“Seehalde”: Feinstes vom Fisch

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© Hans Lauber
“Seehalde”: Feinstes vom Fisch

Das Echt essen-Gasthaus im Juni, Teil zwei: In Traumlage am Bodensee serviert Markus Gruler eine außergewöhnliche Fischküche. Doch der Genuss ist bedroht.

Das Paradies auf Erden lockt unterhalb der Basilika Birnau bei Überlingen und hört auf den Namen „Seehalde“. Von allen Zimmern schweift der Blick über den hoteleigenen Strand mit dem kleinen Hafen auf die gegenüberliegende Blumeninsel Mainau – und in der Ferne grüßt der mächtige Säntis. Hier kocht Markus Gruler eine von den Essenstestern hochgelobte (nur der Guide Michelin könnte noch eine Schippe drauflegen), sehr bezahlbare Fischküche und sein Bruder wacht über eine klug aufgebaute Weinkarte. An lauschigen Sommertagen stehen die Tische auf der einmaligen, direkt über dem See liegenden Terrasse, die längst kein Geheimtipp mehr ist.

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Fischkoch Markus Gruler und „Weinnase“ Thomas Gruler

Markus Gruler fischt selbst, kennt alle ihn beliefernden Fischer persönlich. So kommt er an die höchst begehrten, inzwischen leider sehr raren Fische aus dem Bodensee – und bereitet sie natürlich zu, was die Vitalität dieses großartigen Lebensmittels auf das Beste zur Geltung bringt. Wer wie ich einige Tage hier gegessen hat, weiß wie eine kulinarisch hochstehende Gesundküche schmeckt. Lassen Sie sich von den nachfolgenden Gerichten begeistern!

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Kraftpaket: Aal mit Kartoffelschaum

Ein Vorgericht mit der Kraft einer Hauptspeise: Der geräucherte Aal schwimmt in einem ungeheuer intensiven Kartoffelschaum, der mit Gemüsebrühe hergestellt wird. Zum Niederknien! Der aromatische Fisch punktet mit fitten Fetten und Blutdruck balancierendem Kalium.

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Seltener Genuss: Eingelegte Rotfeder

Ein von Anglern geschätzter Fisch ist die Rotfeder. Weil der Fisch grätenreich ist, wird er aber selten in der Gastronomie serviert. Markus Gruler hat den aus der Karpfenfamilie stammenden Fisch in einer milden! gewürzten Lake eingelegt, sodass er höchst schmackhaft ist – und mit Radieschen, Gurke, Apfel und eigenem Hechtkaviar eine veritable Delikatesse ergibt.

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Tomatissimo: Bodenseefelchen als Saltimbocca

Äußerst begehrt ist der lachsartige Felchen, der in Bayern Renke und in Norddeutschland Maräne heißt. Allerdings gehen die Bestände sehr stark zurück, was auch am umstrittenen Gewässermanagement liegt, siehe Schluss dieser Geschichte. Leicht angebraten mit Salbei knusprigem Speck wie Saltimbocca serviert, liegt der Fisch auf Ochsenherzen und schwimmt in einer intensiven Essenz dieser Tomate. Mit Melonenkugeln und frischem Estragon zaubert Markus Gruler einen wunderbaren Sommerklassiker.

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Geschmackstark: Konfierter Hecht

Selbst gefangen hat Markus Gruler den Hecht, der früher als „Grätenmonster“ gefürchtet war – aber inzwischen bereiten ihn gute Köche grätenfrei zu. Wohl schmeckend ist das Fleisch dieses Raubfisches, der mit basischem Magnesium punktet. Schonend konfiert und mit brauner Butter aromatisiert, wie bei diesem Rezept, mundet mir der Fisch am Besten. Eine Delikatesse die Variation vom Blumenkohl, etwa mit Essig mariniert quasi roh, die Röschen gebraten, dazu eine intensive Blumenkohlpaste – plus Verdauung fördernde Kapern.

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Rare Delikatesse: Karpfenwurst

Was alles eine Wurst werden kann: Etwa mit Piment, Majoran und Koriandergrün gewürzt, eine herrlich aromatische aus Karpfen. Thronend auf einem schmackigem Kartoffelsalat. Immer wieder bewundere ich den Einfallsreichtum dieses Kochs, der auch im größten Kochstress noch die Zeit für außergewöhnliche Ideen findet!

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Lohnt die Reise: Seeforelle mit Maiscreme

Für mich ein Grund an den See zu fahren: Eine topfrische, Niedertemperatur gegarte, sehr seltene Seeforelle. Das ist ein Gedicht, sogar die Haut schmeckt prächtig. Begleitet von einer Maiscreme, einem Hauch Speck etwas selbst gesammelter Vogelmiere zeigt dieses Gericht, wie Genuss und Gesundheit eine kulinarische Symbiose bilden können. Diätköche der Welt fahrt in die „Seehalde“ – und eure Kunden werden endlich die Diäten lieben!


