Spazierengehen 2.0

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Spazierengehen 2.0

Spazieren zu gehen, wird immer mehr zum Running Gag, denn spätestens seit dem Beginn des Lockdowns ist das die ultimative Freizeitbeschäftigung für so ziemlich jeden Menschen geworden, für den es möglich ist, noch mal eben eine Runde rauszugehen. Und ganz ehrlich: Ich spaziere gerne! Ich brauche niemanden, der mich dazu motiviert oder gar mitschleift. Dennoch gibt es ab und zu diesen einen bestimmten Faktor, der dazwischenfunkt: mein Gewebezuckerwert!

Motivation vs. Gewebezucker

Freund*innen zu sehen, ist aktuell nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, eine davon ist zum Beispiel, dass man sich mit Abstand an der frischen Luft trifft. Wenn man dann ein bisschen kreativ wird, und jede*r die eigene Thermosflasche mit Tee (oder Glühwein) dabei und ein paar Snacks in der Tasche hat, erinnert das Ganze fast an einen Café-Besuch.

Quelle: Katharina Weirauch

Allerdings ist es nun mal auch kein Geheimnis, dass mein Diabetes und ich nicht unbedingt an große sportliche Aktivitäten gewöhnt sind. Deswegen kommt es immer wieder vor, dass mein Gewebezucker-Sensor sich unterwegs meldet und mir den Floh ins Ohr setzt, dass es doch auch sicher eine schöne Möglichkeit wäre, die restliche Strecke getragen zu werden.

Also muss etwas gegessen werden. Essen (oder trinken) zu müssen, ist für mich wirklich eine der miesesten Begleiterscheinungen im Leben mit Diabetes. Ich versuche zwar, Spaziergänge so zu planen, dass ich die Bewegung direkt bei der letzten Bolusabgabe vorher mit bedenke und auch die Basalabgabe rechtzeitig reduziere, aber immer klappt das eben nicht. Deswegen sind Saftpäckchen, Traubenzucker, Müsliriegel und Co. bei jedem noch so kleinen Spaziergang mit dabei – und ich bin dementsprechend bepackt.

Spazierengehen 2.0

Prinzipiell ist es aber natürlich eine gute Sache, dass sich Bewegung doch recht zuverlässig auf die Gewebe- bzw. Blutzuckerwerte auswirkt, und deswegen habe ich ein paar Ideen gesammelt, die das Spaziergehfieber auch bei manchen „Drinnies“ (neu) entfacht.

  • Die ultimativen Spaziergeh-Snacks: Wie schon erwähnt, sind „Hypos“ ziemlich oft Teil meiner Tour. Damit der Gedanke daran oder vielleicht auch die Angst davor mich nicht am Losgehen hindert, suche ich mir für den Weg besonders leckere Sport-BEs zusammen. Manchmal bin ich dann mit einem Stück Kuchen auf einer noch so kurzen Strecke unterwegs und ärgere mich bei einer möglichen „Hypo“ nicht mehr ganz so sehr.
  • Eine nette Begleitung: Ebenfalls schon erwähnt habe ich den Punkt, dass Spaziergänge zurzeit das große Ding für zwischenmenschliche Interaktion sind. Deswegen gehe ich vor allem ganz gezielt mit bestimmten Menschen spazieren, mit denen mir der Gesprächsstoff nicht ausgeht, die kein Problem mit „Hypo-Pausen“ haben und die genauso gerne draußen sind wie ich.
  • Gute Unterhaltung: Natürlich habe ich nicht bei jedem Spaziergang irgendeine*n Freund*in dabei. Viele nutzen die Wege von A nach B dann gerne für Hörbücher oder Podcasts, aber ich finde es auch cool, andere Alternativen auszuprobieren, wie beispielsweise Corona-konforme Stadtführungen und Schnitzeljagden inklusive spannender Fragen durch die eigene Stadt. So etwas bietet zum Beispiel lialo.com an. Dort kann man sowohl eigene Touren anlegen als auch welche von Freund*innen oder öffentliche Touren gehen. Die kleinen „Zwangspausen“ bei den integrierten Tour-Stopps sind für mich übrigens immer sehr willkommen, um meinen Gewebezucker einmal zu checken, bevor sich eine „Hypo“ anschleichen kann.

Novemberblues im Diabetesmonat – die letzten Monate waren dunkel und beklemmend, darum hat Ina ein paar Ideen gesammelt, die bei einem kleinen Blues helfen können. P.S.: Spazierengehen ist auch dabei!

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