Von Krauts, Rotwein und Schokolade

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© Daniel Vincek - Fotolia
Von Krauts, Rotwein und Schokolade

Wie Sie vielleicht wissen, nannten die englischen und amerikanischen Soldaten in beiden Weltkriegen ihre deutschen Kriegsgegner

Sauerkraut oder Sauerkohl ist durch Milchsäuregärung konservierter Weiß- oder Spitzkohl; beide Kohlsorten sind Kreuzblütengewächse und damit eng verwandt mit anderen Kohlsorten wie Brokkoli, Kohlrabi oder Rot-, Grün-, Blumen- und Rosenkohl.

Und was hat das nun mit Krebs zu tun?

Alle Kohlsorten sind reich an sekundären Pflanzenstoffen, von denen man inzwischen weiß, dass sie eine wichtige Rolle in der Krebsvorbeugung spielen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind (im Gegensatz zu den Makro-Nährstoffen) Mikro-Nährstoffe, die Obst und Gemüse Farbe bieten, aber auch Geschmack und Schutz gegen Fressfeinde. Jetzt wissen Sie, woher das Rot der Tomate oder das Blau einiger Beeren kommt – und warum Zitronen, Bananen oder Äpfel so typisch schmecken.

Ist Ihnen in dem Zusammenhang schon einmal aufgefallen, dass einige Kohlsorten, wenn man sie erhitzt oder auch kaut, etwas nach Schwefel riechen und auch schmecken? Und damit sind wir am Wirkmechanismus der Krebsvorbeugung von Kreuzblütengewächsen!

Alle Kreuzblütler sind reich an sekundären Pflanzenstoffen wie den

Wirken gegen Tumorzellen

Die sekundären Pflanzenstoffe der unterschiedlichen Kohlsorten hemmen die Vermehrung von Tumorzellen und sind auch an deren frühzeitigem Tod beteiligt.

Die volle Wirkung können die sekundären Pflanzenstoffe von Brokkoli, Weißkohl und Co. aber nur entwickeln, wenn sie bei der Zubereitung nicht zu stark erhitzt werden und erst nach ausreichendem Kauen in den Magen wandern. In dem Zusammenhang ist auch von Bedeutung, dass Tiefkühlgemüse bei hohen Temperaturen vor dem Einfrieren blanchiert, d. h. kurzfristig erhitzt wird und damit ein Teil der sekundären Pflanzenstoffe seine Wirkung verliert.

Im Idealfall gilt deshalb für alle Kohlsorten: frisch vom Markt, so kurz wie möglich in wenig Wasser kochen – und das noch knackige und bissfeste Gemüse vor dem Schlucken gut durchkauen.

Was bleibt von "Krauts"?

Und was bleibt nun von dem Schimpfwort "Krauts" und der angeblich primitiven Kochkunst übrig? Nichts! Es gibt offensichtlich auch Dinge, die unsere Vorfahren intuitiv richtig gemacht haben und die auf unserem Speiseplan auch weiterhin einen festen Platz einnehmen sollten.

Wilhelm Busch: lebensklug!

Bevor wir nach Frankreich reisen, machen wir einen kurzen Zwischenstopp in Wiedensahl: In dem kleinen Ort in Niedersachsen lebte, dichtete und zeichnete einer unserer bekanntesten Humoristen: Ich spreche von Wilhelm Busch! Und von ihm sind die wundervollen und lebensklugen Verse zu unserem nächsten Genuss-, oder wenn sie wollen Lebensmittel, dem Rotwein, überliefert:

In dem zweiten Vers kommt das Janusgesicht aller alkoholischen Getränke zum Vorschein – ich meine, dass die Dosis das Gift macht! Und das gilt natürlich auch für Rotwein. Aber heute soll vor allem von dem "Lebens"mittel Rotwein die Rede sein und damit geht es in das gelobte Rotweinland Frankreich.

Frankreich, das gelobte Rotweinland

Der Rotwein ist im Gegensatz zum Weißwein ähnlich wie die Kohlsorten reich an sekundären Pflanzenstoffen. Der Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Herstellung von Rot- und Weißwein. Die Gärung findet beim Rotwein im Gegensatz zum Weißwein nicht nur im Most statt, sondern in der Maische. Daher gärt der Rotwein zusammen mit Fruchtfleisch, Traubenkernen und Schale. Der Gärungsprozess dauert lange; vor allem durch den zunehmenden Alkoholgehalt des Rotweins werden aus den Kernen und der Schale der roten Beeren die wirksamen sekundären Pflanzenstoffe extrahiert und in Lösung gebracht.

Den Zelltod bremsen

Die bekanntesten sekundären Pflanzenstoffe des Rotweins sind die

Die Angiogenese oder die Neubildung von Blutgefäßen ist für das Wachstum eines soliden Tumors von großer Bedeutung; nur Tumoren bis zu einer Größe von 1 bis 2 Kubikmillimeter lassen sich durch alleinige Diffusion ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Ein weiteres Tumorwachstum ist nur durch Neubildung von Gefäßen möglich. Medikamentös ist das Prinzip der

„Mittel zum Leben“: Wann schlägt’s um?

Und bis wann ist Rotwein ein Mittel zum Leben, und nicht ein Mittel, um langfristig genau das Umgekehrte zu erreichen? Meine Empfehlung orientiert sich dabei an Goethe:

Die Schokolade der Schweiz: Mittel zum Leben

Jetzt machen wir einen Abstecher in das Land von Philippe Suchard, Rudolphe Lindt, Jean Tobler und Henri Nestlé: Ich denke, Sie ahnen, worum es geht und in welchem Land wir Station machen? Richtig – in der Schweiz, und es dreht sich um die Schokolade. Alle vier Herren waren Begründer einer Schokoladenmanufaktur, deren Marken auch heute noch existieren. Und wussten Sie, dass die erste Schokoladenmanufaktur der Schweiz bereits im Jahre 1819 ihre nun bald 200-jährige erfolgreiche Tätigkeit aufnahm?

Seit unserer Kindheit kennen wir die drei wichtigsten Schokoladensorten: dunkle oder bittere, weiße und Milchschokolade. Nur dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von über 75 Prozent, der ihr den bitteren Beigeschmack gibt, enthält nennenswerte Mengen an sekundären Pflanzenstoffen, die das Wachstum von Krebszellen hemmen können. Hervorzuheben sind bei der bitteren Schokolade auch ihre ausgezeichneten

Die Polyphenole der Kakaobohnen binden dauerhaft die

Deshalb ist meine doppelte Empfehlung an Sie: Gönnen Sie sich am Abend zu Ihrem Glas Spätburgunder zusätzlich 25 g Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Sie verbinden damit Genuss und auch Mittel zum Leben. Und vielleicht haben Sie sich schon tagsüber

Schwerpunktthema Krebs:

Prof. Dr. med. Reinhard Zick, Lingen

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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