- Ernährung
„Erfrischungsgetränke“ in Deutschland deutlich überzuckert
4 Minuten
Mehr als jedes zweite „Erfrischungsgetränk“ in Deutschland ist überzuckert. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Marktstudie von foodwatch, die die Verbraucherorganisation heute in Berlin vorstellte. Demnach enthalten 274 von insgesamt 463 getesteten Produkten (59 Prozent) mehr als fünf Prozent Zucker. In 171 Produkten (37 Prozent) stecken sogar mehr als acht Prozent Zucker, also sechseinhalb Stück Würfelzucker pro 250 Milliliter. Besonders die bei Kindern und Jugendlichen beliebten Energydrinks und Limonaden seien völlig überzuckert.
DDG und Deutsche Diabetes-Hilfe fordern Konsequenzen
„Diese Ergebnisse sind erschreckend“, erklärt Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Sie demonstrieren wieder einmal auf deutliche Weise, dass die Mehrheit der Hersteller am Übergewicht verdient und Krankheitsfolgen wie Diabetes, Herzkreislauf- und Krebserkrankungen in Kauf nimmt.“ Die Fachgesellschaft fordert daher die Bundesregierung auf, dem Beispiel anderer Länder zu folgen und eine Steuer oder Herstellerabgabe auf stark zuckerhaltige Getränke einzuführen.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe sieht einen weiteren Ansatz bei den Jüngsten und fordert seit Jahren einen Paradigmenwechsel von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention. Dazu gehört die Veränderung von Lebenswelten bei Kindern und Jugendlichen. „Ein Baustein der Verhältnisprävention ist, dass wir unsere Kinder dringend vor dem Konsum von übermäßig zuckerhaltigen Getränken schützen sollten, denn die Beweise für schädliche Wirkungen im Hinblick auf die Entstehung von Übergewicht und Diabetes Typ 2 sind erdrückend“, sagt der Diabetologe Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.
Getestete Getränke in den meisten Fällen wahre Zuckerbomben
Foodwatch hatte alle Erfrischungsgetränke auf Zuckergehalt und Süßstoffe getestet, die in den drei größten deutschen Supermärkten angeboten werden – darunter Limonaden, Energydrinks, Saftschorlen, Brausen, Eistees, Fruchtsaft und sogenannte Near-Water-Getränke. Dabei gilt in der Foodwatch-Untersuchung als „überzuckert“, was einen Anteil von mehr als fünf Prozent Zucker je 100 Milliliter Flüssigkeit aufweist. Dieser Wert bemisst sich an der jüngst beschlossenen Softdrink-Steuer in Großbritannien. Dort müssen Hersteller ab 2018 eine gestaffelte Abgabe zahlen, sofern Getränke diese Fünf-Prozent-Grenze erreichen beziehungsweise überschreiten. Im Schnitt enthalten die zuckergesüßten Getränke hier mehr als sechs Stück Würfelzucker je Viertelliter. Energydrinks und Limonaden rangieren ganz oben auf der Liste.
Mehr Wasser als Durstlöscher an Schulen
Als bester Durstlöscher an Schulen gilt deshalb nach wie vor frisches Wasser, möglichst frisch gezapft von der Trinkwasserstation. Trinkwasser hat jedoch bei den Schülern keine Chance, wenn gleichzeitig zuckerhaltige Erfrischungsgetränke angeboten werden. Deshalb setzt die Förderung des Trinkwasserkonsums an Schulen ein gleichzeitiges Verkaufsverbot von zuckerhaltigen Getränken voraus. „Schule hat Vorbildfunktion und alle Schüler aller sozialen Schichten werden hier erreicht. Deshalb muss die Politik dieses Setting noch mehr für die Gesundheitsförderung nutzen. Auch wenn wir wissen, dass Einzelmaßnahmen die komplexe ‚Herausforderung Primärprävention‘ nicht allein bewältigen können, leistet jede doch einen sinnvollen Beitrag“, so Kröger von diabetesDE.
„Der Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Getränke und Übergewicht ist durch mehrere Studien belegt“, ergänzt Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, als Vorstandsmitglied von diabetesDE zuständig für die Themen Wissenschaft und Ernährung. So hatten Teilnehmer einer Studie, die täglich mehr als einen Viertelliter zuckerhaltiger Getränke verzehrten, über acht Jahre hinweg ein Kilogramm pro Jahr zugenommen. Die Gewichtszunahme bei den Teilnehmern, die weniger als eine solche Portion pro Woche tranken, betrug im selben Zeitraum nur 0,15 Kilogramm jährlich [Schulze et al., 2004].
Mehrere Interventionsstudien zeigten, dass eine Beschränkung des Zuckerkonsums zum Gewichtsabbau beziehungsweise einer geringeren Gewichtszunahme beiträgt. In einer Studie an übergewichtigen oder adipösen Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren wurde die Zuckeraufnahme aus zuckerhaltigen Getränken von 33,5 Gramm pro Tag in der Kontrollgruppe auf 7,3 Gramm täglich verringert und dadurch nach einem Jahr ein Gewichtsunterschied von knapp zwei Kilogramm erreicht [Ebbeling et al., 2012].
Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Getränke und Typ-2-Diabetes mehrfach bewiesen
Der Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Getränke und Typ-2-Diabetes zeigte sich ebenfalls in prospektiven Beobachtungsstudien: Studienteilnehmer, die täglich mehr als einen Viertelliter eines zuckerhaltigen Getränks täglich tranken, hatten ein circa 1,8-faches Risiko, in den nächsten fünf Jahren an Diabetes zu erkranken als Teilnehmer, die weniger als 250 Milliliter pro Woche verzehrten [Schulze et al., 2004]. Dieses Ergebnis wurde mehrfach in anderen Studien reproduziert und durch Metaanalysen gesichert. Professor Joost erklärt: „Da zuckerhaltige Getränke eine Gewichtserhöhung verursachen, muss erwartet werden, dass diese Gewichtszunahme auch das Diabetesrisiko entsprechend erhöht“. Viele Experten sehen es deshalb auf Grund der Datenlage als gesichert an, dass zwischen Zuckeraufnahme, Übergewicht und Typ-2-Diabetes eine kausale Beziehung besteht [Hu, 2013; Bray et al., 2014].
Abgabe oder Steuer – Sollte die Bundesregierung handeln?
Großbritannien ist nicht das einzige Land, das Maßnahmen erlässt, um den Verbrauch von Zuckergetränken zu verringern. Auch Finnland, Frankreich, Belgien, China, Ungarn, Mexiko und einige US-amerikanische Städte erheben Steuern auf zugesetzten Zucker. Diese Nationen folgen der Auffassung von Margret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach das bisherige Scheitern beim Kampf gegen die Übergewichts-Epidemie nicht auf individuelle Willensschwäche zurückzuführen ist, sondern auf mangelnden politischen Willen. „Jetzt sollte endlich auch die Bundesregierung aktiv werden, um die bedrohliche Adipositas-Welle zu stoppen“, fordert Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der DDG.
Der Vorschlag der DDG sieht vor, stark zuckerhaltige Getränke mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zu besteuern, gesunde Lebensmittel hingegen durch Wegfall der Mehrwertsteuer zu entlasten. „Damit würde man eine Preisspreizung erreichen, die gesünderes Konsumverhalten belohnt und ein Umdenken bei den Herstellern anstößt“, meint Garlichs. „Das Instrument Mehrwertsteuer wäre transparent und nachvollziehbar“, fügt der DDG Geschäftsführer hinzu. Aber auch eine Herstellerabgabe, wie Großbritannien sie einführt, sei aus Sicht der DDG eine gute Lösung, um die zunehmende Übergewichtsdynamik einzudämmen. „Ob nun Abgabe oder Steuer“, resümiert Garlichs, „konkret bezogen auf die Foodwatch-Studie sollte das Ergebnis am Ende des Tages sein: mehr leichte Fruchtsaft-Schorlen, weniger Cola, Limo & Co.“
Quelle: Pressemitteilungen von diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
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stephanie-haack postete ein Update vor 1 Tag, 18 Stunden
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bloodychaos postete ein Update vor 6 Tagen, 1 Stunde
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 5 Tagen, 20 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 5 Tagen, 15 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 4 Tagen, 1 Stunde
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 1 Woche
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
