Sport im Kampf gegen Krebs

2 Minuten

© MarsBars - iStockphoto
Sport im Kampf gegen Krebs

Während fast jeder weiß, dass Sport sich positiv auf Herz und Kreislauf auswirkt, ist bisher kaum bekannt, dass er der Entstehung von Krebs entgegenwirkt und sogar das Befinden von krebskranken Patienten während einer Strahlentherapie verbessert.

„In Europa lassen sich rund 15 Prozent aller Krebserkrankungen auf mangelnde Bewegung zurückführen“, sagt Professor Dr. rer. nat. Karen Steindorf, Leiterin der Abteilung „Bewegung, Präventionsforschung und Krebs“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Damit sei der Krebsschutz durch Sport sogar größer als der durch den Verzicht auf Alkohol. Eine Reihe von Studien hat in den letzten Jahren gezeigt, dass Sport das Risiko für so unterschiedliche Krebsarten wie Brust- und Darmkrebs, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs deutlich senken kann. „Die mögliche relative Risikoreduktion liegt dabei je nach Krebsart zwischen 20 und 40 Prozent“, sagt Steindorf.

Krebsprävention so einfach in den Alltag integrieren

Prävention ist für Diabetiker unverzichtbar. Es ist schon länger bekannt, dass Typ-2-Diabetiker ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Nun wurde kürzlich eine Studie im Fachmagazin Diabetologia veröffentlicht, die auch Typ-1-Diabetes und Krebs in Verbindung bringt.

Der World Cancer Research Fund (WCRF) empfiehlt, täglich mindestens 30 Minuten moderat körperlich aktiv zu sein. Wer kann, sollte sich auf 60 Minuten moderate oder 30 Minuten anstrengend körperliche Aktivität täglich steigern. Dabei muss es nicht immer der gezielte Sport im Verein oder im Fitnessstudio sein – in den Alltag integrierte Aktivitäten wie etwa das Radfahren zur Arbeit oder das Treppensteigen zählen ebenso.

Bewegung statt Schonung nicht nur zur Vorbeugung

Über die vorbeugende Wirkung hinaus hat Sport auch dann noch eine wichtige Funktion, wenn Krebs bereits diagnostiziert wurde. „Die Bedeutung von Sport als begleitende Therapiemaßnahme während und nach einer Krebserkrankung wird immer deutlicher“, sagt Steindorf. Systematisches körperliches Training könne therapie- und krankheitsbedingte Beschwerden lindern und so die Lebensqualität der Patienten verbessern.

In zwei Studien, die Steindorf auf dem 122. Internistenkongress vorstellen wird, konnte ihre Arbeitsgruppe zeigen, dass ein 12-wöchiges Krafttraining die krebsbedingte Fatigue – eine chronische Erschöpfung – bei Brustkrebspatientinnen stark verringern kann. „Das Training fand parallel zur Chemo- oder Strahlentherapie statt – also in einer Phase, in der den Patientinnen vor wenigen Jahren noch zu maximaler Schonung geraten wurde“, sagt Steindorf. Weitere Studien deuteten darauf hin, dass ein körperlich aktiver Lebensstil sowohl die Überlebenszeit von Krebspatienten positiv beeinflusst, als auch das Risiko eines Rezidivs.

Positive Aspekte auf physischer, psychischer und sozialer Ebene für Gesunde und Patienten

Diese Erkenntnisse werden nach und nach auch in die Praxis übertragen: Analog zu Herz- oder Lungensportgruppen werden zunehmend auch spezifische Sportangebote für onkologische Patienten entwickelt. „Die positiven Effekte der körperlichen Bewegung beschränken sich dabei nicht allein auf die physische Gesundheit“, betont Professor Dr. med. Gerd Hasenfuß, Vorsitzender der DGIM und Präsident des 122. Internistenkongresses. Die Patienten – wie Gesunde übrigens auch – profitierten auch im Hinblick auf die Lebensqualität auf kognitiver und sozialer Ebene. Gerade bei älteren Menschen sei der positive Einfluss eines körperlich aktiven Lebensstils auf den Erhalt der Selbstständigkeit und der Mobilität vielfach nachgewiesen.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Typ-1-Diabetes früher erkennen und sogar aufhalten – ist das möglich, Frau Prof. Ziegler?

Wie lässt sich Typ-1-Diabetes erkennen, schon bevor Symptome auftreten? Und was wird in der AVAnT1a-Studie untersucht – und mit welchem Ziel? Darüber sprechen wir im Diabetes-Anker-Podcast mit Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler.
Diabetes-Anker-Podcast: Typ-1-Diabetes früher erkennen und sogar aufhalten – ist das möglich, Frau Prof. Ziegler?

3 Minuten

Kommt es am Ende doch auf die Größe an?

Insulinpumpen werden immer kleiner – ein Fortschritt für viele, doch für manche Menschen mit Diabetes ein Problem. Community-Autor Daniel legt dar, warum Pumpengröße und Insulinmenge aus seiner Sicht entscheidend für individuelle Bedürfnisse bleiben.
Kommt es am Ende doch auf die Größe an? | Foto: privat

5 Minuten

Community-Beitrag

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Werde Teil unserer Community

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Push-Benachrichtigungen

notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert
notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert