- Ernährung
“Zähringer Hof”: Luginsland
5 Minuten
Das Echt essen-Gasthaus im August: In Traumlage auf über tausend Metern Höhe mit großartiger Aussicht liegt das Gasthaus mit einer konsequent regionalen Küche
Ein Genuss ist schon die Anfahrt: Von Basel kommend, geht es vor Todtnau links an schönen Schwarzwaldhöfen vorbei zum Notschrei – und dort öffnet sich ein Panoramablick: Rechts grüßt der stattliche Feldberg, vor einem liegt der Freiburger Aussichtsberg Schauinsland und links schweift der Blick übers Münstertal ins Rheintal und auf die Hügel der Vogesen. „Herrlich hoch und weit ist es hier“, sagt mein Freund Rudi, mit dem ich regelmäßig den Schwarzwald kulinarisch bereise.

Endlich auf dem rechten Weg: Wirtshauswegweiser
Von der Höhe geht’s leicht abwärts auf der Straße ins Münstertal, wo der „Spielweg“ liegt, den ich auch schon vorgestellt habe. Wir zweigen aber bald bei dem schönen Holzschild ab (hinten rechts der Berg ist übrigens der Belchen, auch ein „Luginsland“), fahren einen knappen Kilometer – bis wir in absolut idyllischer Lage den „Zähringer Hof“ erreichen, den die Familie Riesterer in der dritten Generation bewirtschaftet. Vor dem Essen wandern wir noch ein paar hundert Meter nach oben, genießen die Ruhe und die herrliche Landschaft – und denken: Ideal für eine Auszeit!

Idylle pur: Rechts das Gästehaus, daneben die Wirtschaft
Weil es ein schöner Sommertag ist, setzen wir uns auf die Terrasse vor dem Gasthaus. Da hockt es sich gut gegenüber vom Gästehaus, wo es acht Zimmer im rustikalen Look gibt, die meisten mit der umwerfenden Aussicht ins Tal zu Preisen ab 50 Euro pro Person mit einem sicherlich fulminanten Frühstück. So schön es draußen ist, eines fehlt: Der herrliche Blick ins freie Land – vielleicht wäre es langfristig eine Lösung, den Gastgarten auf der kleinen Wiese hinter dem Haus zu platzieren, wo die freie Sicht über die Vogesen fast bis zum Mittelmeer lockt.

Gastraum mit viel Holz: Moderne Gemütlichkeit
Einladend ist der Gastraum innen mit lauschigem Kamin und schönen Tischen an der breiten Fensterfront. Wir studieren aber draußen die angenehm übersichtliche Karte, die mit bewährten badischen Klassikern wie Forelle blau, Rahmpfifferlingen mit Rösti, geschnetzelter und gerösteter Rinderleber lockt, aber auch „Leichte Sommergerichte“ wie einen Elsäßer Wurstsalat offeriert. Von dieser Karte bestellt Rudi die Hausgemachten Wildfleischküchle in Rahmsauce mit Pfifferlingen und Spätzle für 15 Euro. Die Küchle schmecken tatsächlich nach Wild, gäbe es etwas mehr von der guten Sauce, hüpfte das Herz meines Freundes kulinarisch noch stärker.

Würde sogar den Suppenkasper begeistern: Flädle, fein, fein
Mich hat die Badische Festtagssuppe mit Flädle und Markklößchen angelacht, für 6 Euro eine gute Wahl. Intensiv und mit idealer Temperatur die Brühe, fluffig die Klößchen, genau die richtige Konsistenz zwischen knackig und weich die Backerbsen; fein dünn geschnitten die Flädle, alles bestreut mit frischem Schnittlauch. Klingt so einfach – und gelingt doch so selten in dieser schlichten Konsequenz.

