- Behandlung
Vorstufe des Diabetes gefährlicher als angenommen
2 Minuten
Prädiabetes ist nicht einfach nur als eine „letzte Warnung“ vor der eigentlichen Diabetes-Diagnose zu verstehen, denn bereits die Vorstufe zum Diabetes mellitus erhöht das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen. Das brachte eine Übersichtsarbeit des Deutschen Diabetes-Zentrums ans Licht. Was genau sind die Ergebnisse?
Dem Prädiabetes wurde bisher vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt – vielen Menschen ist der Begriff unklar. Prädiabetes ist eine Vorstufe des Typ-2-Diabetes, wobei der Zuckerstoffwechsel bereits gestört ist, aber noch kein Typ-2-Diabetes vorliegt. Was zunächst wenig beunruhigend klingt und suggeriert, dass man noch keine Erkrankung aufweise, birgt in Wahrheit durchaus Risiken. Gerade in den letzten Jahren wurden immer mehr Studien veröffentlicht, die darauf hinwiesen, dass auch schon der Prädiabetes mit chronischen Komplikationen und Folgeerkrankungen verbunden sein kann. Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) hat nun in einer Übersichtsarbeit die bisherige Studienlage und deren Aussagekraft analysiert und bewertet.
„Wir sprechen hier von einem sogenannten Umbrella-Review. Solche Übersichtsarbeiten fassen Daten aus Meta-Analysen zusammen, die wiederum alle Einzelstudien zu einem bestimmten Thema bündeln. Hier wurde der Zusammenhang zwischen Prädiabetes und dem Risiko diabetesbedingter Begleiterkrankungen untersucht“, erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des DDZ. „Die Ergebnisse zeigen, dass der Prädiabetes mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen, chronischer Nierenerkrankung, Demenz sowie Krebs und generell mit einer höheren Sterblichkeitsrate zusammenhängt. Prädiabetes ist somit gefährlicher als angenommen und verlangt erhöhte Aufmerksamkeit nicht nur durch die Wissenschaft, sondern auch in der klinischen Praxis.“
Prädiabetes: Jetzt können Risikofaktoren gezielt angegangen werden
Die Befunde sind auch deshalb relevant, da Prädiabetes weltweit zunimmt. Die International Diabetes Federation (IDF) schätzte erst jüngst die Zahl der Prädiabetes-Fälle für 2021 auf mindestens 10,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung weltweit – was 541 Millionen Menschen betrifft. Für 2045 wurde sogar ein Anstieg auf mindestens 11,4 Prozent prognostiziert, was wiederum 730 Millionen Menschen entspricht. Angesichts dieser Aussichten stellt der Prädiabetes ein strategisches Zeitfenster dar, in dem die noch beeinflussbaren Risikofaktoren wie Adipositas (Übergewicht), ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel gezielt angegangen werden können, um die Entwicklung des Typ-2-Diabetes und seiner Folgeerkrankungen zu verhindern oder zumindest zu verzögern.
„Übersichtsarbeiten wie die vorliegende Umbrella Review helfen uns dabei, einen breiten Überblick zu einem Themenbereich zu gewinnen und die Belastbarkeit der jeweiligen Ergebnisse nach reproduzierbaren und transparenten Maßstäben zu bewerten“, sagt Dr. Sabrina Schlesinger, Leiterin der Arbeitsgruppe Systematische Reviews am DDZ, welche die Studie geleitet hat. Die genannten Ergebnisse werden als moderat-belastbar eingeschätzt, was bedeutet, dass die Befunde wahrscheinlich den wirklichen Zusammenhang widerspiegeln. Prof. Dr. Christian Herder aus dem DDZ ergänzt: „In Anbetracht der festgestellten Forschungslücken in diesem Bereich sind weitere Untersuchungen zu den Zusammenhängen zwischen Prädiabetes und verschiedenen Gesundheitsfolgen erforderlich, um den potenziellen klinischen und kostenbezogenen Nutzen von Interventionsmaßnahmen fundierter abschätzen zu können.“
Quelle: Deutsches Diabetes-Zentrum | Redaktion
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gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen, 14 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Tagen, 18 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra