vegetarisch & tierisch & vielseitig: Hackfleisch

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vegetarisch & tierisch & vielseitig: Hackfleisch

Gehacktes ist beliebt bei Groß und Klein, sei es als Bolognese, Frikadelle oder Lasagne. Bei tierischen Produkten ist es sehr wichtig, das zerkleinerte Fleisch durchgehend kühl zu lagern, also vom Einkauf bis zum Verarbeiten. Doch es gibt auch vegetarische und vegane Sorten. Was bei Produkten vom Tier und aus Pflanzen wichtig ist, erklären wir Ihnen hier. In unserem aktuellen Rezeptteil finden Sie dazu leckere Gerichte, die alle mit Veggie-Hack machbar sind. Wetten, dass Sie keinen Unterschied schmecken?

Besonders jetzt in der warmen Jahreszeit ist es sehr wichtig, die Hygiene-Regeln bei gehacktem Fleisch vom Rind, Schwein oder Geflügel zu beachten. Denn Hackfleisch ist ein sehr leicht verderbliches Lebensmittel, das zu den häufigsten Auslösern von Erkrankungen durch Lebensmittel zählt. Rohes Fleisch kann von Natur aus mit krankmachenden Bakterien wie Salmonellen belastet sein. Im warmen Sommer haben solche Bakterien im Fleisch besonders leichtes Spiel und können sich noch schneller vermehren als ohnehin schon. Wenn Sie Gehacktes kaufen, nehmen Sie am besten direkt eine Kühltasche mit. So kann das Fleisch aus der Kühlung im Laden direkt in die Kühltasche. Packen Sie es zu Hause entweder sofort in den Kühlschrank und verarbeiten es am gleichen Tag. Oder Sie nehmen es aus der Verpackung, füllen es in eine luftdicht verschließbare Dose, verschließen diese fest und legen sie umgehend in die Gefriertruhe. So bleibt das gefrorene Hack einen Monat in der Truhe haltbar.

Hackfleisch ist auch Fleisch

Gehacktes, Würstchen sowie die eine oder andere Scheibe Wurst werden häufig nicht als “echtes” Fleisch betrachtet. Doch sie alle sind tierische Lebensmittel, die einiges an Fett, Cholesterin und Energie enthalten. Die fetteste Version beim Hackfleisch sind Erzeugnisse vom Schwein, gefolgt von halb Rind/halb Schwein, Rindergehacktem, Tartar und Hackfleisch vom Geflügel, wobei Letzteres selten angeboten wird. Sie können es selbst herstellen, indem Sie eine frische Hähnchenbrust in einem Fleischwolf zerkleinern und sofort verarbeiten. Wichtig bei allen Varianten vom Tier ist, sie vollständig durchzugaren, damit mögliche krankmachende Bakterien und andere Keime durch die Zubereitung inaktiv werden. Gute Alternativen gibt es mittlerweile aus der Welt der Pflanzen als veganes und vegetarisches Hack.

Veggie-Hack: sieht aus wie Fleisch und schmeckt auch so

Eine Fülle an pflanzlichen Hackfleisch-Sorten gibt es heutzutage im stationären Handel, sei es beim Discounter, im Supermarkt oder Bioladen. Veggie-Hack gibt es in trockener Form oder fix und fertig für die Zubereitung von Bolognese-Soße, Frikadellen oder Chili sin Carne. Leckere Rezepte finden Sie dazu in unserem aktuellen Rezeptteil.

Hackfleisch aus Pflanzen und nicht vom Tier zu essen, ist eine gute Sache. So entscheiden Sie sich aktiv gegen Massentierhaltung und Tierleid. Außerdem ist pflanzliches Essen gut für die Umwelt und natürlich auch für Ihre Gesundheit. Veggie-Hack besteht zum Beispiel aus Soja- oder Erbsen-Eiweiß, Tofu, Seitan, Jackfrucht, Quorn (eine Art fermentierte Pilze) oder Lupinensamen. Trockenprodukte wie Schrot aus Lupinensamen oder Jackfrucht sowie fein gehackte Soja-Schnetzel müssen vor der Zubereitung mithilfe von Wasser quellen. Das hat den Vorteil, dass Sie selbst bestimmen, wie viel Salz und Fett Sie für das Herstellen dieser Veggie-Hack-Sorten verwenden. Denn Nassprodukte, die in der Kühltheke des Supermarkts oder in der Tiefkühlung im Lebensmittelhandel angeboten werden, sind fettreicher als Trockenprodukte ohne Zusätze und teils auch sehr salzig. Ganz gleich, ob eingeweichtes Trocken- oder Nassprodukt: Jedes Gericht, in dem ursprünglich tierisches Hack zum Einsatz kommt, ist mit den vegetarischen und veganen Hackprodukten möglich.

Wie gesund ist Veggie-Hack?

