- Ernährung
Gesund von klein auf
3 Minuten
Haben Sie Kinder? Noch etwas jüngere oder schon ältere? Wir wissen heute viel darüber, was gesunde Ernährung bewirken kann. Und umgekehrt, was ungesunde Ernährung anrichtet. Die Kids früh auf den richtigen Pfad zu bringen mit einfachen Ideen – das ist keine Kunst.
Eltern wünschen sich für ihr Kind auch hinsichtlich Essen und Trinken nur das Beste. Vitamine sollen sie bekommen und wichtige Nährstoffe, damit sie sich optimal entwickeln – ohne übergewichtig zu werden! Doch gelingt es, Kindern optimales Essverhalten näherzubringen, fragen sich viele Eltern verzweifelt? Knackige Möhren und Äpfel gegen Schokocreme und Fruchtgummi – kann man den Kampf gewinnen?
Lässt sich Essverhalten wirklich lernen?
Leben Eltern ein gesundes Essverhalten vor, ahmen Kinder dies automatisch nach … heißt es. Ist das wirklich so einfach? Nun:
Bereits in der Schwangerschaft entwickelt sich beim Baby die Geschmacksprägung. So schmeckt Fruchtwasser nach dem, was die Mutter isst. Grundbausteine für gewisse Vorlieben werden also im Mutterleib angelegt und später durch Stillen weiter ausgeprägt; Schwangere können schon sehr früh einen gesunden Lebensstil ihres Kindes beeinflussen.
Nach der Stillphase folgt die Gabe von Beikost. Schritt für Schritt wird das Spektrum neuer Lebensmittel erweitert und von den Kleinen geschmacklich entdeckt. Dabei ist es völlig normal, dass nicht gleich beim ersten Löffel Gemüsebrei die Begeisterung entsprechend groß ist. Häufig braucht es bis zu 15 Kontakte mit einem neuen Lebensmittel, bis Kinder sich an den neuen Geschmack gewöhnen. Gleiches gilt auch für ältere Kinder.
Wichtig: Zwingen Sie die Kinder nicht! Wer neue Lebensmittel kennenlernt, sollte diese nicht mit negativen Gefühlen besetzen – Abneigung könnte entstehen. Steckt sich ein Kind neue Lebensmittel in den Mund, auch nur eine einzige Erbse, sollte man es dafür loben! “Teller leer essen, damit die Sonne scheint” – dieses Motto ist falsch.
Zum Nachmachen gehört Vormachen
Es versteht sich von selbst, dass Eltern von ihren Kindern kein gesundes Essverhalten erwarten können, wenn sie selbst überwiegend Fast Food und Süßigkeiten essen. Die Vorbildfunktion von Mama und Papa ist wesentlich für die Ernährungserziehung der Kinder. Planen Sie regelmäßige Essenszeiten ein und sorgen Sie für Abwechslung auf dem Esstisch: Sie entscheiden, was wann als Mahlzeit im Angebot steht. Kinder können dabei selbst entscheiden, ob und wie viel sie essen möchten. Sie sollten aufhören dürfen, wenn sie satt sind.
Eltern von kleinen Kindern bevorzugen teils Plastikgeschirr – es geht ja nicht so schnell zu Bruch; Plastikteller und -tassen sind jedoch sehr leicht und landen schnell auch mal am Boden. Kinder erleben sich damit womöglich als weniger kompetent. Pädagogisch wertvoller könnte daher Porzellangeschirr sein. Ihr Kind wird lernen, sorgfältig darauf zu achten. Auch die Wertigkeit des Essens wird so noch einmal besonders hervorgehoben.
Essen sollte als angenehme Erfahrung vermittelt werden. Optimal ist eine gemütliche und entspannte Atmosphäre am Familientisch: Gemeinsam etwas Leckeres an einem schön gedeckten Tisch zu essen, macht Spaß und vermittelt gute Gefühle. Bei den Mahlzeiten können sich Kinder ganz selbstverständlich die eine oder andere Angewohnheit abschauen. Greifen Sie mit Appetit nach verschiedenen Lebensmitteln: Sie werden die Neugierde Ihres Kindes wecken, und es möchte auch davon probieren. Ideal dabei sind gesunde und ausgewogene Lebensmittel.
Bewerten Sie den Gesundheitsaspekt aber nicht zu hoch: Machtkämpfe beim Essen machen keinen Spaß und sorgen für schlechte Stimmung am Tisch. Zwingen Sie Ihr Kind nicht, den Teller leer zu essen: Liebevolle Eltern, die auch mal eine Ablehnung akzeptieren, gehören genauso zum positiven Lernerlebnis.
Was tun, wenn der Nachwuchs streikt?
“Du weißt doch, dass ich keine Zucchini mag, und die Karotten kannst Du gleich wieder wegpacken!” Bei vielen Kindern treten Phasen der Verweigerung auf – gerade, was gesunde Lebensmittel wie Gemüse und Obst betrifft. Wie geht man als Eltern damit um, wenn allem Anschein nach das Kind nichts Gesundes mehr isst? In solchen Fällen muss man zu einfachen Tricks greifen – zum Beispiel durch Gemüseverstecke.
Und das geht so: Gemüse wie Kürbis, Pastinaken oder Sellerie bilden eine gute Grundlage für Saucen oder Suppen. Zwiebel, Karotten oder Zucchini fallen in einer pürierten Tomatensoße kaum auf. Jeder weiß, dass Pommes frites und Pizza gerade bei den Kleinen sehr beliebt sind: Warum nicht einfach mal im Backofen oder in der Pfanne Kartoffelecken, Kürbisspalten oder Möhrenstreifen backen? Lassen Sie Ihr Kind mithelfen beim Schnippeln – so etwas macht den Kids oft Spaß … und das eine oder andere Stück landet dabei wie von selbst schon mal im Mund.
Sehr beliebt sind auch Gesichtsbrote: Belegen Sie dafür einfach eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse. Augen lassen sich aus Gurkenscheiben zaubern, die Nase aus Karotten, und für den Mund eignen sich rote Paprikastreifen. Plötzlich schmeckt Gemüse schon viel besser. Ein gesunder Snack zwischendurch ist kleingeschnittenes Obst – mundgerecht serviert wird häufiger zugelangt als am Stück. Wenn die Ernährung insgesamt gesund ist, spricht nichts gegen die eine oder andere Nascherei.
Kleine Schritte zum gesunden Verhalten
Haben Sie keine zu hohen Ansprüche an Ihr Kind – aller Anfang ist schwer. Auch später im Jugendalter wird es sicher Phasen geben, in denen Sie über Essgewohnheiten Ihres Pubertierenden verzweifeln könnten. Doch meist bestätigt sich: Wer früh genug richtiges Saatgut streut, kann später reichlich ernten … und der Aufwand hat sich bestimmt gelohnt.
von Dr. Astrid Tombek und Simone Pschibl
Diabetes- und Ernährungsberatung, Diabeteszentrum Mergentheim
Kontakt:
Theodor-Klotzbücher-Str. 12, 97980 Bad Mergentheim
Tel.: 0 79 31/5 94-1 61, Fax: 0 79 31/5 94-8 91 61
E-Mail: tombek@diabetes-zentrum.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (8) Seite 26-27
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Tag, 4 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 6 Tagen, 20 Stunden
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 2 Tagen, 23 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 6 Tagen, 10 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 23 Stunden, 11 Minuten
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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