- Behandlung
Unterzuckerungen belasten die ganze Familie – darüber reden hilft!
4 Minuten

Viele Menschen mit Diabetes haben Angst vor Unterzuckerungen [1]. Wie belastend die Zuckertiefs auch für ihre Familienmitglieder sind, untersuchte nun eine internationale Studie, für die 4.300 Angehörige von Menschen mit Diabetes in neun Ländern befragt wurden [2]: 64 Prozent der Befragten empfinden Ängste und Sorgen in Bezug auf Unterzuckerungen. Dagegen helfen könnten häufigere Gespräche über dieses Thema, davon sind 76 Prozent überzeugt.
Unterzuckerungen, auch Hypoglykämien genannt, stehen häufig im Zusammenhang mit einer Insulintherapie und treten auf, wenn die Glucosekonzentration im Blut auf einen zu niedrigen Wert fällt [3, 4]. Die Unterzuckerungen können die Gesundheit und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen [5, 6].
Dass Hypoglykämien auch für Familienmitglieder von Menschen mit Diabetes ein großes Problem sind, fand nun die internationale Studie „TALK-HYPO“ heraus, die heute in der Fachzeitschrift Diabetes Therapy veröffentlicht wurde. Für sie befragten Wissenschaftler insgesamt 4.300 Angehörige in neun Ländern. Die Ergebnisse zeigen: Hypoglykämien belasten die ganze Familie.
Hypoglykämien – nicht nur eine Belastung für die Patienten…
„Bisher wurde kaum untersucht, wie belastend Hypoglykämien sein können – nicht nur für die Patienten mit Diabetes selbst, sondern auch für deren Familienmitglieder“, sagt Dr. Stewart Harris, Professor für Familienmedizin an der Schulich School of Medicine and Dentistry, Kanada, Vorsitzender der Canadian Diabetes Association und Leiter der TALK-HYPO-Studie.
- Die vom Unternehmen Novo Nordisk finanzierte Studie TALK-HYPO hat das Ziel, auf die Belastung von Hypoglykämien für Familienmitglieder von Menschen mit Diabetes aufmerksam zu machen. Sie möchte Verständnis dafür entwickeln, welch wichtigen Beitrag Gespräche über Hypoglykämie zwischen Patienten und Angehörigen oder Ärzten bei der Diabetesbehandlung leisten können.
- Der 47 Punkte umfassende Online-Fragenkatalog wurden von 4.300 Angehörigen von Menschen mit Diabetes (Typ-1 oder Typ-2-Diabetes, Einnahme von Insulin und oder Sekretagoga wie Glinide oder Sulfonylharnstoff) in neun Ländern ausgefüllt.
- Die in der Studie befragten Familienmitglieder waren nicht auf eine bestimmte Art der Beziehung beschränkt. Beim Großteil der Befragten handelte es sich um Eltern/Stiefeltern (37 Prozent) oder Ehepartner/Partner (18 Prozent). Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer betrug 46,6 Jahre.
- Die Verteilung zwischen Männern (48 Prozent) und Frauen (52 Prozent) war ausgeglichen.
Nun bringt die TALK-HYPO-Analyse, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Diabetes Therapy veröffentlicht wurden, das Ausmaß der Belastung für Angehörige ans Licht: So gaben 64 Prozent der Befragten an, aufgrund von Hypoglykämien besorgt oder ängstlich zu sein. 66 Prozent machen sich mindestens einmal im Monat Sorgen über das Risiko einer Hypoglykämie bei ihrem Familienmitglied mit Diabetes.
Interessant ist auch, dass die Familienmitglieder wegen der Angst vor möglichen Zuckertiefs eigene Bedürfnisse hintenanstellen: 74 Prozent der Befragten gaben an, weniger Zeit mit Hobbies, Urlaub oder der Pflege von sozialen Kontakten zu verbringen oder sogar ganz darauf zu verzichten, um ihren Angehörigen im Fall einer Unterzuckerung helfen zu können [2].
Diabetes-Patienten weichen Gesprächen über Unterzuckerungen aus
Das Thema Hypoglykämien findet im Familienalltag wenig Raum. „Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen versuchen in erster Linie zu funktionieren. Das Familienleben soll so normal wie möglich laufen. Eigene Ängste werden deswegen meist wenig thematisiert“, so die Erfahrung von Johanna Sandner, Leiterin der Ernährungs- und Diabetesberatung an der Universitätsmedizin Mainz.
Das zeigt sich auch in der TALK-HYPO Studie: Finden Gespräche über Hypoglykämien statt, ergreifen in fast der Hälfte der Fälle (45 Prozent) die Angehörigen die Initiative. Auch wenn der erste Schritt getan ist, scheitert oftmals die Unterhaltung: 43 Prozent der befragten Familienmitglieder berichten, dass ihre Angehörigen mit Diabetes nicht über das Thema sprechen möchten. Trotzdem ermutigen 78 Prozent der Befragten ihre Familienmitglieder, Hypoglykämien im Gespräch mit dem Arzt zu thematisieren.[2]
Gespräche über Hypoglykämien mindern Ängste
„Die Ergebnisse der Studie zeigen eindrücklich, dass ein offenes und ehrliches Gespräch über Hypoglykämien eine wertvolle Unterstützung sein kann“, so das Fazit von Studienleiter Dr. Stewart Harris. So sind 76 Prozent der Befragten der Ansicht, dass häufigere Gespräche über Hypoglykämien einen positiven Einfluss auf das Leben ihrer Angehörigen mit Diabetes haben können [2].
Über 80 Prozent der befragten Familienmitglieder sind der Ansicht, dass Gespräche über Hypoglykämien sie und ihre Angehörigen mit Diabetes wieder näher zusammenbringen können. Ein ähnlich hoher Anteil berichtet, dass die Gespräche ihnen dabei helfen, besser zu verstehen, wie sie sich im Fall einer Hypoglykämie verhalten sollen. Außerdem geben die Befragten an, durch die Gespräche einen besseren Einblick in die Gefühlswelt ihrer Familienmitglieder mit Diabetes zu bekommen [2].
„Die Studie unterstreicht den Wert von Gesprächen zum Thema Hypoglykämien. Die Unterhaltungen tragen dazu bei, das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern und die Sorgen von Angehörigen zu mindern“, sagt Stephen Gough, Global Chief Medical Officer des Unternehmens Novo Nordisk, dass die Studie finanziert hat.
„Bei Novo Nordisk setzen wir uns dafür ein, das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern. Daher hoffen wir, dass die Ergebnisse der Studie dazu beitragen, dass Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen häufiger das Gespräch zum Thema Hypoglykämien suchen, sowohl im privaten Umfeld als auch beim Arzt.“
Miteinander reden hilft
Wie emotional Hypoglykämien für Familien mit Diabetes Patienten sein können, zeigt eine dokumentarische Interview-Reihe von Novo Nordisk im Rahmen der Kampagne „Unterzuckerung vermeiden“.
Dabei wurden Diabetes-Patienten und ihre Angehörigen in getrennten Räumen zu ihren Gefühlen und Erfahrungen in Zusammenhang mit Hypoglykämien befragt und die Antworten auf Video aufgezeichnet. Im Anschluss daran schauten sich die Familien die Antworten gemeinsam an. Die Filme und Begleitmaterial zur Kampagne finden Sie unter www.unterzuckerung-vermeiden.de.
Quelle: Presse-Information von Novo Nordisk
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gingergirl postete ein Update vor 1 Tag, 17 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 2 Tagen, 21 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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