Sämtliche Pflanzensorten sind reich an Eiweiß, demnach auch vegane und vegetarische Hack-Alternativen. Je nach Produkt liegt der Eiweiß-Gehalt zwischen 9 und 30 Prozent pro 100 Gramm. Rinder- und Schweinegehacktes liefern im Schnitt 20 Gramm Eiweiß in 100 Gramm. Der Fett-Gehalt von Fleisch-Gehacktem liegt zwischen 14 Gramm (Rind) und 23 Gramm (Schwein) je 100 Gramm. Bei Pflanzen-Hack schwanken die Werte zwischen 2 und 10 Gramm pro 100 Gramm Produkt, ohne das Fett für die Zubereitung. Frei von anrechnungspflichtigen Kohlenhydraten sind tierische und in der Regel auch pflanzliche Produkte. Dennoch lohnt sich der Blick auf die Nährwertanalyse und Zutatenliste der Produkte.

Veggie-Hack kann etwas, das Fleisch niemals schafft

Es stellt sich die Frage, ob das Eiweiß aus den pflanzlichen Alternativen für den menschlichen Körper genauso hochwertig ist wie das Hack vom Tier. Wird vegetarisches Hack zum Beispiel mit Eiern zu Frikadellen verarbeitet, bietet die Kombination aus pflanzlichem und tierischem Eiweiß eine optimale Kombination, die vom Organismus gut in körpereigenes Eiweiß umgewandelt wird. Dies nennt man biologische Eiweiß-Wertigkeit. Hack auf Basis von Soja-Eiweiß hat in dieser Form bereits eine hohe biologische Wertigkeit für den menschlichen Körper. Veggie-Hack kann etwas, was Produkte vom Tier niemals schaffen: Sie sind reich an Ballaststoffen. Und die sind ja bekanntermaßen sehr wichtig für den Körper. Probieren Sie es einfach einmal aus, Fleisch-Gehacktes durch Pflanzen-Hack zu ersetzen. Denn es lässt sich spielend leicht verarbeiten und schmeckt dabei auch noch gut.

Hack: variabel und empfindlich
  1. Hackfleisch vom Tier sollte am besten am Tag des Einkaufs verarbeitet werden.
  2. Vegetarisches oder veganes Hack gibt es in verschiedenen Varianten als Trockenprodukt oder fix und fertig für die Pfanne. Achten Sie bei Fertigprodukten auf den Salz- und Fett-Gehalt.
  3. Packen Sie Gehacktes vom Tier am besten sofort nach dem Griff aus dem Kühlregal in eine Kühltasche. So wird die wichtige Kühlkette nicht unterbrochen.
Was sich über Gehacktes zu wissen lohnt
  • ist oft günstiger als Veggie-Nassprodukte aus der Kühlung
  • ist ein sehr schnell verderbliches Lebensmittel, welches durchweg kühl gelagert und innerhalb eines Tages verarbeitet werden muss
  • ist fett- und kalorienreicher als pflanzliches Hack
  • liefert keine anrechnungspflichtigen Kohlenhydrate
  • enthält keine Ballaststoffe
  • enthält Cholesterin
  • basiert meist auf rotem Fleisch, das bei Diabetes möglichst wenig gegessen werden soll
  • muss immer vollständig und gut durchgebraten werden
  • lässt sich frisch einfrieren: dazu nach dem Kauf sofort luftdicht verpacken und einfrieren
  • versorgt den Körper mit gut aufnehmbarem Eisen

Hackfleisch vom TierVegetarische und vegane Hack-Alternativen

  • werden aus Soja, Lupinensamen, Seitan, Quorn, Jackfrucht, Tofu und/oder Erbsen-Eiweiß hergestellt
  • sind meist kalorienärmer als tierisches Hackfleisch
  • bieten sich als Eiweißquelle an und sind eiweißreicher als Hack vom Tier
  • haben in der Regel keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, jedoch lohnt der Blick auf die Nährwertanalyse und Zutatenliste
  • Nassprodukte können sehr salzreich sein, auch hier lohnt der Blick auf die Nährwertanalyse
  • Trockenprodukte müssen vor dem Weiterverarbeiten in Wasser eingeweicht werden
  • sind teurer als konventionelles Hackfleisch vom Tier, wobei Trockenprodukte auf Basis von Soja, Jackfrucht oder Lupinensamen preisgünstiger und deutlich ergiebiger sind als Nassprodukte aus der Kühlung
  • sind frei von Cholesterin
  • tragen aktiv zum Decken des täglichen Ballaststoffbedarfs bei
  • lassen sich eins zu eins verarbeiten wie Gehacktes vom Rind, Schwein oder Geflügel
Was es sonst noch an Veggie-Hack-Alternativen gibt
  • Selbst gemacht aus fein zerkleinerten Pilzen, die im Ofen getrocknet werden: Es ist kalorienarm und frei von blutzuckerwirksamen Kohlenhydraten.
  • Hack auf Basis roter Linsen: Dieses ist sehr reich an Ballaststoffen und liefert, je nach Menge, anrechnungspflichtige Kohlenhydrate.
  • Hack auf Basis von Sonnenblumenkernen: Auch dieses ist sehr reich an Ballaststoffen. Auswirkungen auf den Blutzucker haben Sonnenblumenkerne nicht. Diese Sorte kann mit anderen Zutaten vermischt sein. Hier lohnt der Blick auf die Zutatenliste und Nährwertanalyse.

Kontakt:
Kirsten Metternich von Wolff

Diätassistentin DKL, DGE
Redaktion Essen und Trinken
Hildeboldstraße 5
50226 Frechen-Königsdorf

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2023; 72 (6) Seite 74-77

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 2 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 22 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 20 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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