Es sind die Kohlenhydrate!

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Es sind die Kohlenhydrate!

In den USA merkte Hans Lauber, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate am Abend beste Zuckerwerte am Morgen bringt. Zur Nachahmung empfohlen!

Neulich in Amerika. Bei einem Künstlerfreund. Etwas jünger als ich. Um Ernährung kümmerte er sich nie sonderlich. Aber jetzt fiel mir auf, dass er sehr viel Gemüse, viel Salat, gerne Fisch und Fleisch isst – aber nach 18 Uhr kaum noch Kohlenhydrate. Also keine Nudeln, kein Brot, kaum Kartoffeln, schon gar nichts Süßes. Ich esse zwar schon immer abends sowenig wie möglich „Carbohydrates“, wie die Dickmacher in den USA heißen. Aber so ganz scheint mir das dann doch nicht gelungen zu sein in den vergangenen Jahren. Immer wieder schmuggelten sich Brote, Kartoffeln und Snacks ein.

Aber in den USA machte ich natürlich mit bei dieser faszinierenden „Diät“, aß morgens Brot, möglichst Vollkorn, was es in Amerika inzwischen in bester Qualität gibt. Mittags etwas Leichtes, gern ein paar kleine Kartoffeln – und ab 18 Uhr startete unser tägliches Programm: Herrliches Craft-Bier (das ist handwerkliches Bier von kleinen Brauereien). Dann Salat aus dem eigenen Garten, fittes Gemüse, wie etwa sensationelle Bohnen, Erbsen mit Knoblauch und Zwiebeln. Dazu grillten wir frischen Lachs aus Alaska oder Heilbutt aus dem Pazifik. Manchmal aßen wir statt der Fische auch die großen Dungeness Crabs (Krustentiere, die es bei uns so nicht gibt), deren Fleisch fast noch besser als Hummer schmeckt.

Schlemmermenüs waren das in Seattle – und sie mundeten auch ohne „Sättigungsbeilagen“ prächtig. Sicher, wäre da Brot gestanden, hätte ich zugegriffen. Hätte auch Kartoffeln gemampft. Aber sie fehlten mir nicht. Wein tranken wir. Nicht den inzwischen großartigen aus den Staaten Washington und Oregon. Der ist für mich mit dem weichgespülten Draghi-Euro unerschwinglich. Also Grüner Veltliner aus Österreich als Literware.

Endlich wieder tiefe Nüchternwerte!

Das Beste: Plötzlich hatte ich so tiefe Nüchternwerte wie seit Jahren nicht mehr: Immer unter 100 mg/dl. Manchmal sogar unter 90, gar unter 80. Nun dachte ich: Vielleicht liegt es an der anderen Luft – und setzte mein Experiment zu Hause in Deutschland für einige Wochen fort: Wieder keine Kohlenhydrate nach 18 Uhr, außer denen, die halt im Gemüse, dem Salat sind. Aber die scheinen den Blutzucker nicht zu „stören“. Denn ich esse sehr viel „Grünes“. Dazu ein wenig Fisch. Wenig Wurst, tüchtig Fleisch, schließlich muss ich die Rezepte meiner „Heimatküche für Diabetiker“ entwickeln, die im Herbst herauskommt. Natürlich esse ich morgens Bockshornklee, den bewährten natürlichen Zuckerbalancierer, den es sogar in amerikanischen Supermärkten als „Fenugreek“ gibt.

Das Schöne: Die Zuckerwerte bleiben tief, inzwischen seit über vier Wochen. Sogar wenn ich einen ganzen Abend Bier trinke. Auch wenn ich gar keinen Alkohol (der ja ein Zuckersenker ist) trinke. Schon verblüffend: Da schreibe ich seit Jahren über Diabetes, weiß scheinbar alles darüber. Und staune, dass ich doch immer noch etwas lernen kann. Sicher, das ist am Anfang eine Umstellung. Aber es geht. Natürlich, ganz ohne Kohlenhydrate geht es nicht. Sie sind unser „Brennstoff“. Aber den brauchen wir morgens, kaum mehr am Abend, wenn unser Körper „runterfahren“ will. Bin gespannt, wie sich das auf auf meinen Langzeitzucker HbA1c auswirkt, der schon jetzt bei ausgezeichneten 6,3 Prozent liegt. Vielleicht unterbiete ich die 6-Prozent-Marke?

Auch bei Typ-1-Diabetes helfen weniger Kohlenhydrate

Bestärkt hat mich in der hervorragenden „Blood Sugar Lounge“ des Kirchheim-Verlags der Beitrag von Antje Thiel. Sie hat Typ-1-Diabetes und hat seit einiger Zeit die Kohlenhydrate radikal heruntergefahren. Stattdessen verzehrt sie verstärkt Proteine, gerne auch Lebensmittel mit Fett. Sie staunt selbst über das Ergebnis: Das Insulin kann sie jetzt sehr viel präziser dosieren, denn die Wirkung von Kohlenhydraten im Körper lässt sich enorm schwer abschätzen. Stolz ist sie auf eine Frage ihres Arztes: „Nehmen sie Cholesterinsenker, sie haben so gute Werte“? Das konnte sie verneinen. Ihr „Medikament“ heiß schlicht: Weniger Kohlenhydrate.

Hier ist der sehr lesenswerte Beitrag:
http://www.blood-sugar-lounge.de/2015/06/mehr-proteine-statt-kohlenhydrate-essen-spricht-eigentlich-irgendetwas-dagegen/

Verwundert ist Antje Thiel, dass die offiziellen Empfehlungen immer noch von einem ziemlich hohen Kohlenhydratanteil an der Nahrung ausgehen. Mich wundert das nicht. Denn die offizielle Wissenschaft tut sich sehr, sehr schwer mit den Kohlenhydraten – will einfach nicht glauben, dass Zucker eine wesentliche Ursache für den „Zucker“ ist.

Aber lassen wir das. Machen Sie doch lieber einmal einen Versuch bei sich. Sie werden erstaunt sein, wie weniger Kohlenhydrate am Abend mit tieferen Werten am Morgen verwöhnen – wobei Vorsicht geboten ist, wenn Sie Medikamente nehmen, die potenziell auch zu Unterzuckerungen führen können.


von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de

Website: www.lauber-methode.de

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  • bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 23 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 20 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 4 Tagen, 18 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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