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Mediziner warnen: Beschwerden an den Füßen sollten nicht unterschätzt werden. Denn diese können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen, wie etwa Nervenschäden (Neuropathien). Die Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ hat auf ihrer Website neue Videos veröffentlicht mit den wichtigsten Infos und Tipps, wie Menschen mit Diabetes ihre Füße schützen können und Nervenschäden erkannt werden.
Bei mehr als jedem dritten Menschen mit Diabetes hinterlässt die Stoffwechselstörung ihre Spuren an den Füßen: Durch den Diabetes werden die langen, empfindlichen Nervenbahnen geschädigt, die bis in die Zehen reichen. Dadurch entsteht eine so genannte Neuropathie, die sich durch mehr oder der weniger auffällige Anzeichen an den Füßen bemerkbar macht. Manche Betroffene leiden unter starken Beschwerden, andere nehmen die Nervenschädigung kaum oder gar nicht wahr. In beiden Fällen ist die Gesundheit der Nerven und Füße gefährdet.
In kurzen Videos erklärt der Neuropathie-Experte Gidon Bönhof aus Düsseldorf, wie ein Arzt die Nervenschädigung diagnostiziert und wie Menschen mit Diabetes ihre Füße schützen können. Dabei zeigt er beispielsweise, wie man die Füße kontrolliert, welche Socken geeignet sind und was man beim Schuhkauf beachten sollte.
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Ärzte appellieren daher: „Wichtig ist es, die Warnsignale für Nervenschäden an den Füßen rechtzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen“, so Prof. Dr. med. Dan Ziegler, Diabetologe aus Düsseldorf und Vorsitzender der Nationalen Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“. Denn je eher, umso besser kann der voranschreitenden Nervenschädigung und Komplikationen wie einem diabetischen Fußsyndrom entgegengewirkt werden.
Nächtliche Quälgeister Sobald man im Bett liegt, schmerzen, brennen oder kribbeln beide Füße. – Das sind typische Hinweise auf eine Neuropathie. Beschwerden, die durch Nervenschäden verursacht werden, treten oft symmetrisch an beiden Füßen auf und verschlimmern sich in Ruhe oder in der Nacht. Werden Schmerzen hingegen beim Gehen heftiger, kann dies auf Durchblutungsstörungen oder orthopädische Probleme hinweisen. In jedem Fall sollte eine Abklärung durch den Arzt erfolgen.
Wenn die Füße immer kalt sind, sollte man das mal mit der Hand überprüfen: Fühlen sich die Füße beim Anfassen warm an, obwohl man den Eindruck hat, sie seien kalt, senden die Nerven Fehlsignale an das Gehirn. Eine Neuropathie kann die Ursache sein. Ebenso können Nervenschäden dazu führen, dass die Füße als heiß und brennend wahrgenommen werden, obwohl sie eigentlich normal temperiert sind.
Oftmals nehmen die kranken Nerven weniger wahr, als sie sollten: Die Sohlen fühlen sich taub an oder das Empfindungsvermögen der Füße für Berührungen, Temperaturen und echte Schmerzreize lässt nach. Gerade dieser schleichende Sensibilitätsverlust wird häufig nicht erkannt, ist aber gefährlich: Betroffene spüren nicht, wo der Schuh drückt, und das Risiko für unbemerkte Verletzungen und ein diabetisches Fußsyndrom steigt.
Erste Hinweise auf diese „stummen“ Warnsignale liefern einfache Tests: Nehmen die Füße die Berührung einer Feder oder die Kälte eines Metallgegenstands noch wahr? Auch vom Arzt sollten die Füße regelmäßig untersucht werden. Er kann mit einfachen, schmerzlosen Tests prüfen, ob die Nerven intakt sind.
Sind die kleinen Nervenfasern, die die Schweißdrüsen steuern, geschädigt, wird die Haut trocken und anfällig für Risse und Wunden. Durch schwächer werdende Nervensignale in den Füßen schwindet zunehmend auch die Fußmuskulatur. Dadurch werden Fehlstellungen wie Hammer- und Krallenzehen oder ein Hallux Valgus begünstigt. Alles zusammen erhöht das Risiko, dass unbemerkt Druckstellen und Blasen an den Füßen entstehen, die schlecht heilen.
„Zögern Sie nicht, bei Auffälligkeiten an den Füßen rechtzeitig mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber zu sprechen“ rät auch der Arzt Gidon Bönhof aus Düsseldorf: „Je eher, umso besser lassen sich Nervenschäden aufhalten, Symptome lindern und die Füße gesund erhalten“, so Bönhof. Um ein diabetisches Fußsyndrom zu vermeiden, ist es wichtig, die empfindlichen Füße täglich zu kontrollieren, sorgsam zu pflegen und auf geeignetes Schuhwerk zu achten. Die 10 wichtigsten Tipps, wie man die Füße bei Diabetes schützt, erklärt Bönhof in einem Video auf www.hoerensieaufihrefuesse.de.
Erste Maßnahme, um der Nervenschädigung entgegen zu wirken, ist eine möglichst gute Blutzuckereinstellung. Dazu trägt eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung bei. „Nervengifte“ wie Alkohol und Nikotin sollten gemieden werden. Auch ein Mangel an B-Vitaminen kann Neuropathien verursachen. Bei Diabetes wird aber das für die Nervenfunktion sehr wichtige Vitamin B1 häufig vermehrt über die Nieren ausgeschieden.
Wird ein Mangel ausgeglichen, beispielsweise mit der für den Körper sehr gut verfügbaren Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin, können dadurch auch Beschwerden wie Kribbeln, Brennen, Schmerzen und Taubheit in den Füßen gelindert werden. Auch bestimmte Antioxidantien, wie Alpha-Liponsäure, können einen positiven Einfluss auf Neuropathie-Beschwerden haben. Wenn diese Maßnahmen alleine nicht ausreichen, um Schmerzen zu lindern, können vom Arzt verschreibungspflichtige Medikamente verordnen werden, die allerdings nicht ursächlich wirken, sondern in erster Linie die Schmerz betäuben sollen und häufig auch mit Nebenwirkungen behaftet sind.
Unter dem Motto „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ schärft sie durch Information und Aktionen bei Betroffenen das Bewusstsein für die Erkrankung – mit dem Ziel, die Früherkennung der diabetischen Folgeerkrankung zu fördern und Komplikationen, wie das Diabetische Fußsyndrom, zu verhindern. Die Initiative führt außerdem wissenschaftliche Studien durch, um neue Erkenntnisse über die Neuropathie zu gewinnen.
Weitere Informationen: www.hoerensieaufihrefuesse.de
Quelle: Presseinformation der Nationalen Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie
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