So muss er sein der Salat: Knackig und frisch
Sieht zum Reinbeißen aus – und ist ein echtes Geschmackserlebnis: Der Salat, eine Mischung aus grünen Blättern und klein geschnitten: Zucchini, Rettich, Möhren, Gurke. Alles kongenial zusammen gebunden von einem fein säuerlichen Dressing. Das schmeckt deshalb so gut, weil hier sorgfältig gearbeitet wird, tatsächlich frisch gekocht wird. Ein Lob verdient auch der souveräne Service, der die Speisen zügig und flink bringt und sogar noch einem „Nerver“ wie mir die Vesperkarte reicht, wo ich den viel gerühmten Speck entdecke – gibt es beim nächsten Mal!

Perfekt auf den berühmten Punkt gebraten: Reh
Wild ist die große Passion von Christoph Riesterer, dem Wirt und Chef in der Küche, während seine Frau umsichtig den Service leitet. Vor allem aus der Gegend rund um den Belchen kommt das Wild – und wer Glück hat, findet sogar Gemsen auf der Karte. Ich finde auf der Tagestafel Rehgeschnetzeltes für 24 Euro, das exakt so kurz gebraten wurde, dass es innen noch zart rosa ist. Schmeckt tadellos, die Sauce könnte noch etwas mehr Konsistenz vertragen und ein paar Pfifferlinge mehr wären auch nicht schlecht. Aber aus eigener leidvoller Erfahrung (nix gefunden, neulich im Kleinen Wiesental) weiß ich, dass sich die begehrten Pilze dieses Jahr rar machen. Ein Gedicht die elegant dünnen, goldgelben Spätzle! Lobenswert: Herrliche Preiselbeeren, endlich mal nicht süß.
Getrunken habe ich ein Bier von der Freiburger Brauerei Ganter. Positiv, dass es regional ist, noch besser schmecken würde aber Waldhaus aus dem schwarzen Wald, eine der besten deutschen Brauereien. Habe ich neulich im nahen „Rössle“ genossen. Bemerkenswert die Weinkarte mit besten Gütern aus der Umgebung wie Bercher, Heger, Huber, Keller, aber auch sehr Gutem wie Rebholz aus der Pfalz – und sogar das Schweizer Kultweingut Gantenbein findet sich – natürlich zu Schweizer Preisen. Ich habe ein ordentliches Viertele Gutedel aus Scherzingen getrunken, mit 4,50 Euro korrekt bepreist.

Haben hier gottseidank noch Hörner: Glückliche Kühe
„Im Zähringer Hof wird so konsequent wie selten auf regionale Lieferanten geachtet“, schreibt Wolfgang Abel, der wie kein Zweiter in Deutschland ein Faible für beste authentische Produkte hat. Seine Bücher aus seinem Oase-Verlag kann ich jedem nur ans Herz legen, allein seine Abhandlung darüber, wie Zäune den „Anstand“ eines Ortes strukturieren, lohnt den Kauf von „Freiburg – Breisgau – Markgräflerland“. Ich werde mir jedenfalls das neue Werk übers Elsaß besorgen: „Winstub und Kougelhopf“.
Begeistert bin ich von den Kühen, die ich rings um den Zähringer Hof gesehen habe. Fressen beste Gräser und Kräuter, haben, wie es sich gehört, noch Hörner – und manche suchen ihr Futter gar in den lichten Wäldern! Frage mich nur, wo es dieses wunderbare Fleisch wohl zu kaufen und zu essen gibt – vielleicht sogar im Zähringer? Werde ich bald mit Christoph Riesterer abklären.
Fazit: Eine best-bürgerliche Küche, welche auf das Angenehmste das leider meist richtige Vorurteil widerlegt: Je schöner die Aussicht, desto schlechter das Essen.
Zähringer Hof, Familie Riesterer, Stohren 10, 79 244 Münstertal. Von Mittwoch bis Sonntag gibt es von 12 bis 14 Uhr Mittagstisch und ab 18 Uhr Abendessen – und dazwischen eine Vesperkarte. Gästehaus täglich geöffnet. 07602/256 www.zaehringerhof.de
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
, Internet: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 8 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 2 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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