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Anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit sollten es täglich für Erwachsene sein. Gut eignen sich dazu Mineralwasser sowie ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees. Doch wie sieht es mit Alkohol aus? Wie geht das mit Diabetes?
Alkohol und Diabetes sind möglich, wenn auf ein paar Dinge geachtet wird. Generell nicht empfehlenswert sind Bier, Wein und Co in Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen von Leber und Bauchspeicheldrüse, gestörtem Fettstoffwechsel, diabetesbedingter Nervenschädigung und erhöhter Neigung zu Unterzuckerungen (Hypoglykämien). Alkoholisches senkt den Blutzuckerspiegel – das kann schon in kleinen Mengen der Fall sein.
Bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung gestört. Weiblichen Diabetikerinnen wird deshalb empfohlen, nicht mehr als 10 g Alkohol täglich zu trinken. Das entspricht etwa einem achtel Liter trockenem Wein oder 250 ml Bier. Bei Männern mit Diabetes liegt diese Menge doppelt so hoch. Auch wenn die Empfehlungen sich auf den Tag beziehen, sollte Alkohol, ganz gleich ob mit Diabetes oder stoffwechselgesund, nicht täglich dazugehören.
Sonst entwickelt sich leicht ein Gewohnheitseffekt, das Gewicht steigt, die Leber kann geschädigt und der Appetit gesteigert werden. Gerade bei Typ-2-Diabetes ist es wichtig, Kalorien im Blick zu halten, damit das Gewicht nicht steigt. Alkohol kann den Fettstoffwechsel stören, den Fettabbau erschweren und somit Übergewicht fördern. Also ein Gläschen sollte am besten wohldosiert und mit Genuss getrunken werden.
Ganz gleich, welche Alkoholika getrunken werden, können sie zu Unterzuckerungen beitragen. Besonders für Diabetiker, die Insulin spritzen, blutzuckersenkende Medikamente wie Sulfonylharnstoffe oder Glinide einnehmen, ist das besonders wichtig. Typisch für Alkoholkonsum sind nächtliche Unterzuckerungen: Denn er blockiert die notwendige Zuckerneubildung in der Leber. So können Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen bis zu 30 Stunden nach Alkoholgenuss der Fall sein.
Wie schnell und stark sich Bier, Sekt, Hochprozentiges oder Wein auf Blutzucker und Befinden auswirken, ist individuell verschieden und hängt auch von der Tagesform ab. Je hochprozentiger oder höher die Menge, desto stärker die Wirkung und mögliche Unterzuckerungsgefahr. Hinzu kommt, dass Hochprozentiges wie Grappa, Cognac und Co die Magenentleerung verzögern können, so dass gegessene kohlenhydrathaltige Lebensmittel langsamer als üblich ins Blut gelangen.
Generell gilt: Wenn Sie Alkohol trinken, essen Sie Kohlenhydrate dazu. Reduzieren Sie – nach Rücksprache mit Ihrem Arzt – eventuell die Insulindosis am Abend und am darauffolgenden Tag. Messen Sie unbedingt vor dem Zubettgehen Ihren Blutzucker. Notieren Sie sich zu Ihren gemessenen Blutzuckerwerten, dass Sie Alkohol getrunken haben. Am besten die Menge direkt mit dazuschreiben.
Biere wie Pils, Kölsch oder Alt haben einen hohen Malzzuckergehalt. Trinken Sie dies zu einer kohlenhydrathaltigen Hauptmahlzeit, decken Sie das Bier nicht mit Insulin ab. Besser ist es in diesem Fall, einen kurzzeitig erhöhten Blutzucker zu tolerieren als eine durch den Alkohol bedingte, mögliche Unterzuckerung in Kauf zu nehmen.
Besonderes Augenmerk ist nötig, wenn das Glas Bier, trockener Wein oder trockener Sekt mit Bewegung kombiniert ist: beim Tanzen, dem Fußmarsch zum Public Viewing, zu Freunden und zurück oder nach Sport. Denn Bewegung verbraucht einen Teil der Zuckerreserven in der Leber und hilft, auf natürliche Art Blutzuckerwerte zu senken. Wird dann etwas Alkoholhaltiges getrunken, steigt die Unterzuckerungsgefahr.
von Kirsten Metternich
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