- Eltern und Kind
Nachgefragt | Medizin: Im Urlaub mal ohne Pumpe: Ist das sinnvoll und was ist zu beachten?
2 Minuten
Sie haben medizinische, psychosoziale und/oder rechtliche Fragen bezüglich Kindern und Jugendlichen mit Diabetes? Die Experten des Diabetes-Eltern-Journals geben Ihnen in der Rubrik Nachgefragt Antwort!
Die Frage von Melanie J.
Bis vor kurzem hat unser Sohn Marvin Insulinpens genutzt – so gab es beim Baden/Schwimmen nie ein Problem. Jetzt hat Marvin eine Pumpe, die immer nur kurz ins Wasser darf. Wie können wir das im Urlaub geschickt handhaben? Wenn es geht, möchten wir im Sommer nach Mallorca fliegen und dort natürlich auch viel am Strand und im Wasser sein.
Die Antwort von Dr. Torben Biester
Ich bin grundsätzlich ein großer Befürworter von Insulinpumpen und glaube an die Vorteile, die insbesondere in einer Kombination mit dem Sensor erzielt werden können. Aber natürlich hat manchmal auch die Pen-Therapie ihre Vorteile. Eine Pumpentherapie sollte möglichst konsequent durchgeführt werden – Ausnahmen sind aber möglich. Wenn wir in der Klinik z. B. Jugendliche sehen, die schon sehr jung eine Pumpe bekommen haben, wünschen sich diese manchmal eine „Pumpenpause“, um einmal kein Gerät am Körper zu haben. Manche möchten dann ihre Pumpe wieder nutzen, andere bleiben bei den Pens.
Der von Ihnen angesprochene Strandurlaub ist ein anderer guter Grund für eine Ausnahme. Insbesondere, wenn die Kinder viel im Meer und im Sand toben, kann die Pumpe hinderlich sein und der Sand sogar zum Problem werden.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten zu handeln: Wenn es um kurze Zeiträume geht, z. B. einen Schwimmbadbesuch, ist ein Unterbrechen der Pumpe ohne weitere Maßnahmen kein Problem. Da die schnellen Insuline aus der Pumpe zwei Stunden wirken, kann die Pumpe auch so lange abgenommen werden. Nach zwei Stunden sollte im Rahmen einer (großen oder kleinen) Mahlzeit ein Bolus gegeben werden, damit wieder genügend Insulin im Körper wirken kann, danach kann die nächste Tobephase ohne Pumpe beginnen.
Wenn es um ganze Strandtage oder gar ganze Urlaube ohne Pumpe geht, sollte das bitte mit dem behandelnden Team besprochen werden. Denn der Materialbedarf ist ja ein ganz anderer: Es müssen Pens mit ausreichend Ampullen mitgenommen werden, ebenso genügend Kanülen und das Basalinsulin. Da während der Pumpentherapie kein Basalinsulin verwendet wird, ist es wichtig, frühzeitig mit dem Diabetes-Team einen Spritzplan zu erstellen und auch Rezepte für alles Benötigte zu erhalten.
Da es verschiedene Basalinsuline mit unterschiedlicher Wirkdauer gibt, muss die Auswahl mit Bedacht getroffen werden. So hat das Insulin degludec bei konsequenter Anwendung zwar den Vorteil, dass der Spritzzeitpunkt Raum für Zeitschwankungen von mehreren Stunden lässt, dafür besteht aber keine Flexibilität für tägliche Dosisanpassungen an das Aktivitätsniveau – es ist also ein tolles Alltags-, aber kein geeignetes Urlaubsinsulin. Hier wären Insulin detemir oder Insulin glargin die bessere Wahl, da bei jeder Gabe die Dosis geändert werden kann und die Änderung am gleichen Tag wirkt.
Aber auch wenn man nicht in den Urlaub fährt, empfiehlt es sich, einen Spritzen-Ersatzplan zu haben, denn es kann immer einmal Situationen geben, in denen mehrere Stunden ohne Pumpe überbrückt werden müssen.
von PD Dr. med. Torben Biester
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2021; 13 (2) Seite 19
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig