Was sind Prä- und Probiotika?

< 1 minute

© Fotolia - karepa-Belov
Was sind Prä- und Probiotika?

Milchprodukte, die gut für die Darmgesundheit sind, und Gemüsesorten, die eine ganz besondere Wirkung im Körper haben: Ist an diesen Empfehlungen etwas dran – oder sind es lediglich Werbeversprechen der Hersteller?

Abwechslungsreich zu essen, ist nicht nur förderlich für gesunde Stoffwechselwerte und das Körpergewicht, sondern auch für eine intakte Darmflora; denn im menschlichen Darm leben Billionen Mikroorganismen, bekannt auch als Mikrobiom. Eine fett- und eiweißreiche Lebensmittelauswahl dagegen lässt Keime wachsen, die Giftstoffe bilden und Entzündungen fördern können.

Ist das Gleichgewicht im Darm durch solch einseitige Kost, Stress oder die Einnahme von Antibiotika gestört, kommen Pro- und Präbiotika ins Spiel: Sie haben unterschiedliche Wirkungen und werden auch in Kombination eingesetzt.

Joghurt, Chicorée und Zwiebeln

Zu den Probiotika zählen Milchprodukte wie Joghurt und Joghurtdrinks, die spezielle Milchsäure- (Laktobazillen) oder Bifidobakterien enthalten. Bei Diabetes sind zuckerfreie Produkte sinnvoller. Angaben dazu gibt es in der Nährwertanalyse. Die in den Milchprodukten enthaltenen Keime sind besonders widerstandsfähig gegenüber Verdauungsenzymen, Magen- und Gallensäuren. Deshalb können sie, zumindest teilweise, lebend in den Darm gelangen. Allerdings siedeln sie sich da nicht auf Dauer an. Praktisch sollte am besten täglich ein entsprechendes Milchprodukt gegessen werden.

Interessant sind auch Präbiotika, die als natürliche Nahrungsmittelbestandteile das Wachstum und die Vermehrung von nützlichen Bakterien fördern. Dazu gehört der Ballaststoff Inulin: Er wird im Dünndarm nicht aufgeschlossen und kann so intakt in den Dickdarm gelangen. Hier werden Präbiotika von Bakterien aufgespalten oder fermentiert. Dabei werden Vitamine und Fettsäuren gebildet, die sich positiv auf das Darmmilieu auswirken.

Besonders gute Inulin-Lieferanten sind Chicorée, Topinambur, Artischocken, Knoblauch und Zwiebeln. Präbiotika werden zum Beispiel Müsli und Backwaren zugesetzt.


von Kirsten Metternich von Wolff
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (8) Seite 34

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

EASD-Jahrestagung 2025: Die Diabetes-Forschung der Welt in Wien

Zur 61. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) traf sich die Diabetologie im September 2025 in Wien. Live waren 13 855 Personen dabei, im Internet verfolgten 1354 den Kongress.
EASD-Jahrestagung 2025: Die Diabetes-Forschung der Welt in Wien | Foto: EASD

4 Minuten

Nachgefragt Recht | Nur in besonderen Situationen: Mehrkosten für Ernährung geltend machen

Manche Menschen benötigen aus gesundheitlichen Gründen eine kostenaufwendige Ernährung. Allerdings kann man diese Mehrkosten in Deutschland nur im Ausnahmefall bei Sozialamt, Krankenkasse oder Finanzamt geltend machen. Hier fassen wir die Möglichkeiten zusammen.
Nachgefragt Recht | Nur in besonderen Situationen: Mehrkosten für Ernährung geltend machen | Foto: New Africa - stock.adobe.com

3 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

Verbände