- Behandlung
Verbrennungen – sofort kühlen
2 Minuten
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern diese – und was Sie als Ersthelfer tun sollten.
Der Notfall
Die 65-jährige Emilia R. ist erkältet, und der Arzt hat ihr zu Kochsalzinhalationen geraten. Hierzu hat sie einen Topf Wasser zum Kochen gebracht und einen Löffel Kochsalz hineingegeben. Beim Inhalieren kippt der Kochtopf um, und das heiße Wasser ergießt sich auf den Bauch und auf die Oberschenkel von Frau R. Da sie vor Schmerzen laut schreit, eilt ihr Ehemann herbei.
Das unternimmt der Ersthelfer
Ihr Ehemann hat die Situation erkannt – er führt seine Frau schnellstmöglich ins Bad und stellt sie unter die Dusche. Er lässt kaltes Wasser auf die geröteten Hautstellen laufen und fordert seine Frau auf, weiter kaltes Wasser über die Brandflecken laufen zu lassen, während er den Rettungsdienst verständigt.
Das macht der Rettungsdienst
Herr R. schildert bei der Verständigung des Rettungsdienstes über die Telefonnummer 112 trotz der Aufregung die Situation sehr genau – umgehend werden Rettungswagen und Notarzt alarmiert. Diese treffen binnen Minuten an der Unglückstelle ein. Das Rettungsdienstteam findet die Patientin noch in der Dusche, wo sie unter starken Schmerzen die Brandstellen kühlt.
Der Notarzt legt schnellstmöglich einen venösen Zugang, während die Rettungsassistenten starke Schmerzmittel und ein Spezialset zur sterilen Abdeckung der Brandwunden vorbereiten. Die Schmerzmittel zeigen schnell Wirkung, so dass Frau R. nun eingehend untersucht werden kann, um das genaue Ausmaß der Verbrennung festzustellen. Sie wird lückenlos mittels EKG und Pulsoxymetrie (Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut) überwacht; alle Brandwunden werden sauber und steril abgedeckt.
Die Verbrennungen betreffen eine größere Fläche, also wird von der Einsatzstelle aus die nächstgelegene Klinik mit Verbrennungseinheit vorinformiert.
Der Flüssigkeitsverlust bei Brandwunden kann sehr groß sein – also wird Frau R. noch ein weiterer venöser Zugang gelegt, um den Verlust mittels Gabe von Kochsalzlösung auszugleichen. Der Transport in die Klinik erfolgt zügig mit dem Notarztwagen.
Das passiert in der Klinik
Brandwunden können lebensbedrohlich sein, wenn große Hautflächen betroffen sind. Bei Frau R. bestehen Verbrennungen zweiten und dritten Grades, weswegen sie auf eine Verbrennungseinheit gelegt wird. Hier geht es darum, die Schmerzen zu behandeln, den Flüssigkeitsverlust über die Brandflächen auszugleichen und eine möglichst narbenfreie Heilung zu gewährleisten. Die Brandwunden werden täglich angeschaut, abgestorbenes Gewebe wird (zum Teil unter Narkose) entfernt – und bei Infektionen der Wundflächen erhält Frau R. Antibiotika.
Nach drei Wochen kann Frau R. aus der Klinik entlassen werden. Die Brandwunden sind abgeheilt, jedoch bleiben bei den Stellen, die drittgradig verbrannt sind, Narben zurück. Glücklicherweise sind die Stellen nur klein und können mit Kleidung gut abgedeckt werden.
In der Serie Blaulicht stellen wir Ihnen die häufigsten Notfälle vor und erläutern Ihnen die Art des Notfalls – und was Sie als Ersthelfer sinnvollerweise tun sollten.
Danach zeigen wir Ihenen die Maßnahmen, die die Kollegen vom Rettungsdienst durchführen werden. Da die meisten Notfallpatienten in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, erfahren Sie, was dort üblicherweise gemacht wird.
von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Chefredakteur des Diabetes-Journals, Ltd. Notarzt im Main-Tauber-Kreis
und Kai Schlecht
Rettungsdienstleiter beim DRK Bad Mergentheim
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (7) Seite 38-39
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stephanie-haack postete ein Update vor 10 Stunden, 31 Minuten
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bloodychaos postete ein Update vor 4 Tagen, 17 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 4 Tagen, 12 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 4 Tagen, 6 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 2 Tagen, 17 Stunden
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 6 Tagen, 14 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
