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Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes sind häufig auch von Übergewicht betroffen. Sie sollten daher regelmäßig körperlich aktiv sein, um abzunehmen und ihre Blutzuckerwerte zu senken. Vielen fällt Bewegung gerade aufgrund ihres Übergewichts schwer. Eine britische Studie zeigte, dass E-Bikes, auch Pedelecs genannt, Menschen mit Typ-2-Diabetes auf dem Weg zu einem aktiveren und fitteren Lebensstil unterstützen können.
Wissenschaftler der Universität Bristol (Großbritannien) um Studienleiter Prof. Ashley Cooper haben an 20 Menschen mit Typ-2-Diabetes über einen Zeitraum von fünf Monaten untersucht, ob und welche Vorteile der Einsatz von E-Bikes auf die Gesundheit der Probanden hat. Nach einem ersten Fitnesstest nutzten die Studienteilnehmer die Räder in ihrem Alltag, etwa für die Fahrt zur Arbeit, zum Einkaufen oder für Ausflüge. Von den 20 Personen nahmen 18 bis zum Studienende teil.
Durchschnittlich legten sie 21 Kilometer pro Woche mit dem Rad zurück. Die beim Radfahren gemessene durchschnittliche Herzfrequenz der Teilnehmer lag bei knapp 75 Prozent vom Maximum, verglichen mit einem Wert von gut 64 Prozent beim Gehen. Beim abschließenden Fitnesstest zeigte sich bei ihnen eine Ausdauersteigerung um knapp elf Prozent. 14 der Teilnehmer kauften sich nach Studienende ein eigenes E-Bike. Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie wurden im Mai 2018 in der Fachzeitschrift „Diabetic Medicine“ veröffentlicht.
„Seit Jahren versuchen wir immer wieder, Menschen mit Diabetes Typ 2 zu begeistern, sich mehr zu bewegen und ihre Fitness zu verbessern. Häufig ist uns das nicht gelungen. Radfahren als Ausdauersport ist für Menschen mit Diabetes ideal: Dabei verbrennen sie Kalorien und stärken gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf.
Die Studie zeige gerade für Einsteiger die Vorteile auf: Radfahren ist gelenkschonend, ein E-Bike erleichtert zudem auch untrainierten Menschen mit Diabetes längere Strecken, Anstiege oder das Fahren bei Gegenwind. „Die elektronische Unterstützung kann besonders für solche Betroffene eine gute Motivation sein, mit dem Radfahren anzufangen. Auch Ältere, die sich die Kraft nicht mehr zutrauen, finden damit leichter wieder den Einstieg“, sagt Kröger.
Den Vorwurf von Kritikern, dass E-Bike-Fahrer sich viel weniger anstrengen als motorlose Radler, muss sich dabei niemand gefallen lassen: Ein Pedelec hat zwar einen batteriebetriebenen Motor. Anders als ein Motorroller ist es jedoch nach wie vor ein Rad, bei dem der Fahrer kontinuierlich in die Pedale treten muss. „Deshalb ist es für ungeübte Menschen mit Diabetes wichtig, sich vor der ersten Fahrt von ihrem behandelnden Arzt untersuchen zu lassen“, so der Diabetologe.
Außerdem sollten Radfahrer einen Helm tragen, der sie bei Stürzen vor Kopfverletzungen schützt. Denn E-Bikes unterstützen eine Beschleunigung auf bis zu 25 km/h, bevor der Motor automatisch gedrosselt wird. „Wer ein E-Bike erst mal ausprobieren möchte, findet dafür im Sommerurlaub vielleicht Gelegenheit“, erklärt Dr. Kröger: „In vielen Ferienorten gibt es Leihstationen, oft sogar Schnupperkurse.“ Dass das E-Bike immer beliebter wird, zeigen auch die Absatzzahlen: 2017 wurden in Deutschland 720.000 E-Bikes verkauft.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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