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Wann und was habe ich zuletzt gegessen, wie viel Insulin gegeben, wie wird mein Essen voraussichtlich weiter wirken, wie das Insulin? Wie verändert sich mein Zucker, wenn ich mich jetzt bewege? Habe ich alles eingepackt? Pens oder Pumpe und Zubehör, Insulin, Messgerät, Sensor, Notfallkohlenhydrate… Ach ja, und die Sachen, die sonst jeder Mensch auch so braucht? Handy, Portemonnaie, Schlüssel, Maske? Okay, dann kann der Tag beginnen.
Von genau so einem Tag im Diabetes-Leben und all den Dingen, die dabei schiefgehen können, haben die 16 Menschen erzählt, mit denen ich während meiner Zeit in Schottland gesprochen habe. Dabei wurde immer wieder klar: Diabetes ist einfach unglaublich viel Denkarbeit, die ganz schön anstrengend werden kann und die vor allem Menschen ohne Diabetes nur ganz schwer nachvollziehen können. In diesem Post teile ich ein paar dieser Erfahrungen und vor allem einen tollen Comic, den Alex Lorson (Insta: @lordysart) gezeichnet hat – der zeigt einen Arbeitstag von Lily, einer jungen Ärztin. Lasst euch überraschen. 😊
Lavina, die mit Ende 40 schon über 35 Jahre Diabetes-Erfahrung hat, beschreibt das so: „Stell dir vor, du sitzt da und unterhältst dich mit deinen Freunden, aber du weißt, dass du gleich los musst, irgendwas machen, vielleicht spazieren, Sport machen, arbeiten, Auto fahren. Und sofort geht die Rechenmaschine in deinem Kopf an: „Okay, ich brauche ungefähr einen Zucker von X, damit ich diese Aktivität machen kann. Muss ich dafür noch was essen oder spritzen, oder geht das so?“ All das läuft innerhalb von Sekundenbruchteilen in deinem Kopf ab, aber es ist da – während du dich eigentlich unterhältst.“
Und Emma, Anfang 20 und seit mehr als 10 Jahren mit Diabetes unterwegs, fügt hinzu: „Manche Menschen sehen, wie ich meinen Zucker messe oder etwas an der Pumpe eingebe und sagen erstmal: ‚Ah, du hast Diabetes, also musst du ab und an messen und was spritzen? Das geht ja eigentlich, oder?‘ Wenn ich sie kritisch anschaue, fragen sie mich dann manchmal, was es tatsächlich bedeutet, mit Diabetes zu leben. Wenn mir danach ist, frage ich sie: ‚Hast du ein paar Minuten Zeit? Okay, dann kommt hier die Bio-Einführungs-Vorlesung und was das für mich im Alltag heißt.‘ Die meisten Leute sind dann schon vom Zuhören völlig überfordert und können sich kaum vorstellen, dass ich das so jeden Tag, jede Stunde, einfach ständig machen muss.“
Damit Emma – und jeder für uns, denn irgendwie sind wir alle ein bisschen Emma – das nicht immer alles erklären muss, hat Alex Lorson die Geschichte von Lily, einer jungen Ärztin, in einen Comic verwandelt, der genau das aufgreift. Lily ist Ende 20 und erzählt: „Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit und am Lenker habe ich eine kleine Tasche, in der ich ein Päckchen Orangensaft immer griffbereit habe. Das ist super, falls ich unterwegs zu tief bin – da komme ich sogar im Fahren dran. Jedenfalls lasse ich mein Fahrrad auf der Arbeit immer im Fahrradschuppen stehen. Eines Tages hat doch tatsächlich jemand meinen Orangensaft geklaut! Ich war völlig baff und hätte am liebsten draufgeschrieben – auf den nächsten natürlich, der hier war ja weg – ‚Das ist lebensrettender medizinischer Orangensaft! Bitte nicht entfernen!‘“
Wie ist das bei euch? Wir erklärt ihr den Menschen um euch herum, was Diabetes für euch bedeutet? Und was war euer verrücktestes Diabetes-Erlebnis?
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„Neee, ich hab den Kuchen nur angeschaut und davon ist mein Zucker hoch gegangen…“
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