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Elbe-Triathlon: Die Zuckerwerte bleiben in dieser Saison mysteriös
4 Minuten
											Der Elbe-Triathlon ist eine nette, kleinere Triathlon-Veranstaltung im Hamburger Osten. Geschwommen wird in der Dove-Elbe, der Radkurs führt an den Deichen entlang, die Laufstrecke führt durch einen hübschen Park. Bei der Sprintdistanz (500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) traten in diesem Jahr gut 500 Männer und Frauen an – von der Größenordnung her also ein – wie man im Norden so schön sagt – „ganz anderer Schnack“ als der Hamburger Triathlon, bei dem in diesem Jahr in der Sprintdistanz beinahe 4.000 Männer und Frauen am Start waren. Ich hatte mir vorgenommen, dass der Elbe-Triathlon für mich auch beim Glukosemanagement ein Kontrastprogramm zum Hamburger Triathlon werden sollte. Dort hatte ich über unerklärlich hohe Glukosewerte gerätselt, wie ich vor einer Weile hier beschrieben hatte.
Diabetesutensilien in Plastiktüten verpackt
Wirklich gut aufgegangen ist dieser Plan leider nicht. Ich startete am 30. August 2015 zwar mit einem ordentlichen Nüchternwert von 122 mg/dl (6,8 mmol/l) in den Tag, der bis kurz vor dem Schwimmstart um 10:45 Uhr auch nur auf 160 mg/dl (8,9 mmol/l) ankletterte. „Ein prima Wert für den Triathlon“, fand ich, als ich die Wechselzone verließ, in der ich mein Fahrrad und den Helm sowie eine Box mit meinen Laufschuhen, Socken, einer Laufjacke (es war etwas frisch und windig), einem Handtuch (zum Abtrocknen nach dem Schwimmen), meinem Diabetestäschchen, zwei Trinkflaschen (eine mit Wasser und eine mit Traubensaftschorle gefüllt) und Kohlenhydratvorräten verstaut hatte. Alles übrigens fein säuberlich in Plastiktüten verpackt, denn für den Vormittag war Regen angesagt – und nichts ist ärgerlicher als völlig durchnässte Utensilien in einer Wechselbox, in der das Wasser steht.
Praktisch: Ich konnte jederzeit zu meinen Sachen in der Wechselzone
Immerhin musste ich bei diesem Triathlon nicht so akribisch darüber nachdenken, wann ich wo welche Diabetesutensilien benötigen würde. Denn anders als beim weltgrößten Triathlon in Hamburg darf man beim Elbe-Triathlon als Athlet jederzeit die Wechselzone betreten, und die Wege zwischen den einzelnen Punkten auf dem Wettkampfgelände sind deutlich kürzer. Es bestand also keine Notwendigkeit, ein zweites Blutzuckermessgerät und einen zweiten Insulinpen für den Notfall außerhalb der Wechselzone zu deponieren – ich konnte mein Täschchen mit allen Utensilien in der Box lassen und unmittelbar nach dem Wettkampf sofort wieder herausholen. Für die Glukosekontrolle während des Wettkampfs nutzte ich das FreeStyle Libre. Nur beim Schwimmen konnte ich den Scanner nicht mitnehmen, doch beim Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren steckte ich ihn gleich in die Rückentasche meines Trikots, damit ich während des Radelns und Laufens immer wieder meinen Glukosewert checken konnte.
Ich hatte damit gerechnet, dass der Wert nach dem Schwimmen niedriger als beim Start sein würde, nicht aber mit 180 mg/dl (10,0 mmol/l). „Na gut“, dachte ich mir, „dann nehme ich zum Radfahren eben nicht die Traubensaftschorle mit, sondern die Trinkflasche mit normalem Leitungswasser.“ Dann sollte der Zucker während des Radelns aber absinken, immerhin wollte ich mit meinem Rennrad ordentlich Gas geben. Doch der Zucker dachte gar nicht daran zu sinken, sondern dümpelte während der gesamten Radstrecke zwischen 180 und 190 mg/dl (10,0 und 10,6 mmol/l). In einen Geschwindigkeitsrausch geriet ich auch nicht, denn wenige Minuten nach Beginn der Radstrecke begann es zu regnen. Erst nur ein wenig, dann immer heftiger. Woraufhin sich natürlich mein Schweinehund zu Wort meldete, der mich dringend davor warnte, mich angesichts dieser Witterung allzu sehr zu verausgaben: „Du könntest stürzen, wenn die Fahrbahn so glitschig ist – und schau mal, dein Zucker ist nicht im optimalen Bereich…“
Muskelauffülleffekt erst 5 Stunden nach dem Wettkampf
Das listige Borstenvieh blieb auch auf der Laufstrecke wachsam. Während ich durch den hartnäckigen Regen trabte, hielt sich der Zucker unbeeindruckt um die 180 mg/dl (10,0 mmol/l), und mein Schweinehund flüsterte mir ein: „Geh die Laufstrecke lieber ruhig an, bei diesem Wetter ist es doch Auszeichnung genug, dass du überhaupt mitmachst!“ Nach insgesamt 1:42 Stunden (und damit eine Minute langsamer als im Vorjahr) lief ich durchs Ziel. Ohne Hektik – dafür mit großer Vorfreude auf eine heiße Dusche. Und obwohl es bei diesem Triathlon doch eigentlich anders laufen sollte als in Hamburg, hatte ich tatsächlich auch im Verlauf des Wettkampfs überhaupt keine Extrakohlenhydrate zu mir genommen. Als der Zucker eine gute Stunde nach dem Zieleinlauf langsam zu sinken begann, kombinierte ich: „Ahh, nun setzt also der Muskelauffülleffekt ein – die Speicher müssen aufgefüllt werden!“ Es war allerdings ein Trugschluss zu glauben, nun könne ich zwei kleine Portionen Eiskrem ohne Bolus verdrücken: Die Glukosekurve zeigte kurze Zeit darauf wieder steil nach oben. Und erst nach einer Korrektur des hohen Wertes von 225 mg/dl (12,5 mmol/l) setzte dann – immerhin gute fünf Stunden nach dem Triathlon – der Muskelauffülleffekt ein und ließ den Wert in den Keller purzeln.
Was heute aufgeht, funktioniert morgen vielleicht nicht
Was ich aus diesem kleinen Werte-Chaos lerne, habe ich neulich in einem anderen Beitrag schon formuliert: Ordentliche Blutzuckerwerte beim Sport sind zwar kein Ding der Unmöglichkeit, aber sie fallen einem auch nicht in den Schoß. Man muss seinen Stoffwechsel schon sehr genau beobachten und analysieren – und akzeptieren, dass eine Strategie, die heute aufgeht, morgen vielleicht nicht genauso gut funktioniert. Und zwar aus Gründen, die man dann erst übermorgen verstehen wird. Trotz alledem: Der Elbe-Triathlon hat großen Spaß gemacht und steht für 2016 auch schon wieder in meinem Kalender.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 10 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 5 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig