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Weißes, braunes oder beiges Fettgewebe?
3 Minuten
Es gibt verschiedene Arten von Fettgewebe, die im Stoffwechsel unterschiedliche Aufgaben erfüllen: weißes, beiges und braunes. Forscher haben nun eine Methode gefunden, diese drei Arten voneinander zu unterscheiden; und ermöglichen somit neue Behandlungsoptionen für Adipositas.
Weißes, braunes und beiges Fettgewebe
Fett ist nicht gleich Fett – man unterscheidet zwischen weißem, braunem und beigem Fettgewebe. Jedes dieser Gewebe hat unterschiedliche Funktionen und spielt eine jeweils eigene Rolle im Stoffwechsel.
Im menschlichen Körper stellt das weiße Fettgewebe den mit Abstand größten Anteil dar, es dient in erster Linie als Energiedepot. Die braunen Fettzellen hingegen erzeugen direkt Wärme aus dem gespeicherten Fett. Sie sind im erwachsenen menschlichen Körper nur an wenigen Stellen zu finden, kommen jedoch bei Säuglingen vor, und auch bei Nagetieren.
Zusätzlich kennt man noch beige Fettzellen – eine besondere Art brauner Fettzellen. Sie entstehen innerhalb des weißen Fettgewebes vor allem bei Kälteeinfluss.
Unterschiedliche Fettgewebe-Arten lassen sich nun unterscheiden
Einem Forscherteam um Dr. Siegfried Ussar vom Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) am Helmholtz Zentrum München, Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), und Professor C. Ronald Kahn vom Joslin Diabetes Center und der Harvard Medical School ist es nun gelungen, die unterschiedlichen Fettzellen anhand ihrer Oberflächenproteine ganz spezifisch zu unterscheiden.
Dies eröffnet Hoffnung auf eine neue Behandlungsmethode für Fettleibige und Diabetiker.
Weißes Fettgewebe begünstigt Diabetes
Da das weiße Fettgewebe die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigt und deshalb immer mehr Menschen unter der Zuckerkrankheit leiden, sucht die moderne Medizin nach Wegen, das braune Fettgewebe dazu einzusetzen, Fett zu verbrennen.
„Durch seine Funktion als Wärmekraftwerk des Körpers besitzt das braune Fettgewebe die Funktion, große Mengen an Energie, welche ansonsten im weißen Fettgewebe gespeichert werden, zu verbrennen“, sagt Professor Ussar.
Aus diesem Grund stellt die Aktivierung des braunen Fettgewebes durch Medikamente einen attraktiven Ansatz zur Behandlung von Adipositas und der daraus resultierenden Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes dar.
Individuell verschieden: die Menge an braunem Fettgewebe
Die Menge an braunem Fettgewebe ist individuell sehr verschieden. Bisher konnte man seinen Anteil allerdings nicht zuverlässig erfassen. Alle gängigen Verfahren beruhen auf der Messung der Aktivität dieses Gewebes; diese ist jedoch stark von äußeren Bedingungen abhängig, etwa von der Temperatur oder der Ernährung.
Die neu entdeckten Oberflächenproteine bieten nun eine völlig andere Möglichkeit. Außerdem erlauben sie es, Wirkstoffe gezielt in das braune Fettgewebe zu bringen, indem man sie an diese Proteine ankoppeln lässt.
Das braune Fett vermehren aber wie?
Die Aktivierung des braunen Fettgewebes ist aktuell eine der größten Hoffnungsträger in der Bekämpfung der Adipositas*. Sie ermöglicht es, Übergewicht zu verringern, ohne zwingend die Kalorienzufuhr zu reduzieren. Aus diesem Grund beschreiben unzählige Publikationen aus der Grundlagenforschung neue potenzielle Mechanismen zur Aktivierung oder Vermehrung des menschlichen braunen Fettgewebes.
„Die Übertragung dieser Forschungsergebnisse in die Praxis scheitert jedoch häufig daran, dass die identifizierten Mechanismen auch wichtige Funktionen in anderen Organen haben und es so zu unkalkulierbaren Nebenwirkungen kommen kann“, erläutert Ussar.
„Unsere Forschungsarbeiten zeigen jedoch einen Ausweg aus diesem Dilemma, da die von uns entdeckten Oberflächenmarker sehr spezifisch für die einzelnen Fettarten und unabhängig von der metabolischen Aktivität sind.“
Hoffnung: Moleküle für den Menschen weiterentwickeln
Die Wissenschaftler hoffen, durch die Weiterentwicklung ihrer Forschungsergebnisse Wirkstoffe gezielt zum braunen Fettgewebe bringen und so eventuelle Nebenwirkungen stark reduzieren zu können.
„Wir sind bereits dabei, zum Teil in der eigenen Gruppe und in Kollaboration mit anderen Gruppen am Helmholtz Zentrum München, spezifische Moleküle herzustellen, die diese Oberflächenproteine erkennen, um diese anschließend auf ihre Wirksamkeit zu untersuchen“, so Ussar. „Unser Ziel ist es, im nächsten Schritt gemeinsam mit Partnern aus der Industrie diese Moleküle für die Benutzung im Menschen weiterzuentwickeln.“
Sie wird in der Regel durch Überernährung und Bewegungsmangel verursacht und durch genetische Faktoren begünstigt. Adipositas-Patienten leiden auch vermehrt unter Typ-2-Diabetes.
Quelle: Pressemeldung des Helmholtz Zentrums München
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen, 18 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 12 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 13 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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