Insulinresistenz und falsche Vorurteile

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Insulinresistenz und falsche Vorurteile

Insulinresistenz – das ist ja gar keine richtige Krankheit“ – nur eines der Vorurteile, die mir immer wieder begegnen. Es mag stimmen, dass Insulinresistenz „noch keine richtige Krankheit“ ist, aber wenn man sie nicht in den Griff bekommt, kann daraus ein Typ-2-Diabetes werden.

Insulinresistenz umkehren oder abwarten und Tee trinken?

Viele unterschätzen, was sich aus einer scheinbar harmlosen Stoffwechselstörung entwickeln kann. An dieser Haltung erkennt man meiner Ansicht nach vor allem eins: wie ernst jemand sich und seinen Zustand nimmt. Denn wer nicht wirklich krank ist, der ist auch keine richtige Behandlung wert. Warum also die Mühe auf sich nehmen, wenn man doch noch warten kann, bis man „richtig krank“ ist?

Mit dieser Haltung steht man sich aber vor allem selbst im Weg. Ich würde mir einen selbstbewussteren Umgang damit wünschen, der es Patient*innen ermöglicht, für sich einzustehen, sodass notwendige Veränderungen vorgenommen werden. Das mag auch für andere Diabetes-Betroffene gelten, aber in meiner Community stoße ich noch recht oft auf diese Haltung.

Quelle: Pexels

Insulinresistenz: Was mir außer der Ernährungsumstellung geholfen hat 

  1. Resilienz aufbauen: In meiner Familie habe ich es selbst erlebt, wie meine Stoffwechselstörung nicht für voll genommen und sogar die Diagnose heruntergespielt wurde. Zum Glück gibt es Freundschaften in meinem Leben, auf die ich mich immer verlassen  kann und die meinen Umkehrungsprozess nicht nur begleitet, sondern sehr unterstützt haben. Aus diesen Beziehungen habe ich Kraft geschöpft, auch, um mich von unliebsamen Familienmitgliedern abgrenzen zu können.
  2. Information: Was Insulinresistenz betrifft, so finde ich das, was man nach einer Diagnose als Patient findet oder geboten bekommt, wenig hilfreich, manches auch veraltet. Vor allem für Frauen gibt es kaum gute Informationsangebote. Da half nur eins: mich in der Universitätsbibliothek einzusperren und alles an Literatur zu lesen, was ich in die Finger bekommen konnte – vom Standardwerk bis hin zur neuesten Studie. Das war anstrengend, aber wenigstens wurden meine Fragen beantwortet.
  3. Tagebuch schreiben: Nur allzu leicht vergisst man, wie man sich vor der Umkehrung gefühlt hat. Deshalb habe ich mir angewöhnt, meinen Prozess zu dokumentieren, in Wort und Bild. Wenn ich heute zurückschaue, frage ich mich, ob ich den Weg wohl gegangen wäre, wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt. Vielleicht nicht, die Insulinresistenz hatte mich ziemlich fertig gemacht und hätte ich meine Diagnose anders erhalten, hätte ich vielleicht einen anderen Weg gewählt.

Es ist aber nichts gewonnen, wenn man den Kopf in den Sand steckt und darauf hofft, dass irgendwie schon alles gut gehen wird. Man muss dem Körper da schon ein wenig auf die Beine helfen und es gibt genug Hebel mit der Ernährung, dem Essverhalten und weiteren Komponenten der Lebensführung, die man umlegen kann.


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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 12 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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