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Drei deutsche Athleten belegten die Siegerplätze bei der diesjährigen Triathlon-Weltmeisterschaft, dem Iron Man Hawaii. Das bravouröse Gesamtbild aus deutscher Sicht rundete Steffen Schmelzle ab, der mit seinem Typ-1-Diabetes ebenfalls den wichtigsten Wettkampf des Jahres erfolgreich absolvierte.
Deutschland staunt über das formidable Abschneiden seiner männlichen Athleten beim diesjährigen Iron Man Hawaii am am 8. Oktober: Alle drei Plätze auf dem Siegertreppchen gingen an deutsche Sportler (Jan Frodeno, Sebastian Kienle und Patrick Lange), zudem sicherten sich zwei weitere einen Platz unter den Top-Ten (Andi Boecherer und Boris Stein).
Insbesondere für die Menschen mit Diabetes in Deutschland gibt es noch einen weiteren Helden der Triathlon-Langdistanz-Weltmeisterschaft: Steffen Schmelzle aus Karlsruhe, der im Dezember 2011 die Diagnose Typ-1-Diabetes erhielt, landete beim weltweiten Gipfeltreffen der Triathleten am Ende auf Rang 611 und ließ damit die überwiegende Mehrheit der über 2.000 Teilnehmer aus 50 Ländern hinter sich.
Der Chemie-Ingenieur Schmelzle, der derzeit am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) seine Doktorarbeit im Fach mechanischen Verfahrenstechnik schreibt, bewältigte die Renndistanz aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und den Marathonlauf über 42,2 km dabei in 10 Stunden, 15 Minuten und 10 Sekunden.
Möglich gemacht wurde dieser Erfolg in erster Linie durch Schmelzles beständigen, harten Traingseinsatz und den unbändigen Willen bis an die Grenzen des Möglichen zu gehen. Doch auch die moderne Medizintechnologie half dem im schwäbischen Faurndau aufgewachsenen Sportler, den Traum eines jeden Triathleten zu erfüllen.
Denn während eines Wettkampfes kann er sich bezüglich seines Diabetes-Managements fast vollständig auf sein System zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) verlassen, um sich selbst voll auf den Sport konzentrieren zu können. „So kann ich ungestört meinen Wettkampf absolvieren und habe meine Werte im Griff“, sagte er im August nach seiner Qualifikation für den Iron Man Hawaii gegenüber der Südwest Presse.
Nur zu Beginn eines Triathlons, wenn es zunächst für die Schwimmdistanz ins Wasser geht, muss er das System ablegen. Dann hat er aber immer ein Power-Gel im Noeprenanzug, um etwaigen Unterzuckerungen sofort entegegenwirken zu können.
Und so handhabt der 30-jährige die Kontrolle seiner Werte während eines Rennens: „Im Wettkampf muss ich den Empfänger [statt wie sonst ein Smartphone] verwenden, da Kommunikationsgeräte jeglicher Art verboten sind. Der Empfänger befindet sich an einer selbst gefertigten Halterung am Fahrrad (s. Abb. 3), sodass ich direkt nach dem Schwimmen meine ersten Gewebezuckerwerte erhalte.“
„Beim Laufen nehme ich den Empfänger in der Seitentasche meines Rennanzugs mit“, erklärt Schmelzle weiter. „Auf dem Rad habe ich den Zucker wirklich durchgängig im Blick. Beim Laufen greife ich ab und zu in die Tasche bzw. werde ich durch die Alarmfunktion sofort gewarnt, wenn der Zucker zu niedrig sein sollte. Ich stelle als untere Grenze meistens 75mg/dL ein.“
Am Vorabend eines Wettkampfes injiziert er sich sechs Einheiten eines extrem langwirkenden Basalinsulins, während des Rennens muss er nur selten nachjustieren: „Durch die sportliche Belastung benötigt man wenig Insulin“. Den enormen Kalorienverbrauch, der durch die körperliche Höchstleistung entsteht, deckt Schmelzle mithilfe von kohlenhydratreichen Gels, Gummibärchen, Cola und isotonische Getränken ab.
von Gregor Hess
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