte für eine erfüllte Partnerschaft mit einem Diabetiker. Aber es gibt sicher ein paar Tipps, die hilfreich sein können, die Herausforderungen des Alltags besser zu bewältigen. Hier ein paar davon:

4 Tipps für eine ausgeglichene Beziehung

Heart and love
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  1. Offen miteinander reden
    Ein regelmäßiger Austausch über die eigenen Stärken und Schwächen ist wichtig. „Nobody is perfect.“ Auch die Schwächen sind ein Teil unserer Gesamtpersönlichkeit und machen uns zu dem, was wir sind – unvergleichbar und einmalig.
  2. Seinem Partner Empathie und Mitgefühl schenken
    Das bedeutet nicht, dass mein Partner Mitleid wegen meines Diabetes mit mir haben muss. Aber er kann versuchen nachzuempfinden, wie es ist, wenn ich mal völlig ermüdet wegen einer Hypo bin. Und das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt! Wie fühlt sich der Partner eines Diabetikers, wenn er zuschauen muss, wie es dem anderen schlecht geht.
  3. Gemeinsam Kraft tanken
    Der Diabetes sollte nie im Zentrum des Lebens stehen. Egal ob gemeinsamer Sport oder ein Konzertbesuch. Gemeinsam die Zeit zu zweit genießen und dabei Kraft tanken!
  4. Sich gegenseitig Kraft schenken
    Es ist sehr wichtig, den Partner in seinem Handeln zu unterstützen und ihn zu motivieren. „Am Morgen erwache ich immer mit erhöhten Werten. Sollte ich nachts vielleicht meine Basalrate testen?“ Partner: „Ja sicher, mach das! Ich helfe dir gerne und wecke dich in der Nacht, wenn du testen musst.“

Ich selbst bin natürlich kein Paartherapeut. Und zusammen mit meinem Partner habe ich auch ohne Diabetes schon etliche Höhen und Tiefen durchlebt. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass, wenn man sich die Welt öfters mal durch die rosarote Brille anschaut, vieles im Leben leichter wird. Think positive!


Wie fühlt sich eine Hypoglykämie überhaupt an? 100 Gesichter, 100 Hypos: Wir erklären, wie sich eine Hypo anfühlt!

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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