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Nach über 35 Jahren und weit mehr als 1.000 beantworteten Leser-Fragen tritt Prof. Rüdiger Petzoldt von nun an kürzer als Mitglied des Diabetes-Journal-Teams. Günter Nuber sagt danke.
Liebe Leserinnen und Leser, ich bitte Sie, diesmal mit mir den Blick gemeinsam auf einen Menschen zu richten, dem unser Magazin, dem unser Verlag, ja dem die Menschen mit Diabetes in Deutschland viel zu verdanken haben:
Es geht um Herrn Professor Dr. med. Rüdiger Petzoldt aus Bad Oeynhausen. Sie alle kennen ihn aus der jahrzehntelangen Sprechstunde (heute Teil der Diabetes-Szene) im Diabetes-Journal; der eine oder andere von Ihnen kennt ihn vielleicht persönlich – Prof. Petzoldt war und ist bis heute ständiger Begleiter der diabetestour. Und im richtigen Leben war er über Jahrzehnte hinweg Chefarzt der renommierten Diabetesklinik Bad Oeynhausen (heute das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen).
Rüdiger Petzoldt beantwortete den Diabetes-Journal-Lesern im Laufe der letzten Jahrzehnte geschätzte 1.000 Fragen, meist medizinische, veröffentlicht über unsere Zeitschrift; und weitere viele tausend mehr beantwortete er persönlich im direkten Anschreiben. Über 35 Jahre lang reichte seine Sprechstunde, half er Diabetikern weiter, beantwortete Fragen auch zu einer Zeit, zu der von einem Internet noch niemand etwas sehen oder sagen konnte.
In dieser Ausgabe nun antwortet Prof. Petzoldt zum letzten Mal: Auf eigenen Wunsch hin will er sich zurücknehmen, will neuen Rubriken Platz machen, will selbst einen Schritt zurücktretend frischen Wind durch die Redaktionsräume wehen lassen. Unsere engagierten Versuche der letzten beiden Jahre, ihn zu weiteren Taten zu überreden, schafften allenfalls ein Hinauszögern; ein Verhindern seines festen Vorhabens war nicht möglich. Abringen konnten wir ihm, weiter hier und da einzuspringen bei einem Titelthema – lose und unregelmäßig.
Rüdiger Petzoldt hat über die Sprechstunde hinaus immer mal an Titelthemen und Schwerpunktheften mitgearbeitet und in unserem Verlag auch das eine oder andere Buch veröffentlicht. Jedes dienstliche Gespräch verband Petzoldt immer auch mit einer ernst gemeinten Nachfrage nach dem eigenen Wohlbefinden. Oder: “Wie geht’s denn Ihrem Sohn?”
Im Jahr 1996 besuchte ich Herrn Prof. Petzoldt und die Diabetesklinik Bad Oeynhausen im Rahmen einer Klinikserie im Diabetes-Journal. Ich erinnere mich an die Herzlichkeit des Chefarztes in Schulungen und in Gesprächen mit den Patienten und an die Ernsthaftigkeit, mit der jedes Anliegen angegangen und besprochen wurde.
Eines seiner Zitate aus dem Diabetes-Journal damals: “Vieles, was wir nicht beeinflussen können, würde ich gerne verbessern.” Denn es waren damals schon Zeiten, in denen Krankenhausausgaben gedeckelt und Budgets beschnitten wurden. Das schmerzte ihn: “Ich würde unsere Betrachtungsweise gerne ausdehnen und allen unseren Diabetikern die umfassenden Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten bieten.”
Ich denke, ich darf auch in Ihrem Namen, liebe Leserinnen und Leser, sagen: Ein herzliches Dankeschön, lieber Herr Professor Petzoldt, für Ihr jahrzehntelanges Engagement im Diabetes-Journal – überhaupt für Ihr Engagement im Interesse einer besseren Versorgung der Menschen mit Diabetes in Deutschland!
von Günter Nuber
Chefredaktion Diabetes-journal,
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (8) Seite 34
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