- Eltern und Kind
Junge Diabetiker, so weit das Auge reicht
2 Minuten
Das Camp D: eine Veranstaltung, die den Diabetes und die damit lebenden Menschen unter 25 Jahren in den Mittelpunkt stellt. Sie dazu ermutigt, ihre Erkrankung anzunehmen und sich darüber auszutauschen. Und die den Balanceakt schafft, dass der Diabetes sich im selben Moment wie eine Nebensache anfühlt – wie etwas, das nicht das ganze Leben bestimmt.
Für alle Teilnehmer gehört der Typ-1-Diabetes zum Alltag – es ist normal, den Blutzucker zu messen, Insulin zu injizieren, sich Gedanken um Kohlenhydrat-Angaben zu machen und damit meistens ziemlich allein dazustehen. Doch auf dem Camp D entsteht genau daraus eine Zusammengehörigkeit – und für ein paar Tage im Juli ist das Alleinsein so fern wie die körpereigene Insulinproduktion. Die Basis zum Wohlfühlen wird von einer positiven, offenen Stimmung ausgebaut, die fast vergessen lässt, dass Diabetes eine Krankheit ist: eine unvergleichliche Atmosphäre!
Typ-1-Diabetes als Schlüssel zu einer neuen, bunten Welt
Als junger Mensch Typ-1-Diabetes zu haben, bedeutet oftmals, unfreiwillig eine Sonderstellung zu bekommen. In den meisten Fällen passiert das, weil Außenstehende zu wenig über die Krankheit wissen oder aber sich zu viel darum sorgen. Dadurch kommt es einem oft vor, als würde der Diabetes Türen verschließen, doch in diesem Fall ist er die Eintrittskarte zum großen Wir-Gefühl.
Die vier Tage im Sommer in Bad Segeberg bieten über 400 Betroffenen und den (zum Teil medizinischen) Betreuern die Chance, ihr Diabetes-Leben zu verändern, ihm mehr Facetten zu geben. Dass das zu pathetisch klingt, wird niemand sagen, der je dabei war. Es sind nicht nur die Sportangebote, bei denen man vielleicht sein neues Lieblingshobby entdeckt; oder die verschiedenen Workshops, in denen man lernt, dass alles auch mit Diabetes zu bewältigen ist; das gemeinsame Essen oder das Erkunden des Geländes – es ist die Aussicht darauf, auch nach dem Camp D zu einer Gruppe zu gehören und Freundschaften zu schließen.
Erfahrungen sind zum Teilen da
Das Motto „Colour your life“ steht laut den Veranstaltern für „Gestalte dein Leben bunt und vielfältig“, „Bring mehr Farbe in dein Leben“ und „Nimm dein Leben selbst in die Hand“. Die Bereitschaft dazu zeigte sich nicht nur am Samstagabend bei der Holi-Powder-Aktion, wo alle Anwesenden weiße T-Shirts trugen und buntes Farbpuder in die Luft warfen. Was war das für ein schönes Bild, insbesondere, wenn man sich all die Farben als einzelne Erfahrungen vorstellt: An jedem Menschen bleiben sie haften – aus heiterem Himmel, in den buntesten Schattierungen.
Erfahrungen, die man als Mensch mit Typ-1-Diabetes macht, können vielseitig sein. Es gibt die Guten, bei denen beispielsweise ein Insulin-Wechsel plötzlich das Leben erleichtert oder man einen neuen Hypoglykämie-Helfer für sich entdeckt; und es gibt die Schlechten, in denen der Diabetes einem selbst Angst macht oder jemand aus dem Umfeld einen blöden Spruch bringt. Das alles sind auf dem Camp D keine Geheimnisse, sondern Probleme, die alle kennen und verstehen. „Colour your life“ bedeutet somit in meinen Augen auch: „Zeig deine Farben, zeig dich mit allen Facetten!“
von Katharina Weirauch
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (9) Seite 8-9
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig