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Regelmäßige Bewegung ist für Menschen mit Typ-2-Diabetes ein wichtiges Element ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu bringen und wird im Rahmen jeder Therapie empfohlen. Die Motivation dafür ist oft gering, je nach Alter und mobilen Einschränkungen der Patienten. Fitness-Videospiele oder Training unter Sauerstoffmangel sind neue Ansätze, um Betroffene zu mehr Bewegung zu motivieren und die Trainingserfolge zu steigern. Wissenschaftliche Daten belegen, dass diese neuen Arten des Sports effektive Erfolge bringen können.
Eine gezielte Maßnahme in der Therapie des Typ-2-Diabetes ist die Bewegung. Regelmäßige sportliche Aktivität hilft den Blutzuckerspiegel zu verbessern sowie den HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker) zu senken. Des Weiteren wirkt sie sich positiv auf Blutdruck, Cholesterin, Muskelgewebe und Gewicht aus. Aber häufig ist es nicht leicht, Sport in den Alltag von älteren Menschen zu integrieren. Übergewicht, mobile Einschränkungen sowie fehlende Kraft und auch Motivation sind Gründe dafür.
“Exergaming“ und Hypoxietraining könnten neue Ansätze in der Bewegungstherapie sein. “Exergaming“ sind Fitness-Spiele, die ein Training vor dem Bildschirm ermöglichen. Das können Bewegungen im Sitzen, im Stehen, aber auch auf Fahrradergometern, Laufbändern oder Sensorböden sein, die in die virtuelle Welt des Videospiels übertragen werden. Sie sollen dazu motivieren, sich freiwillig mehr und regelmäßiger zu bewegen.
Hypoxietraining ist Training unter Sauerstoffmangelbedingungen – etwa wie beim Höhentraining von Bergsportlern. Diese Maßnahme könnte zukünftig Trainingsergebnisse verbessern und die Belastbarkeit steigern.
Für beide Ansätze gibt es bereits wissenschaftliche Daten mit positiven Ergebnissen. So verbesserte Exergaming in einer Studie der Sporthochschule Köln die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Blutzuckerwerte bei älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes deutlich. Zudem wurde das Wohlbefinden gesteigert und die Lebensqualität verbessert. Eine wesentliche Rolle spielt dabei vor allem die regelmäßigere Durchführung der Übungen. Durch den Spielcharakter der Bewegungsübungen sind die Beteiligten motivierter, sich körperlich zu betätigen.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass sich der Blutzuckerspiegel durch regelmäßige körperliche Betätigung bei kurzfristigem Sauerstoffmangel ebenfalls verbessern kann. Durch die Bewegung unter Sauerstoffmangel wird die Glukoseaufnahme in der Skelettmuskulatur erhöht, so dass die Insulinsensitivität nach dem Training stärker ansteigt. Es muss für ein gleiches Trainingsziel weniger Kraft aufgewendet werden als bei optimalen Sauerstoffbedingungen.
Außerdem kann ein Training unter diesen Bedingungen zu einem höheren Gewichtsverlust bei übergewichtigen (insulinresistenten) Personen beitragen. In der Praxis ist diese Maßnahme bislang aber nur im Leistungssport oder in speziellen Einrichtungen üblich. Wer sich dafür interessiert, sollte sich erst ärztlich beraten lassen.
Die Mediziner der Sporthochschule Köln, die maßgeblich an den Studien beteiligt waren, wünschen sich für die Zukunft neue Spiele und Programme mit unterschiedlichen Fitness-Stufen, die ein individualisiertes Training ermöglichen und auch für betagte Patienten leicht bedienbar sind.
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