Fünf Tipps zur schnellen Regeneration

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Fünf Tipps zur schnellen Regeneration

Wer nach dem Sport schlecht regeneriert und trotzdem die nächste Trainingseinheit absolviert, der wird sich in seiner Leistung verschlechtern anstatt verbessern. Regeneration ist deshalb genauso wichtig wie das Training selbst. Doch regenerieren Diabetiker nach dem Sport genauso schnell wie Menschen mit intakter Bauchspeicheldrüse? Das kommt drauf an. Ich habe mit meinem Diabetes beim Sport lange getüftelt und herausgefunden, wie ich mich schnell von der letzten Sporteinheit erholen kann.

Nach einer Trainingseinheit am Abend bin ich müde und möchte einfach nur noch schlafen. Doch ohne etwas zu essen und den Blutzucker zu kontrollieren ins Bett zu gehen, wäre fatal. Zu groß ist die Gefahr einer nächtlichen Unterzuckerung. Außerdem bekomme ich jede Missachtung meines Blutzuckers am nächsten Tag sofort zu spüren: Muskelkater! Meine Beobachtung: Nach einer nächtlichen Unterzuckerung habe ich verstärkt Muskelkater. Hatte ich bereits vor der Unterzuckerung Muskelkater, verstärkt er sich durch stark schwankende Blutzuckerwerte am nächsten Tag.

Meine Erfahrung: Damit wir genauso gut regenerieren wie Menschen mit intakter Bauchspeicheldrüse, müssen wir also einiges beachten. Hier meine fünf Tipps:

1. Das Wichtigste: den Blutzucker im Normbereich halten

Das mag banal klingen und ist einfacher gesagt als getan. Doch meiner Erfahrung nach regeneriere ich deutlich schneller, wenn mein Blutzucker stets im Normbereich liegt. Unterzuckerungen und starke Schwankungen verursachen Energiedefizite und damit Krämpfe, Muskelschmerzen oder Muskelkater. Deshalb ist es besonders wichtig, auch zwischen den Trainingseinheiten häufig den Blutzucker zu kontrollieren und sein Bestmögliches zu tun, ihn im Normbereich zu halten.

2. Nach dem Sport Kohlenhydrate essen

Training verbraucht Energie. Die Gefahr einer nächtlichen Unterzuckerung durch den sogenannten „Muskelauffülleffekt“ ist hoch. Daher esse ich nach jedem Training langanhaltende Kohlenhydrate. Nur Kohlenhydrate zu essen, um den Blutzucker so hoch zu halten, dass eine Unterzuckerung ausgeschlossen ist, ist mir zu wenig. Meine Erfahrung ist, dass viel auch viel hilft. Damit meine ich, dass ich so viel esse, dass ich angemessen hoch (am besten 165 mg/dl bzw. 9,2 mmol/l) in die Nacht starte und zusätzlich mir auch Insulin geben kann. So kann ich meine Speicher auffüllen und komme gut durch die Nacht.

3. Mindestens 6 Stunden schlafen

Schlaf hilft uns zu regenerieren. Zu wenig Schlaf sorgt für ordentlich Wirbel in meiner Blutzuckerkurve. Wenn ich zu wenig schlafe, sind meine Blutzuckerwerte höher als sonst und sie sinken schneller bei Bewegung. Bei zu hohen Blutzuckerwerten ist nicht ausreichend Zucker zur Energieverwertung in den Zellen. Entsprechend sind die Zellen schnell in einem Energiedefizit und sorgen für geringere Leistungsfähigkeit. Deshalb mein Tipp für gutes Training und schnelle Regeneration: mindestens 6 Stunden schlafen, besser sind 7,5 Stunden, um den Wirbel zu vermeiden.

4. Genügend trinken

Schwitzen beim Sport bedeutet Flüssigkeitsverlust für den Körper. Wer genügend trinkt und unter Umständen auch Magnesium zu sich nimmt, vermeidet Krämpfe. Dabei kommt es nicht nur auf die Flüssigkeitszufuhr während des Trainings an, sondern auch hinterher. Nächtliche Wadenkrämpfe kann ich so vermeiden.

5. Abwechselnd warm und kalt duschen

Kennt ihr die Eistonne? Hochleistungssportler stellen sich mit den beanspruchten Beinen in eine Tonne mit Wasser und vielen Eiswürfeln. Wenn sie nach einer halben Minute bis Minute aus der Tonne aussteigen, sind ihre Beine knallrot. Die Durchblutung wurde angeregt. Um besser zu regenerieren, muss man keine Eistonne zuhause haben. Es reicht, wenn man sich abwechselnd heiß und kalt abduscht. Dabei vorsichtig vorgehen, um einen Kälteschock zu vermeiden: am besten zuerst Beine und Arme langsam abduschen, bevor es dann an den ganzen Körper geht.

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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