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Die CO2-Kennzeichnung von Lebensmitteln bewegt Menschen dazu, nachhaltiger zu essen. Das haben Forschende des Sonderforschungsbereichs TRR 266 Accounting for Transparency der LMU, der HU Berlin und der Aalto Universität (Finnland) in einem Feldexperiment herausgefunden. Entscheidend dabei ist, wie die Informationen dargestellt werden. Wurden CO2-Angaben in Ampelfarben visualisiert oder als Umweltkosten präsentiert, war der Effekt am größten.
Durchgeführt wurde das zehntägige Feldexperiment in einer der größten Mensen des Studentenwerks München, der Mensa Leopoldstraße heißt es in einer Pressemeldung der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Im Versuchszeitraum wurden mehr als 8.000 Mensabesucherinnen und -besuchern über die Menüdisplays nicht nur die üblichen Informationen, wie die Preise der jeweiligen Gerichte oder ihre Hauptzutaten, angezeigt, sondern auch, wie hoch der CO2-Fußabdruck ist.
Die Darstellung der CO2-Angaben wurde während des Experiments einmal pro Tag geändert, um zu testen, welche Darstellungsweisen das Verbraucherverhalten am stärksten beeinflussen. So wurden manche Besucherinnen und Besucher darüber informiert, wie hoch die Umweltkosten in Euro sind, die ihr Mittagessen verursacht. Andere wiederum erfuhren über die Displays, wie viel ihres täglichen CO2-Budgets durch das gewählte Gericht verbraucht wird. Wiederum andere wurden über die durch das Gericht verursachten CO2-Emissionen in Gramm informiert.
Die Angaben wurden zusätzlich durch eine Kodierung in Ampelfarben (grün, gelb, rot) ergänzt. Den größten Effekt hatte es letztlich, wenn die Besucherinnen und Besucher erfuhren, wie viel Euro an Umweltschäden ihr Mittagessen verursacht. Auf diese Weise wurden bis zu knapp zehn Prozent weniger CO2 durch die Mahlzeiten verursacht als ohne die Information über die CO2-Emissionen, so die LMU.
“Unser Experiment macht deutlich, dass Informationen zum CO2-Fußabdruck zu einer Verhaltensänderung bei Konsumenten führen können. Diese Erkenntnis kann Politik und Wirtschaft dabei helfen, geeignete Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft zu ergreifen”, sagt Thorsten Sellhorn, Professor für Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung an der LMU. “Unternehmen könnten sich beispielsweise freiwillig dazu entscheiden, CO2-Angaben für Lebensmittel oder andere Produkte und Dienstleistungen auszuweisen.”
Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München | Redaktion
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