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Bodenseeklassiker: Gebratene Egli

Der Flußbarsch, der am deutschen Ufer Kretzer, am schweizerischen Egli heißt, ist ein äußerst beliebter Fisch. Obwohl ich kein großer Freund gebratener Fische bin, schmeckt mir die hier auf den Punkt zubereitete Version, begleitet von Artischocken und dem nussigen resorptionsverzögernden, also schlank machenden Topinambur.

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Gut gezupft ist voll gewonnen: Schleie

Ebenfalls eine Karpfenart wie der Felchen ist die grätenarme und schmackhafte Schleie. Originell dieses Rezept, wo der mit grünem Tee und Buchenmehl geräucherte Fisch leicht gezupft und mit Rührei serviert wird – gekrönt vom selbst gewonnenen Hechtkaviar. Es ist halt schon ein Segen, wenn eine Küche auf so eine Bandbreite an Fischen zugreifen kann.

Sag mir, wo die Fische sind, wo sind sie geblieben?

Klingt alles großartig – und doch ist der Fischgenuss langfristig bedroht. Denn die Fischer fangen immer weniger und immer kleinere Fische. Über die Gründe wird heftig gestritten am See. Die Fischer sagen, dass es im wesentlichen daran liegt, dass der See inzwischen zu sauber ist, wodurch vor allem das für das Wachstum wichtige Phosphat fehlt. Aber der Wunsch nach etwas mehr Nährstoffeintrag wird von der Politik vehement abgelehnt – was wohl damit zusammenhängt, dass der Bodensee vor allem als gewaltiger Trinkwasserspeicher gesehen wird, dessen Wasser für Stuttgart lebenswichtig ist, das aber auch bis kurz vor Frankfurt gepumpt wird. Inzwischen ist der Voralpensee sogar als Mineralwasser sauberer „Alpensee“ eingestuft, obwohl die Alpen in weiter Entfernung liegen.

Manche denken nun über Aquakulturen nach, weil sich die Fische damit auch endlich wirksam vor den gefräßigen Kormoranen schützen ließen. Ein absurder Gedanke. Mein Vorschlag: Wieder die natürliche Balance herstellen, sowohl für die Wassergüte wie den Kormoranbestand.

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Butterzart: Teegeräucherte Lammzunge

Aber die „Seehalde“ kann natürlich nicht nur Fisch. Hier gibt es einen legendären Zwiebelrostbraten, Lamm aus der Umgebung und großartige Kutteln. Ich war begeistert von einer butterzarten, teegeräucherten Lammzunge, begleitet von einem im Vakuum gegarten, mit Cognac gewürzten Karottentatar und aromatisiert mit eingelegten Bärlauchknospen.

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Von hier: Müller-Thurgau von der Birnau

Immer besser gefällt mir die Weinkarte. Thomas Gruler, der jede freie Minute nutzt, um Winzer zu besuchen, Weinmagazine zu studieren, hat inzwischen ein enormes önologisches Wissen. Ein besonderes Faible hegt er für deutsche und elsässische Rieslinge, sehr gerne auch ökologisch produziert. Wer Glück hat, kann sogar ganz besondere Schätze genießen, die nicht auf der Karte stehen. Aber auch die heimischen Gewächse kommen nicht zu kurz – und so konnte ich einen leichten, aber dennoch kräftigen 2015er Müller-Thurgau genießen, der von Birnauer Reben stammt, also direkt vom Hang oberhalb der „Seehalde“. Auch dieser Wein vom Markgraf von Baden wird inzwischen wie erfreulicherweise immer mehr Tropfen, ökologisch hergestellt. Es gibt also auch gute Nachrichten!

Fazit: Die „Seehalde“ ist mit der traumhaften Lage, der guten Küche, der großartigen Weinkarte – und nicht zu vergessen dem gastfreundlichen Service ein kleines Gesamtkunstwerk. Allerdings: Im Sommer sind die Zimmer praktisch alle ausgebucht und auch im Restaurant gibt es vor allem am Wochenende kaum Plätze. Dennoch: Einfach anrufen, irgendetwas geht meistens.

„Seehalde“, Familie Gruler, Birnau Maurach 1, 88 690 Uhldingen, 075 56/92 21 0. Dienstag und Mittwochmittag ist das Restaurant geschlossen.
www.seehalde.de


von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
, Internet: www.lauber-methode.de

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  • Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 1 Woche

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

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