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Mit der zunehmenden Nutzung von Geräten wie Pumpen oder Sensoren in der Diabetesbehandlung nimmt auch die Zahl der Hautauffälligkeiten zu. Doch haben diese Hautveränderungen einen Einfluss auf die Lebensqualität? Das klärt eine aktuelle Studie mit 369 Teilnehmenden aus dem Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult in Hannover.
Kinder mit Typ-1-Diabetes erhalten immer eine intensivierte Insulintherapie. Das bedeutet, dass entweder eine intensivierte konventionelle Therapie nach dem Basis-Bolus-Prinzip (ICT) oder eine technisierte Variante mit einer Insulinpumpe durchgeführt wird. Die Glukosewerte werden meist mit einem Sensor ermittelt.
Bei all diesen Geräten (Pumpen, CGM-Systeme) werden Pflaster verwendet, die entweder als Klebefläche des Gerätes oder als zusätzliche Fixierung nötig sind. In den Klebstoffen der Pflaster sind viele Stoffe enthalten, die bei entsprechender Neigung zu Allergien oder bei „vorgeschädigter“ Haut (z. B. durch Neurodermitis) zum Auftreten von Hautreizungen oder einer Kontaktallergie führen können. Begünstigt wird dies durch die oft lange Klebedauer der Geräte – manche Glukosesensoren bleiben bis zu 14 Tage auf der Haut.
In der PeDiSkin-Studie wurde die Haut von 369 Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 untersucht. 14 Prozent aller Patientinnen und Patienten hatten ein Kontaktekzem an den Klebeflächen ihrer Insulinpumpe oder den benötigten Extrapflastern gezeigt. Ein Kontaktekzem ist eine entzündliche, meist juckende Hautveränderung, die durch Kontakt zu einem bestimmten Stoff/Material ausgelöst wird. Bei Nutzung eines Sensors waren noch mehr der Teilnehmenden betroffen: 18 Prozent derjenigen, die einen Sensor trugen, hatten zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Hautveränderung, ausgelöst durch die Klebefläche des Sensors.
Ebenfalls häufig traten Veränderungen des Fettgewebes durch die Insulininjektionen auf. Bei 46 Prozent der Patientinnen und Patienten trat eine Lipohypertrophie auf, also eine schmerzlose Vermehrung des Unterhautfettgewebes. Etwas häufiger kam dies in der Gruppe derer vor, die eine Pumpe benutzen, da hier der Injektionsort seltener gewechselt wird und die Insulinabgabe länger ohne Pause an einem Ort stattfindet. Problematisch sind diese Stellen, weil das Insulin nicht mehr so gut und nur verzögert wirkt. Außerdem kann es mehrere Monate dauern, bis sich die Stellen zurückbilden.
Es gibt auch Hautveränderungen, die als „typisch“ für Typ-1-Diabetes gelten, in der PeDiSkin-Studie allerdings nur selten zu beobachten waren. Eine dieser Hautveränderungen ist die Necrobiosis lipoidica (0,8 Prozent), bei der es in der Haut und Unterhaut, meist am Schienbein, zu einer Entzündungsreaktion kommt. Diese für Typ-1-Diabetes „typischen“‘ Hautveränderungen hängen häufig mit der Blutzuckereinstellung zusammen. Die Patientinnen und Patienten in der vorliegenden Studie hatten einen durchschnittlichen HbA1c-Wert von 7,4 Prozent und somit eine gute Stoffwechseleinstellung.
Als erste Studie hat PeDiSkin auch danach geschaut, inwiefern auftretende Komplikationen an der Haut der Kinder und Jugendlichen die Lebensqualität beeinflussen. Dies wurde mit einem standardisierten Fragebogen untersucht. Ein sehr erfreuliches Ergebnis ist, dass trotz der nicht selten auftretenden Hauterscheinungen kein Teilnehmender seine Therapie abgebrochen hat. 95 Prozent aller Studienteilnehmenden waren durch die Hautveränderungen gar nicht oder nur wenig in ihrer Lebensqualität eingeschränkt.
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Quelle: DEJ 4/2019
Gerade die technischen Neuerungen in der Therapie und die damit einhergehende Verbesserung der Lebensqualität überwiegen die Nachteile von potentiell auftretenden Nebenwirkungen an der Haut. Nichtsdestotrotz kommen Hauterscheinungen in Zusammenhang mit dem Diabetes oder seiner Therapie häufig vor und müssen vom betreuenden Team im Hinterkopf behalten werden. Ein Wechsel der Therapieform oder des Geräteherstellers kann helfen, ebenso eine Mitbetreuung durch einen Hautarzt/eine Hautärztin, um die Therapie zu verbessern oder auch, um die Hautpflege zu optimieren.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2021; 13 (2) Seite 6-7
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