Diabetes, Kind, Hund & Co.

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Community-Beitrag
Diabetes, Kind, Hund & Co.

Ramona und DWH_I

Vorstellung von Ramona und ihrer Familie

Zuerst möchte ich Euch kurz Ramona und ihre Familie vorstellen. Ramona wohnt in Tirol mit ihrem Mann und den beiden Kindern Sarah, 6 Jahre, und Elias, 4 Jahre alt, auf dem Imsterberg. Im Januar 2012 hat Ramona bei ihrer ältesten Tochter etwas Ungewöhnliches bemerkt. Sarah hatte einen ungewöhnlich großen Durst, musste ständig aufs Klo gehen, hatte keinen Appetit mehr, irgendwie einen Ekel vor dem Essen, war unheimlich müde und einfach nicht so quicklebendig wie sonst. Weil Sarah nichts mehr aß, ging Ramona mit ihrer Tochter zum Kinderarzt. Der diagnostizierte bei Sarah einen Typ-1-Diabetes. Sarah musste dann sofort ins Krankenhaus. Und von nun an begann sich im Leben von Ramona und ihrer Tochter einiges zu verändern.

Diagnose Diabetes bei Sarah – erste Gedanken

Ramona hatte einen Schock – diese Krankheit verschwindet nie wieder, bleibt für immer! Im Umfeld fragen Ramona als Mama heute noch viele Leute, ob sich das nicht doch noch auswächst…

Wie funktioniert das Leben mit Tochter Sarah und dem Diabetes?

Nach der Einstellung des Diabetes von Sarah mit Insulinpen, Blutzuckermessgerät und Co. kam auf die Familie von Ramona auch beim Essen eine große Veränderung zu. Vor jeder Mahlzeit musste jetzt immer Blutzucker gemessen werden! Nudeln, Brot, Kartoffeln oder das Obst wurden jetzt abgewogen und die Broteinheiten berechnet. Natürlich gab es dafür eine Speisewaage extra für Sarah! Ramona als vorbildliche Mama maß ihrer Tochter regelmäßig den Blutzucker zwischen 8- und 18-mal am Tag. Das war oft ziemlich anstrengend! Zu Beginn hatte Sarah große Glukoseschwankungen. Damit war besonders nachts schwierig umzugehen. Mindestens einmal in der Nacht steht Ramona immer noch auf, um den Blutzucker ihrer Tochter zu testen. Nach ca. einem Jahr riet man Ramona zu einem Wechsel von der Spritzen- auf die Insulinpumpentherapie. Dieser Wechsel erfolgte ohne Probleme. Jedoch blieb eine große Herausforderung immer noch – die nächtliche Überwachung des Blutzuckers! Keine Nacht konnte Ramona durchschlafen. Immer wieder gab es Unterzuckerungen bei Sarah. Und auch der Arzt hatte wenig Ratschläge – außer messen, messen, messen…

Ein drittes „Kind“ kommt ins Haus

Durch einen Zufall hörte Ramona dann von Diabetes-Warnhunden und ist begeistert. So ein Hund muss ins Haus! Das „Animal Training Center“ in der Steiermark wird gefunden und ein erstes Kennenlernen mit Anna Oblasser, der Gründerin, findet statt. Nach über einem Jahr Schulungen kommt Ringo – nun das dritte „Kind“ der Familie – zu Ramona ins Haus auf den Imsterberg. Ringo (von „Ringo Starr“) ist ein sehr kleiner Hund. Er stammt aus einem Tierheim in Ungarn und hat dann – zu allem Überfluss – auch noch in Österreich sein Zuhause verloren. Von dort wurde er dann vom „Animal Training Center“ gefunden und zur Ausbildung als Diabetes-Warnhund übernommen. Ringo eignete sich aufgrund seines munteren Charakters, seiner ausgezeichneten Gesundheit und vor allem seiner kleinen Größe hervorragend als Diabetes-Warnhund für ein munteres Kind wie Sarah. Ringo unterstützt Sarah, die inzwischen 6 Jahre alt ist, in allen Lebensbereichen. Mittlerweile meldet Ringo sehr zuverlässig Unter- und Überzuckerungen von Sarah auch über Fernanzeigen an. Wenn Ringo nachts bei Ramona im Elternschlafzimmer schläft und Sarah einen zu niederen oder zu hohen Blutzuckerwert hat, meldet sich Ringo sofort per Pfote bei Ramona. Und die reagiert und geht sofort bei ihrer Tochter den Blutzucker testen. Die Stiftung Kindertraum ermöglichte die Finanzierung von Ringo – vielen Dank!

Ramona und DWH_II

Wie läuft der Tag mit Ringo ab?

Ramona steht am Morgen gegen 7 Uhr auf und bringt Sarah gegen 8 in den Kindergarten. Danach geht sie mit Ringo eine kleine Runde Gassi. Gegen 12 Uhr wird Sarah wieder aus dem Kindergarten abgeholt. Nach dem Mittagessen geht Sarah mit Ringo alleine eine Runde Gassi. Am Nachmittag gibt es dann Freizeitaktivitäten. Abendessen ist gegen 18 Uhr und dann ist für Sarah Schlafenszeit. Das letzte Mal geht Ramona mit Ringo zwischen 21 und 22 Uhr Gassi.

Wie reagiert Sarah, wenn andere Kinder Süßigkeiten essen und sie zuschauen muss?

Im Kindergarten gibt es immer eine gesunde Zwischenmahlzeit. Die Kinder bringen keine „ungesunden” Naschereien mit in den Kindergarten. Ramona schreibt immer die Anzahl der Broteinheiten von Sarah auf die Jausenbox. Auch die Menge von Insulin steht dann oben auf der Box. Sarah hat im Kindergarten eine zusätzliche Betreuerin, die Sarah beim Planen der Mahlzeiten und dem Geben vom Insulin unterstützt.
Nur wenn Sarah langweilig ist, dann fällt ihr immer wieder etwas zum Essen ein…

Und wie ist das mit dem Blutzuckermessen?

Sarah wäscht ihre Hände schon ganz automatisch nach jedem Essen. So klebt nichts an ihren Händen und verfälscht ihren Blutzucker.

Zukunftspläne mit Hund, Diabetes, Schule und Co.

Ab Herbst kommt Sarah dann in die Schule. Ist das nicht eine große Zusatzbelastung für die Mama? Da Ramona mit ihrer Tochter in einem Dorf lebt, kennt der Direktor Sarah und ihren Diabetes schon. Der Direktor und die zukünftige Lehrerin haben bereits angekündigt, im Krankenhaus eine Diabetes-Einschulung zu machen. Auch wenn Sarah ohne ihren treuen Freund und Begleiter in der Schule sein wird, ist Ringo dennoch eine große Sicherheit für Sarah. In Fernanzeigen hat Ringo das bis jetzt schon mehrmals bewiesen. Er spürt auch über große Entfernungen, wenn der Blutzucker von Sarah nicht passt. Und genau das gibt Romana als Mama eine riesige Sicherheit!

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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