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Heute geht es um das Thema Diabetes-Wissen und -Schulungen. „Wissen ist Macht“ – dieses geflügelte Wort kennen wir sicherlich alle. Und wie sieht es aus mit dem Diabetes-Wissen? Ich denke, da können wir eine Parallele ziehen. Umfangreiches Diabetes-Wissen unterstützt uns, wichtige Zusammenhänge zu verstehen und gute Entscheidungen für uns zu treffen. Im Laufe der Diabetes-Dauer entwickeln wir uns zu Expert:innen in vielen Bereichen. Was sich am Anfang wie ein großer und unüberschaubarer Berg an neuen Informationen anfühlt, lichtet sich nach und nach und die einzelnen wichtigen Teile fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen – ähnlich wie bei einem Puzzle.
Um mit der Diabetes-Therapie gut zurechtzukommen, brauchen wir eine gute Grundlage – vielleicht ein bisschen wie das 1×1 oder das Alphabet. Wenn ihr neu diagnostiziert seid, solltet ihr eine Schulung einfordern, wenn sie euch nicht angeboten wird. Wie funktioniert das mit dem Insulin und den Kohlenhydraten? Die richtige Spritz- und Messtechnik? Was ist ein hoher Wert und wann bin ich im Normbereich? Was passiert beim Sport oder wenn ich krank bin? Außerdem wird recht schnell klar, dass wir in unserem Alltag mit Diabetes viele Entscheidungen situationsabhängig selber treffen müssen. Wir setzen eigenverantwortlich um, was wir gelernt haben.
Ein gutes Diabetes-Team steht uns allerdings auch nach der ersten Schulung weiter unterstützend zur Seite. Da es immer leichter ist, auf konkrete Fragen eine Antwort zu bekommen, finde ich es hilfreich, Beispiele mitzubringen, bei denen nicht klar ist, was genau passiert ist. Und wenn dann noch ein Austausch auf Augenhöhe stattfindet, läuft es richtig gut.
Wer nun denkt, mit einer Schulung ist alles getan, der wird merken, dass es ähnlich wie mit dem Führerschein ist. Du darfst zwar fahren, aber in der Praxis lernst du immer noch eine ganze Menge dazu.
Unser Diabetes-Wissen wächst mit den verschiedenen Erfahrungen, die wir machen. Wir lernen durch verschiedene Situationen, die wir erleben. Wir werden sicherer, unsere Werte zu lesen und mit den Ergebnissen zu arbeiten. Wir tüfteln und probieren – mal kommen wir schnell zu einem guten Ergebnis und manchmal dauert es ein wenig länger. Wir bekommen Routine und trotzdem gibt es immer mal wieder Situationen, in denen es nicht klappt, nach den Ursachen geforscht und nachjustiert werden muss.
Wenn wir alleine nicht weiterkommen und das Gefühl haben, es klappt gerade gar nichts, dann ist es Zeit, sich Unterstützung zu holen. Diese Unterstützung kann sehr unterschiedlich sein. Eine gute und wichtige Adresse ist sicherlich das Diabetes-Team in der betreuenden Praxis. Aber es gibt auch noch eine Menge andere Angebote, die wir nutzen können.
Es gibt viele Möglichkeiten, Antworten auf Fragen zu bekommen. Das Internet ist voll mit Informationen, aber wie bei allen Recherchen solltet ihr die Quellen gründlich prüfen. Ist halt manchmal auch viel Mist unterwegs. Entscheidend ist auch, wie ihr am besten Informationen aufnehmen könnt. Für manche ist es als Film sehr einfach, andere lesen lieber oder tauschen sich persönlich aus. Ich habe ein paar kleine Beispiele aus meinem Alltag mit Diabetes dazu mitgebracht.
Um über Neues informiert zu sein, blättere ich gerne mal eine Zeitschrift durch, lese in Diabetes-Foren oder auf Diabetes-Blogs mit und abonniere eine kleine Auswahl an Newslettern. Toll sind natürlich auch Diabetes-Veranstaltungen oder Messen wie z.B. der T1Day oder Diabetes-Barcamps mit fachlichem und persönlichem Input.
Wenn ich etwas Neues lernen will und dazu mehr Informationen brauche, lese ich gerne ein Buch dazu oder nehme an einer Schulung/an einem Workshop teil.
Erfahrungsaustausch klappt für mich immer noch persönlich am besten, aber dazu zähle ich mittlerweile auch Online-Meetings. Hier tausche ich mich mit anderen Menschen mit Diabetes aus und bekomme neue Ideen.
Für die richtige Anwendung von Technik finde ich die Herstellerinformationen hilfreich. Z.B. als ich nach der technischen Einweisung das erste Mal zuhause den Katheter alleine setzen musste, habe ich mir nochmal ein Video des Herstellers auf YouTube angesehen. Das hat mir Sicherheit gegeben. Für manche Fragen oder Probleme reicht das nicht, dann gibt es aber immer noch Bedienungsanleitungen oder die Hotline.
Das ist meine kleine, persönliche Auswahl. Ihr könnt ja mal überlegen, was eure Favoriten-Liste ist, um euer Diabetes-Wissen zu erweitern. Außerdem habe ich euch eine Liste mit Fragen zusammengestellt. Keine Angst, ihr müsst wie immer nicht alle beantworten. Sie soll euch unterstützen, damit ihr euch ein Bild machen könnt, wo ihr gerade steht.
Check it!
Ich möchte euch ermutigen, am Ball zu bleiben. Beschäftigt euch mit eurem Diabetes-Wissen. Wie detailliert und wie tief das Wissen sein soll, das ist letztendlich eure Entscheidung. Wichtig ist, dass ihr gut für den Alltag mit Diabetes gerüstet seid.
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