#DiaDiscuss: CrossFit macht ein Fass auf

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Community-Beitrag
#DiaDiscuss: CrossFit macht ein Fass auf

Diabetes? Du bist doch gar nicht dick!“ oder „Ah, Diabetes. Zu viele Süßigkeiten gegessen, was?“ – Sätze wie diese haben wohl die meisten von uns mit Diabetes Typ 1 schon zu hören bekommen. Immer und immer wieder erklären wir also, dass es verschiedene Formen von Diabetes gibt, die sich unterschiedlich äußern und unterschiedlich entstehen. Und trotzdem scheint es nicht im Allgemeinwissen anzukommen.

Dieses allgemeine Unwissen kann für Menschen, die mit Diabetes Typ 1 leben, sehr frustrierend und verletzend sein. Kein Wunder also, dass viele von ihnen verärgert reagierten, als das US-amerikanische Fitnessunternehmen CrossFit am Montag folgenden Beitrag auf verschiedenen Social-Media-Kanälen teilte:

Das Bild spielt auf einen Zusammenhang zwischen Coca-Cola und Diabetes an und ist mit einem Zitat des CrossFit-CEO Greg Glassman versehen, welches als besonders taktlos aufgenommen wurde. Entsprechend hitzig waren die Reaktionen. Die Kritik der User: Die fehlende Unterscheidung zwischen den Diabetes-Formen trüge nur noch mehr zu Vorurteilen und Fehlinformationen bei. Außerdem habe CrossFit auf diese Weise Menschen mit sämtlichen Diabetes-Formen lächerlich gemacht und stigmatisiert.

CrossFit reagierte offensiv auf die vielen Kommentare und stellte am Dienstagabend auf Facebook klar, dass es bei dem Post ausschließlich um Diabetes Typ 2 gegangen sei. Eine Entschuldigung blieb bisher allerdings aus und scheint auch nicht in Sicht.

Die Organisation Project Blue November rief dazu auf, CrossFit zu belehren und unter dem Hashtag #thisiswhatdiabeteslookslike zu zeigen, wie Menschen mit Diabetes aussehen. Hunderte Fotos von stolzen, aktiven und glücklichen Menschen mit Diabetes wurden auf Facebook, Instagram und Twitter gepostet.

So weit die Gefechtslage. Meine Meinung als Mensch mit Diabetes Typ 1 sieht so aus: Zucker ist nicht schuld an meiner Krankheit, gehört aber zu meinen täglichen Herausforderungen. Während einer Hypoglykämie kann mir ein Glas Cola allerdings auch das Leben retten. Da will ich die Brause doch nicht verteufeln, oder?

Dennoch finde auch ich den globalen Zuckerkonsum und dessen gesundheitliche Folgen sowie die Macht einzelner Unternehmen wie Coca-Cola mehr als besorgniserregend. Deshalb wäre es wirklich lobenswert, dass CrossFit hier Kritik übt. Theoretisch. Wenn doch nur die Ausführung nicht so dermaßen oberflächlich und geschmacklos gewesen wäre. Dieser Post ging auf Kosten von so vielen Menschen, die jeden Tag mit Diabetes leben und kämpfen müssen – egal ob Typ 1 oder 2. Der Gegenwind aus der Diabetes Online Community (DOC) lässt CrossFit nicht nur kalt, sondern scheint im Marketing-Plan des auf 100 Millionen Dollar geschätzten Konzerns fast schon einkalkuliert zu sein.

Es geht übrigens auch anders: Das Center for Science in the Public Interest (CSPI) versucht, mit der Kampagne #changethetune auf die verschiedenen gesundheitlichen Folgen von übermäßigem Zuckerkonsum aufmerksam zu machen, darunter Fettleibigkeit, Zahnverlust und ganz explizit Diabetes Typ 2. Dafür nutzt sie das kultige Lied „Hilltop“ mit der Zeile „I’d like to buy the world a coke“.

Was haltet ihr von der Debatte? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!


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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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