3-Tages-Saftkur – Tag 1

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3-Tages-Saftkur – Tag 1

Für das Jahr 2017 habe ich mir vorgenommen, Dinge häufiger zum ersten Mal zu tun. Also Dinge auszuprobieren, die ich vorher noch nie gemacht habe. Die dreitägige Detox-, heißt „Entgiftungs-“Saftkur ist Teil dieses Projekts. Wie fühlt es sich wohl an, sich drei Tage lang ausschließlich von Säften zu ernähren? Fühlt man sich hinterher tatsächlich „gereinigt“, gesünder, glücklicher, besser – oder einfach nur hungrig? Und vor allem: Wie schmeckt es wohl meinem Diabetes, wenn ich von fester auf flüssige Nahrung umstelle und dann auch noch alle zwei Stunden und insgesamt sechs Mal täglich für den Bolus in Saftform spritze?

Hier die Basics: Ich habe mich für die verzehrfertige, 3-tägige Saftkur von „Kale & me“ entschieden. Jeden Tag trinkt man dabei sechs unterschiedliche Obst- und Gemüsesäfte à 320 ml in einer bestimmten Reihenfolge im Abstand von zwei Stunden. Sonstige Nahrung, Alkohol, Koffein: Fehlanzeige. Lediglich Wasser und Tees werden während der Kur neben den Säften empfohlen. Wenn man gar nicht mehr durchhält, raten die Anbieter zu einer Brühe oder einer Banane. Täglich nimmt man mit den kaltgepressten Säften nur rund 800 Kilokalorien zu sich – sehr überschaubar.

10 Uhr: Los geht’s!

Eben habe ich die bestellten 18 Flaschen Kale & me-Säfte im Reformhaus abgeholt und bei mir zuhause aufgereiht.

Teil 1 2 - Kopie

Sehen ja ganz nett aus, die sechs bunten, durchnummerierten Säfte mit ihren wohlklingenden Namen. Aber es geht hier ja nicht um Punkte fürs Layout oder Marketing. Also erstmal Platz im Kühlschrank schaffen und alle Säfte bis auf Nummer 1 verstauen.

„Pamela Pine“ heißt der Premieren-Drink, der nun vor mir steht. Er besteht aus Apfel, Ananas, Gurke, Zitrone und Minze. 27 Gramm Kohlenhydrate und magere 122 Kilokalorien bietet die gelb-grünliche Zubereitung. Ich verabreiche mir einen moderat-vorsichtigen Bolus – das heißt, etwas weniger Insulin, als mir der Omnipod berechnet, und setze an …

… „Gurkensalat!“ schießt es mir sofort durch den Kopf. Das schmeckt wie Gurkensalatwasser. Gar nicht so schlecht wie befürchtet. Aber ob ich davon satt werde?

15 Uhr: im Blutzuckertal

Nach „Catie Carrot“ um 12 Uhr (Apfel, Karotte, Zitrone) – richtig lecker! – gab es vor einer Stunde Saft Nummer 3: „Al Avoca“, bestehend aus Ananas, Spinat, Avocado und Zitrone. Geschmacklich landet dieser Saft vorerst auf dem letzten Platz in meinem persönlichen Ranking. Ob „Pamela“, „Catie“ oder „Al“: Vor allem aber bin ich blutzuckertechnisch den ganzen Tag bisher (zu) tief – nachdem die Nacht zuvor ziemlich katastrophal gelaufen ist. Ich muss offensichtlich noch vorsichtiger mit den offiziellen Kohlenhydrat-Angaben arbeiten. Und ich ärgere mich, dass ich einmal tatsächlich mit Zucker nachhelfen muss, um aus dem Blutzuckertal zu kommen. Bis dahin konnte ich nämlich immer einfach den nächsten Saft zeitlich etwas vorziehen. Zucker ist ja eigentlich verpönt während der Kur, aber bei Unterzuckerungen ist das nun mal zweitrangig.

Teil 1 Screenshot_2017-03-19-21-09-21 - Kopie

17 Uhr: der Kopf dröhnt

Saft Nummer 4 wird mein Favorit, das weiß ich schon jetzt: „Rosy Roots“ in ansprechendem Dunkelrot, mit Apfel, Karotte, Rote Beete, Zitrone und Ingwer als Inhalt.

Hunger habe ich überraschenderweise kaum, dafür machen sich allmählich rasende Kopfschmerzen breit, ich bilde mir sogar ein, dass mir etwas schwindlig ist, wenn ich zu schnell vom Laptop-Bildschirm weg- und wieder hinsehe. Was tut man da heutzutage? Genau, man googelt – denn Kopfschmerztabletten sind an den Entgiftungstagen natürlich untersagt: „Detox-Kur + Kopfschmerzen“. Aha, entweder liegt es an zu wenig Flüssigkeit – schnell trinke ich eine halbe Wasserflasche auf ex – oder am Koffeinentzug – glaube ich nicht, dafür habe ich schon zu viele Tage ohne Koffein und Kopfschmerzen erlebt, oder am zu niedrigem Blutdruck, der als Nebenwirkung auftreten kann. Also drehe ich eine Runde an der frischen Luft …

20 Uhr: Brühe zwischen „Kalvin“ und „Amy“

… das hat auch nichts gebracht. Vielleicht liegt es also doch an den Giften und Entschlackungsstoffen, die sich allmählich lösen. Zu den Kopfschmerzen kam mittlerweile auch ein Druck auf meine Augen dazu. Meine Abendverabredung habe ich deswegen absagen müssen. Schade – hatte ich es mir doch schon recht unterhaltsam vorgestellt, mit meinen Säften im Gepäck in der Tapas-Bar aufzuschlagen und damit meinen Freunden zuzuprosten …

Außerdem habe ich mittlerweile tatsächlich ein wenig Hunger. Saft 5 – „Kalvin Kale“ (Apfel, Gurke, Staudensellerie, Zitrone, Grünkohl, Spinat) – war auch nicht nach meinem Geschmack. Also gönne ich mir eine Gemüsebrühe. Nie war die so lecker!

Den Saft-Abschluss des Tages macht „Amy Almond“ (Wasser, Mandel, Dattel, Himalaya Salz). Die „nährreiche Milch“ soll den Geist nach einem langen Tag beruhigen und für eine erholsame Nacht vorbereiten, verspricht der Hersteller.

21.30 Uhr: vorsichtiges Fazit

Ich bin so was von vorbereitet und fertig für die Nacht. Es ist 21.30 Uhr und ich gehe ins Bett – mindestens zwei Stunden früher als sonst. Der Kopf dröhnt noch immer, die Augen schmerzen … wann genau fängt man nochmal an, sich besser zu fühlen bei so einer Detox-Kur? Ich hoffe auf morgen. Gute Nacht.

Wie ging es weiter mit Susanne und ihrer Saftkur? Das könnt Ihr in Teil 2 und Teil 3 nachlesen.

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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