Intensive Schulungen beim Verein Pro Kid

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© Pro Kid
Intensive Schulungen beim Verein Pro Kid

Eine Klinik als Schulungsort? Das ist nicht ideal, und deshalb organisiert der Verein Pro Kid in Herdecke intensive und alltagsbezogene Schulungen, die ganz nah am „normalen Leben“ sind.

Der Verein Pro Kid ist in zwei Bereichen aktiv – in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und seit 2012 auch sehr engagiert in der Kinderdiabetologie. Angeboten werden in diesem Bereich u. a. Schulungen für Kinder und Jugendliche und ihre Angehörigen, wie Kinderdiabetologin Dr. Dörte Hilgard erzählt, die im Vorstand des Vereins mit Sitz in Herdecke/Nordrhein-Westfalen mitarbeitet.

Vier Kinder, ein Betreuer

Die Schulungen für Kinder sind sehr intensiv: Auf vier Kinder kommt ein „Hauptbetreuer“, Bewegungseinheiten werden vor- und nachbesprochen, ebenso die Mahlzeiten, alles wird gut eingeübt – z. B. wenn die Gruppe zum Schwimmen geht. Mit jedem Kind gibt es zudem jeden Tag eine Einzelbesprechung.

Wichtig ist auch, so Dr. Hilgard, dass die Schulungstage in ihrem Ablauf eher einem normalen Alltag gleichen, als sich einem üblichen Klinikrhythmus anpassen zu müssen. Dazu trägt bei, dass die Schulungen in der Regel in einem Freizeitheim mit Außengelände und viel Gelegenheit zum Toben stattfinden.

Die Ehemaligen helfen mit

Ganz schön aufwendig, bestätigt Dr. Hilgard: „Es ist viel Management dabei, alles muss gut organisiert sein, damit für jedes Kind alles so funktioniert, wie es soll.“ Dabei helfen Diabetesberater:innen, Erzieher:innen, Bewegungstherapeut:innen und Ärzt:innen – und viele junge Betreuer:innen, von denen viele früher selbst an den Kursen teilgenommen haben. Denn: Diese Schulungen gibt es – zuerst organisiert vom Kinderdiabetesteam des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke – schon seit über 20 Jahren, und inzwischen ist aus den Helfern „eine kleine Gemeinde entstanden“.

„Die Großen, die jetzt Betreuer sind, freuen sich auf die Kurse, weil sie so die Gelegenheit haben, sich wiederzusehen und sich gegenseitig und die Kinder als Vorbild zu motivieren, und die Kinder sind ganz begeistert, die Freunde vom letzten Kurs wiederzutreffen“, so Hilgard. Die Kurse sind für alle offen und werden nach aktuellem Stand alle stattfinden; nähere Informationen gibt es auf prokid-herdecke.de.

Pro Kid auch Koordinierungsstelle

Außer als Anbieter von Kursen für Kinder und Jugendliche mit Diabetes und ihre Angehörigen fungiert der Verein in Nordrhein-Westfalen auch als Koordinierungsstelle für ein landesweites Schulungsangebot (finanziert durch das Land NRW) für das Personal in Kitas und Schulen: Die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und Eltern melden sich bei Pro Kid oder auch der DDH-M, die Koordinierungsstelle organisiert dann (in Abstimmung mit den Projekt-Partnern) die Schulung vor Ort; geschult wird in der Regel von dem Diabetesteam, das das Kind mit Diabetes betreut.

Zu diesem Projekt des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums, des Schul- und des Familienministeriums in Kooperation mit der DDH-M und IKK classic, die Situation von Kindern mit Dia-
betes zu verbessern, gehört auch, die Betreuung auf Ausflügen und Klassenfahrten zu ermöglichen. Auch in dieses Angebot ist der Verein Pro Kid –ebenso wie die DDH-M – als Koordinierungsstelle eng eingebunden.


von Nicole Finkenauer
Redaktion Diabetes-Eltern-Journal
Kirchheim-Verlag, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2020; 12 (3) Seite 22

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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