- Bewegung
Mit Gesundheitswandern die Fitness verbessern
2 Minuten
Ob man dem Typ-2-Diabetes mit einer Ernährungsumstellung, Medikamenten oder Insulin den Kampf ansagt – mehr Bewegung gehört immer als wichtiger Baustein mit ins Behandlungskonzept. Allerdings haben nicht alle Menschen Spaß daran, lange Strecken mit Nordic-Walking-Stöcken zurückzulegen, sich aufs Fahrrad zu schwingen oder im Schwimmbad Bahnen zu ziehen. Das allerdings sind die Sportarten, die Ärztinnen und Ärzte Menschen mit Diabetes in der Regel als erstes ans Herz legen.
Was bislang auch in Fachkreisen noch nicht so bekannt war: Auch mit Gesundheitswandern lässt sich die körperliche Fitness nachweislich verbessern – ebenso das allgemeine Wohlbefinden.
Gesundheitswandern: kurze Strecken mit sportlichen Aktiv-Pausen steigern die Fitness
Worum es beim Gesundheitswandern geht, hat der Sportwissenschaftler Prof. Björn Eichmann von der SRH Hochschule für Gesundheit in Karlsruhe und Stuttgart beim Jahreskongress 2022 der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erklärt. Man verbindet dabei relativ kurze Wanderungen in der Gruppe (überschaubare Strecken von 3 bis 5 Kilometern) mit aktiven Pausen. Bei diesen Zwischenstopps werden unter fachkundiger Anleitung Übungen zur Entspannung oder Verbesserung von Kraft, Beweglichkeit und Koordination ausgeführt. Hierzu zählen z.B.
• leichte Knie oder Rumpfbeugen (für mehr Kraft),
• Arm- und Beinschwingen oder Dehnübungen für Rücken und Brustwirbelsäule (für mehr Beweglichkeit)
• Einbeinstand (für bessere Balance).
Die Wanderung selbst hilft dabei, die Ausdauer zu verbessern. Die Routen verlaufen entlang naturnaher Wanderwege. Ziel ist es, die Gesundheit zu verbessern bzw. zu erhalten, aber auch Spaß mit Gleichgesinnten zu haben. Angeboten werden geführte Gesundheitswanderungen beispielsweise über den Deutschen Wanderverband (DWV), der deutschlandweit bereits über 1.000 Gesundheitswanderführer*innen ausbildet hat. Wer lieber auf eigene Faust unterwegs ist, kann z. B. die Wanderfit-App für die Tourenplanung und praktische Tipps zum Wandern nutzen.
Studie: bei jeder Gesundheitswanderung die Belastung gesteigert
Prof. Eichmann und sein Team haben im Jahr 2019 in einer groß angelegten Studie untersucht, welche Effekte Gesundheitswandern auf Wohlbefinden, Fitness und Gesundheit hat. „Die Phasen der Aktivierung waren durchaus anspruchsvoll“, meinte der Sportwissenschaftler. Die Wanderführer*innen nahmen immer Rücksicht auf den Trainingszustand der Teilnehmenden, dennoch waren die Übungen sogar vergleichbar mit einem hochintensiven Anstrengungswiderstandstraining (HIIT). Von Termin zu Termin wurde die Belastung gesteigert: „Wir haben bei jeder Wanderung Steigung und Gefälle gesteigert, die Länge der Strecke erhöht und die Intensität der Übungen in den Aktivierungspausen gesteigert“, berichtete Prof. Eichmann.
Runter mit Körpergewicht, Fettanteil, Blutdruck und Bauchumfang
Die Ergebnisse waren beachtlich: Bei allen Teilnehmenden sanken der Body Mass Index (BMI) und der Körperfettanteil – auch das als besonders gefährlich geltende Bauchfett wurde weniger. Nach Ende der Studien waren es im Schnitt 1,3 Kilogramm weniger Körperfett pro Person. Auf der Waage machte sich diese Veränderung nur deshalb nicht so deutlich bemerkbar, weil die Teilnehmenden durchschnittlich 0,8 kg Muskelmasse aufbauten. Dafür dürften sie bemerkt haben, dass es am Hosenbund weniger zwackt: Ihr Bauchumfang verringerte sich im Schnitt um rund 2 Zentimeter. Doch damit nicht genug: „Bei vielen Teilnehmenden, die leichte Blutdruckprobleme hatten, normalisierte sich der Blutdruck durch das Gesundheitswandern“, ergänzte Prof. Eichmann.
Gesundheitswandern verbessert nicht nur die Fitness, sondern tut auch der Psyche gut
Neben den körperliche Auswirkungen des Gesundheitswanderns untersuchten die Experten aber psychische Effekte. Sie fragten etwa, wie ruhig und ausgeglichen sich die Teilnehmenden durch die Bewegung in der Natur fühlten und ob ihnen die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten guttat. Auch hier ergab sich eine deutliche Verbesserung: Bevor sie auf Wanderschaft gingen, hatten nur 47,5 Prozent angegeben, sich insgesamt wohlzufühlen. Nach Abschluss der Studie lag dieser Wert bei 52 Prozent.
Die Sportwissenschaftler freuten sich ganz besonders darüber, dass Gesundheitswandern offenbar Menschen nachhaltig zu mehr Bewegung motivieren kann. Denn auch drei Monate nach Studienende berichteten die Teilnehmenden immer, dass sie körperlich aktiver als vor Studienbeginn waren. Also: Viele gute Argumente, um mit Gesundheitswandern die Fitness zu verbessern!
von Antje Thiel
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gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 8 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG