- Eltern und Kind
Bunt, vielfältig, vernetzt – wie das Leben junger Menschen mit Diabetes
4 Minuten
Vom 5. bis 8. Juli trafen sich mehr als 400 Teilnehmer in Bad Segeberg zur fünften Auflage vonCamp D, Europas größtem Zeltcamp für junge Menschen mit Diabetes. Das vielfältige Workshop-Programm setzte erstmalig digitale Schwerpunkte, per Livestream konnten auch Nicht-Camper teilnehmen. Auf große Begeisterung stieß erneut das umfangreiche Sportprogramm, das von zahlreichen Leistungssportlern mit Diabetes begleitet wurde. Ministerpräsident Daniel Günther zeigte sich bei seinem Besuch von der einzigartigen Atmosphäre des Camps beeindruckt.
„Colour your life“ lautete das Motto des diesjährigen Zelt- und Informationscamps Camp D für Jugendliche und junge Erwachsene mit Diabetes. Vom 5. bis 8. Juli 2018 kamen in Bad Segeberg mehr als 400 Teilnehmer und 130 Betreuer zusammen, um an einem abwechslungsreichen Workshop- und Sportprogramm teilzunehmen und den ganz besonderen Geist von Camp D zu erleben.
Tina Abild Olesen, Geschäftsführerin des Veranstalters Novo Nordisk Pharma GmbH, freute sich über die hohe Beteiligung und viele glückliche Gesichter: „Das große Interesse zeigt uns, wie wichtig es für junge Menschen mit Diabetes ist, mehr über einen besseren Umgang mit ihrer Erkrankung zu erfahren, von anderen Betroffenen zu lernen und sich in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen.“
Camp D 2018: Information, Inspiration und Motivation für junge Menschen mit Diabetes
Leben mit Diabetes – „analog“ und digital
Herzstück des Camps waren erneut attraktive Workshops, in denen vielfältige Themen, die das Leben mit Diabetes betreffen, aus verschiedenen Blickwinkeln von Ärzten, Psychologen und Betroffenen diskutiert wurden. Dazu gehörten Selbstmotivation, Beruf, Reisen, Führerschein und digitale Technologien ebenso wie Essstörungen, Alkohol, Sexualität und Rechtsfragen.
Neu war ein Schwerpunkt auf digitalen Medien, darunter die „Hackathon-Challenge“, in der neue Ideen für ein digitales Diabetes-Management entwickelt wurden – oder auch der Workshop „Apps & Social Media für Menschen mit Diabetes“. Von den insgesamt 22 Workshop-Sessions zu zwölf verschiedenen Themen wurden in diesem Jahr erstmals fünf per Livestream auf www.campd.info übertragen und somit auch Interessierten zugänglich gemacht, die nicht vor Ort sein konnten.
Holi Powder und Gib-Watt-du-kannst
Das Camp-Motto „Colour you life“ wurde unter anderem in Form zweier Gemeinschaftsaktionen aufgegriffen. So „erstrampelten“ die Camp-D‘ler im Rahmen der Aktion „Gib Watt du kannst“ 60 Stunden lang nonstop auf Fahrradtrainern Strom für die farbige Beleuchtung eines Ballons über dem Camp-Gelände. Zusätzlich fand eine „Holi Powder“-Aktion statt, bei der die Teilnehmer einen farbenfrohen „Unite for Diabetes“-Ring formten.
Colour your life – Das Motto von Camp D 2018 zeigte sich eindrucksvoll in der Holi-Powder-Gemeinschaftsaktion
Teamgeist und Engagement zeigten die jungen Teilnehmer auch beim Sport: Elf verschiedene Sportarten standen zur Wahl, darunter das Hindernisrennen „Parkour“, ein Hockeytraining mit dem an Typ 1 Diabetes erkrankten Olympiamedaillen-Gewinner Timur Oruz sowie eine Fahrradtour mit dem Ex-Radprofi und heutigen Junioren-Sportdirektor des Team Novo Nordisk, Thomas Raeymakers.
Als dieser im Alter von 16 Jahren die Diagnose Typ 1 Diabetes erhielt, riet ihm sein Arzt, alle Hoffnungen auf eine Profikarriere zu begraben. Doch Raeymaekers erfuhr von Team Novo Nordisk, dessen Kader ausschließlich aus Sportlern mit Diabetes besteht, und nahm mit der Profi-Mannschaft an internationalen Radrennen teil. „Als Team Novo Nordisk Botschafter möchte ich Menschen mit Diabetes inspirieren und ihnen zeigen, dass man auch mit Diabetes seine Träume verwirklichen kann“, erläuterte Raeymakers sein wichtigstes Anliegen bei Camp D.
Mit Herzblut beraten und motivieren
Seit seiner Gründung im Jahr 2006 wird Camp D geprägt durch motivierende, hoch engagierte Menschen. Diabetologen, Psychologen, Diabetesberater, Lehrer und Erzieher sind beim Camp D ehrenamtlich mit Herzblut und aus voller Überzeugung dabei. Sie sind rund um die Uhr fachkundige Ansprechpartner, wenn es um Aufklärung, Rat und Hilfe bei der Bewältigung des Alltags mit Diabetes geht.
Eine von ihnen ist Dr. Simone von Sengbusch, Diabetologin und Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. „Camp D ist ein wirklich außergewöhnliches Angebot für junge Menschen mit Diabetes“, erklärte die Oberärztin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. „Hier finden sie Vorbilder, erhalten alltagsnahe Informationen und können sich in offener Atmosphäre austauschen. Das sind wichtige Aspekte, die einen guten Start in das Erwachsenenleben mit Diabetes unterstützen können.“
Diabetes-Vorreiterland Schleswig Holstein
Hohe Aufmerksamkeit erhielt Camp D auch von politischer Seite. Denn Schleswig-Holstein zählt in Deutschland zu den Vorreitern im interdisziplinär organisierten Kampf gegen den Diabetes. Ministerpräsident Daniel Günther zeigte sich bei seinem Rundgang beeindruckt: „Ich habe sehr gerne die Schirmherrschaft des fünften Camp D übernommen. Weil das Camp Jugendlichen dabei hilft, ihr Leben selbstbestimmt zu leben und zu gestalten, Einschränkungen zu erkennen und zugleich das Beste daraus zu machen.“
Der Lübecker Diabetologe und Sprecher der AG Diabetes im Sozialministerium Kiel, Prof. Dr. Morten Schütt, berichtete auf der Camp D-Pressekonferenz über wegweisende Projekte und betonte: „Eine zukunftsgerichtete Versorgung im Bereich Diabetes kann nur interdisziplinär erfolgen. Dabei muss die Stimme des Patienten zunehmend Gehör finden.“
Größtes Camp seiner Art in Europa
Camp D ist in der Größenordnung einmalig in Europa: Die über 111.000 Quad-ratmeter große Zeltstadt fasst rund 300 Zelte. Imposanter Mittelpunkt des dies-jährigen Camps war das 1.800 Quadratmeter große Hauptzelt, in dem alle Teil-nehmer zu den Mahlzeiten und zu einzelnen Programmpunkten zusammen kamen.
Lars Kalfhaus, Geschäftsführer des Camp-Sponsors Roche Diabetes Care Deutschland: „Das Camp D ist ein einzigartiges Informations- und Erlebniscamp, bei dem sich junge Menschen mit Diabetes in toller Atmosphäre austauschen können. Wir freuen uns sehr, dass wir das Camp D bereits zum dritten Mal als Sponsor unterstützen und mit den Jugendlichen gemeinsam Diabetes weiter den-ken konnten.“
Unterstützt wurde Camp D 2018 auch von diabetesDE, Abbott, der Deutschen Diabetes-Hilfe DDH-M, der Blood Sugar Lounge und Diashop GmbH.
Weitere Informationen auf www.campd.info.
Quelle: Pressemitteilung von Novo Nordisk
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig