DDG fordert den DFB auf, Werbe­partnerschaften zu beenden

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DDG fordert den DFB auf, Werbe­partnerschaften zu beenden

Coca-Cola, Nutella und McDonald‘s: Ausgerechnet der Deutsche Fußball-Bund (DFB), zu dessen Kernaufgaben die Förderung des Sportnachwuchses gehört, macht massiv Werbung für ungesunde Zuckerbomben und Fast-Food-Produkte, die Übergewicht fördern können. So prangen seit Kurzem die Konterfeis der Nationalspieler auf Cola-Dosen und auf Sammelbildern, die Großpackungen von Kindersüßigkeiten von Ferrero beiliegen.

„Der DFB sollte sein Sponsoring-Konzept überdenken, um seiner Vorbildfunktion und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden“, fordert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Übergewicht gehört zu den großen Risikofaktoren für eine Diabeteserkrankung und viele andere Krankheiten. Es stünde dem Fußballbund daher besser an, für gesunde Produkte zu werben.

DFB reagiert mit vorgefertigten Textbausteinen

Dem DFB ist Kritik an seinen Werbepartnern wohl bekannt – jedenfalls reagiert der Fußballbund auf entsprechende Anfragen mit offenbar vorgefertigten Textbausteinen. So liegt der DDG eine Antwort des DFB vor, die ähnlich lautend auch an andere Organisationen verschickt wurde. Darin wirbt der Fußballbund um Verständnis für die Notwendigkeit wirtschaftlicher Unterstützung durch Sponsoren und Partner und stellt dann fest: „Die (…) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb des DFB sowie die Repräsentanten (…) sind sich ihrer Vorbildfunktion vor allem für Kinder und jugendliche Fußballanhänger (…) bewusst und nehmen diese sehr ernst.“

Kalorienbomben statt Fittness und Höchstleistung

Diese Aussage zieht die DDG in Zweifel. „Die Signale, die von den aktuellen Werbebotschaften des DFB ausgehen, sind nicht vorbildlich, sondern gesundheitsgefährdend“, sagt Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der DDG. „Mithilfe der Fußballidole wird suggeriert, dass Coca-Cola, Nutella und McDonald’s Fitness fördern und Höchstleistungen ermöglichen – das ist nicht nur eine falsche, sondern auch eine gesundheitsschädliche Botschaft.“ Schließlich handelt es sich bei diesen Produkten um Kalorienbomben, die Übergewicht fördern. So enthält eine 0,5 Liter Flasche Cola 52 Gramm Zucker, das Doppelte der von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen täglichen Höchstmenge für Frauen. Ein Glas mit 400 Gramm Nutella bringt es auf 78 Stückchen Zucker, fast die Hälfte des süßen Aufstriches besteht aus Zucker.

Ungesunde Ernährung und Übergewicht gelten als das größte Gesundheitsrisiko weltweit

Inzwischen werden ungesunde Ernährung und Übergewicht weltweit als das größte Gesundheitsrisiko eingestuft. „Die kalorienreichen Produkte, für die der DFB aktuell wirbt, tragen zu diesem Gesundheitsrisiko und dem Anstieg der chronischen Krankheiten bei“, stellt DDG Präsident Gallwitz fest. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr 270.000 Menschen neu an Diabetes Typ 2; insgesamt leiden über sechs Millionen Menschen an der Stoffwechselstörung. Die zunehmende Zahl von Betroffenen führt zu enormen Ausgaben: Diabetes und seine Folgeerkrankungen verursachen Kosten von 35 Milliarden Euro pro Jahr für Behandlung und Pflege sowie durch Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung.

Das Unternehmen Coca-Cola ist Hauptsponsor der Europameisterschaft 2016, der Süßwarenhersteller Ferrero und der Fast-Food-Konzern McDonald‘s zählen zu weiteren DFB-Kooperationspartnern während des Turniers.


Quelle: Pressemitteilung Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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