Schulung – ein wichtiger Baustein

2 Minuten

Schulung – ein wichtiger Baustein

In Ihrem diesmaligen Brief beschreibt Kathy ihrer Freundin Nadine, wie wichtig die speziellen Diabetes-Schulung für Kinder und Jugendliche für Leonie waren und sind, um ihren Diabetes eigenständig managen zu können.

wir beschäftigen uns im Moment mal wieder mit dem Thema Diabetes-Schulung speziell für Kinder und Jugendliche. Das Thema ist uns sehr wichtig, und unser Ziel ist es schon, dass Leonie alle drei Jahre an einer Schulungsmaßnahme teilnimmt. Leonie nimmt aus diesen Maßnahmen immer sehr viel mit, und zwar nicht nur Wissen im Umgang mit den verschiedenen Anforderungen des Diabetes – sie hat dort schon viele Freundinnen und Freunde kennengelernt, mit denen sie teilweise noch heute in Kontakt ist.

Die erste Schulungsmaßnahme haben wir gemeinsam kurz vor dem Schulantritt gemacht. In dieser Kinder-Reha hat Leonie auf kindgerechte Weise sehr viel gelernt, so dass sie den Schulalltag schon ab der ersten Klasse mit etwas Zusatzhilfe ganz gut alleine meistern konnte. Aber nicht nur das „Handwerk“ wurde dort vermittelt: Die sechs Wochen gemeinsam mit anderen Diabetes-Kids zu verbringen, hat Leonie sehr gut getan. Schließlich kannte sie bis zu unserer Reha nur ein einziges anderes Kind mit Diabetes, und so hatte sie in diesen Wochen schon sehr das „Ich bin nicht allein“-Gefühl, was ungemein positiv und wichtig war.

In der dritten Klasse hat Leonie dann an einer speziellen Schulungswoche in unserer betreuenden Kinderklinik teilgenommen. Das hat ihr viel Spaß gemacht, und sie hat auch hier wieder einiges gelernt und sehr viel Zeit mit anderen Kindern mit Diabetes verbracht. In dieser Woche hat sie aber auch einen besseren Draht zu unserem Diabetes-Team und zu unserem Kinderdiabetologen bekommen. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder gerne zu den Terminen gehen und sich dort gut aufgehoben fühlen.

Die letzte Schulung war dann in der 5. oder 6. Klasse – es ging für fast zwei Wochen in eine Diabetes-Klinik zu einem speziellen Kids-Kurs. Besonders hier hat Leonie einige Freunde gefunden, mit denen sie immer noch regelmäßig in Kontakt ist. Liebe Nadine, du siehst, wir versuchen immer, Leonie so gut wie möglich im Umgang mit dem Diabetes zu stärken und dabei sind für uns diese Diabetes-Schulungsmöglichkeiten ein wichtiger Baustein. Von „Fremden“ werden einfach manche Vor- und Ratschläge anders aufgenommen als von uns Eltern.

Allerdings klappt das auch nur, weil Leonie immer sehr gerne daran teilnimmt. Mit Druck und Zwang erzielt man keinen Erfolg – und genau darauf kommt es ja an. Die Kids sollen etwas lernen, dabei sollen aber auch die Freude und der Spaß nicht zu kurz kommen. Also sitzen wir nun schon wieder vor unseren Unterlagen und überlegen gemeinsam, ob es wieder Zeit für eine Schulung wird. Vielleicht wird es ja auch mal eine Diabetes-Freizeit – wer weiß?

Viele Grüße und bis bald
Kathy und Leonie


von Kathy Dalinger
E-Mail: kinder-mit-diabetes-typ1@web.de

Website: kinder-mit-typ1-diabetes.net
Kathy Dalinger auf der Blood Sugar Lounge

Die 14-jährige Leonie hat seit einigen Jahren Typ-1-Diabetes. Familie Dalinger hat also im Alltag schon reichlich Erfahrung mit der Erkrankung sammeln können. Ihr Wissen gibt Mutter Kathy Dalinger gerne weiter an ihre Freundin Nadine, deren Tochter erst vor kurzem die Diagnose erhalten hat.

Diskutieren Sie mit!
Einfach auf www.diabetes-online.de/kommentare kommentieren, eigene Erfahrungen schildern, mitreden …

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2021; 12 (4) Seite 30

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Zwischen Stigma und fehlender Unterstützung: Typ-1-Diabetes – die „unsichtbare Last“

Typ-1-Diabetes ist nicht nur eine körperliche Erkrankung. Viele Menschen mit Diabetes kämpfen auch mit Stigmatisierung und Vorurteilen – und finden bisher kaum Unterstützung im medizinischen Alltag. Deshalb sind psychosoziale Angebote für Menschen mit Typ-1-Diabetes dringend notwendig.
Zwischen Stigma und fehlender Unterstützung: Typ-1-Diabetes – die „unsichtbare Last“ | Foto: privat

3 Minuten

Unterwäsche für Insulinpumpen: Über den eigenen Diabetes zur Unternehmerin – Katharina Gail führt „rubylimes“ weiter

Typ-1-Diabetes kann durchaus ein Hindernis darstellen – gerade im Berufsleben. Manchmal öffnet er aber auch neue Horizonte. So war es bei Katharina Gail und rubylimes, Anbieter spezieller Unterwäsche für Insulinpumpen-Trägerinnen und -Träger: Erst war sie begeisterte Kundin, dann wirkte sie beim Unternehmen mit und hat es mittlerweile von der Gründerin übernommen.
Unterwäsche für Insulinpumpen: Über den eigenen Diabetes zur Unternehmerin – Katharina Gail führt „rubylimes“ weiter | Foto: privat

7 Minuten

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Anzeige

Recor Medical

Das Verfahren der renalen Denervierung kann helfen, den Blutdruck effektiv zu senken.

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen