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Die Diagnose eines Typ-1-Diabetes kann einem schon mal den Boden unter den Füßen wegziehen, gerade wenn er erst im Erwachsenenalter auftritt. Entscheidend ist dann, die Kurve zu kriegen und eventuell einen Neustart zu wagen – wie es Christian Purschke aus der Diabetes-Anker-Community geschafft hat.
Manchmal kann der Diabetes dazu führen, dass man seine Berufslaufbahn in Frage stellt und noch einmal mit etwas ganz anderem anfängt. So war es bei Christian Purschke. Den Bad Nauheimer Betriebswirtschaftler, der in einem Konzern arbeitete, hat im Alter von 35 Jahren die Diagnose Typ-1-Diabetes im Jahr 2013 „erstmal aus dem Beruf ein bisschen rausgezogen“.
Heute steht er mit dem Diabetes wieder auf sicherem Boden. Natürlich ist er nicht mit allem glücklich: „Negative Seiten sind für mich die Abhängigkeit von Insulin, von Technik, von Immer-alles-dabei-zu-haben, was man braucht.“ Aber er hat es geschafft, auch die positiven Seiten zu sehen – besonders der berufliche Wechsel in den Bereich des Coachings und der Hypnose-Therapie und damit in die Selbstständigkeit.
Dadurch hat er die Freiheit, sein Leben flexibler zu gestalten. Und er hat Zeit für seinen zweieinhalbjährigen Sohn. „So kann ich selber entscheiden, dass ich jetzt dienstags nachmittags mich um meinen Sohn kümmere, dass wir Papa-Zeit haben“, erzählt er und man merkt, wie glücklich und zufrieden ihn das macht.
Der Start mit seinem Diabetes war holprig. Intensive Unterstützung fand er bei seiner Frau. Begeistert berichtet er aber auch: „Meine Tante, die war damals 76, glaube ich, hat auch seit ihrem 40. Lebensjahr Typ-1-Diabetes und ist unheimlich technikaffin. (…) Dadurch hat sich bei mir viel bewegt.“
Christian Purschke: Da ist der Diabetes ein gutes Stück mit Schuld dran. Ich habe ursprünglich BWL studiert und habe auch in der Konzernwelt gearbeitet und mich dann selbstständig gemacht im Bereich Betriebswirtschaft. Dann kam im Jahr 2013 der Typ-1-Diabetes mit 35, also sehr spät. Das hat mich natürlich erstmal aus dem Beruf ein bisschen rausgezogen und ich habe dann keine Lust mehr gehabt, wieder zurückzukehren. Ich bin noch mal zurückgekehrt, aber nur kurz, und es hat überhaupt nicht mehr gezogen.
Ich war dann in einer Phase, wo ich gar nicht wusste, wohin die Reise gehen soll, und habe mich dann coachen lassen von einer Management-Coachin. Sie hat relativ schnell gesagt: „Mensch, das wär doch auch was für dich, Coaching.“ Bis dahin hatte ich damit nicht viel am Hut. Dann habe ich mir das durch den Kopf gehen lassen, habe mich damit beschäftigt. Und dann fing das so langsam an. Ich habe mir eine Ausbildung gesucht – da gibt es unheimlich viel. Coaching ist ja ein Begriff, der unfassbar dehnbar ist, und da gibt es auch viel Schindluder. Da muss man schon gucken, was man tut. Aber ich wollte damals eben mit Menschen arbeiten und ich wollte Menschen dabei unterstützen, ihren Weg zu finden.
Ich habe dann eine Ausbildung gemacht im Bereich Business-Coaching. Ich hatte zum Glück die Chance, ein paar Monate aus dem Job draußen zu sein, ein bisschen Pause zu machen. Das hat gutgetan. Dann fing das mit dem Coaching langsam an und irgendwann hat ein Coaching-Kollege mich auf das Thema Hypnose gebracht. Das hat mich echt gefesselt. Hypnose war das Thema, wo ich gesagt habe: „Das ist extrem interessant.“ Weil ich gesehen habe, was man damit erreichen kann. Weil ich gesehen habe, wie viel man verändern kann in kurzer Zeit.
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Und da habe ich mich dann richtig reingehängt, habe eine Ausbildung gemacht, habe Leute besucht, die bekannt sind für ihre Hypnose-Expertise. Und dann habe ich das Thema Hypnose mit in die Arbeit reingenommen. Ich hatte damals schon eine Coaching-Praxis – und sobald Hypnose auf dem Firmenschild stand, ging es los, auch, dass Menschen kamen, die eine Diagnose, ICD-10-relevant, mitgebracht haben, also Depressionen, Ängste usw. Mit denen darf nicht jeder arbeiten in Deutschland.
Und aufgrund dessen, dass so viele Menschen kamen und Hilfe gesucht haben, habe ich den Weg gewählt, die Heilpraktiker-Prüfung abzulegen, um die offizielle Erlaubnis zu haben, auch mit diesen Menschen zu arbeiten. Das ist jetzt auch schon wieder neun Jahre her. Seitdem arbeite ich in eigener Praxis als Heilpraktiker für Psychotherapie und als Coach, mit dem Schwerpunkt Hypnose und Hypnose-Therapie.
Das ist im Groben der Weg. Zwischendurch gab es ja auch mal die Schiene DiaCoach. Das war die Idee, Menschen mit Diabetes auch durch Coaching eine Hilfe anzubieten, die sie in den medizinischen Praxen vielleicht in der Form nicht bekommen. Dafür hatte ich aber einfach zu wenig Zeit. Ich arbeite heute immer noch mit Menschen mit Diabetes, aber das ist nicht mehr der Fokus, sondern das ergibt sich, weil Menschen auf der Website sehen: „Ach, guck mal, der ist Typ-1er, da gehe ich mal hin.“
Christian Purschke: Das hat mich völlig unvorbereitet getroffen, diese ganze Geschichte. Ich war nie groß beim Arzt. Bis zu meinem 35. Lebensjahr war ich wirklich gesund und immer nur fürs Impfen beim Arzt. Und dann kam die Diabetes-Diagnose, wo ich auch sofort ins Krankenhaus musste.
Christian Purschke: Ja, genau, mich hat es mit einer Ketoazidose erwischt.
Christian Purschke: Der Blutzucker war nicht mehr messbar und das HbA1c war 13,4 Prozent, glaube ich. Ich hatte auch die Wochen vorher unheimlich Durst und Harndrang und was man so hat – aber ich bin deswegen nicht zum Arzt gegangen. Ich war blind dafür, muss ich ehrlich sagen. Und ich habe dann auch immer schön meinen Durst gelöscht mit Fruchtsaft. Ich glaube, ich war echt in akuter Gefahr. Ich bin dann beim Hausarzt gewesen, der hat Blutzucker gemessen usw. und hat mich dann sofort ins Krankenhaus geschickt. Da war ich eine Nacht in einem klassischen Krankenhaus bei uns – mit dem Erlebnis: „Sie können sich ja jetzt schon mal selber spritzen, das steht Ihnen ja jetzt eh bevor.“
Aber wir haben bei uns in Bad Nauheim eine recht renommierte Diabetes-Klinik, wo ich dann direkt hingekommen bin. Es gab zu der Zeit da keine Kurse für Typ-1er, die waren sehr auf Typ-2er fokussiert. Ich war ein bisschen ein Sonderfall und die Schulungen waren im Nachhinein betrachtet für mich nicht passend. Nach zehn Tagen kam ich nach Hause und hatte kein Körpergefühl mehr. Ich wusste nicht: Mir ist gerade schwindlig – rutsche ich jetzt in einen Unterzucker oder bin ich viel zu hoch? Und damals hatte ich noch keine Insulinpumpe und keinen Sensor, sondern hatte eben klassisch gespritzt und klassisch gemessen.
Dann wollte ich mit meiner Frau mal wieder eine Pizza essen gehen und habe mich nicht getraut, weil es in der Schulung hieß: „Pizza ist ganz gefährlich, weil da Käse drauf ist…“ Es war ganz komisch. Das waren die ersten Wochen. Und ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, irgendwie wieder geregelt zu arbeiten unter dem Stresspegel, den ich da vorher hatte, weil ich mich so mit mir selber beschäftigt habe. Das hat dann ein paar Wochen gedauert und in der Zeit habe ich auch die Blood Sugar Lounge gefunden und mir da unheimlich viele Informationen holen können. Es hat mir unheimlich geholfen, online Leute zu finden, denen es ähnlich geht. Ich habe mich dann ganz viel self-educated und auch ganz schnell einen besseren Pen verlangt und einen Sensor gewollt usw.
Und ich habe mir dann auch einen Diabetologen gesucht, jetzt eine Diabetologin, die mir so ein bisschen den Freiraum lässt, weil ich in der Blood Sugar Lounge gelernt habe, dass es ganz viele Menschen gibt mit Diabetes, die von ihren Diabetologen bevormundet werden und es aber eigentlich viel besser wissen. Und das Gefühl hatte ich eben auch. Das ist gar kein Vorwurf, sondern es ist einfach so, dass bei uns in Bad Nauheim in der Diabetes-Klinik damals ein anderer Fokus war. Ich war nicht der klassische Patient für die. Ich war damals ja noch relativ jung, relativ interessiert an Technik, habe mich immer informiert, was es Neues gibt, und da konnten die mir nicht weiterhelfen.
Christian Purschke: Typ-2-Orientierung, ja, aber auch Sensor und Pumpe waren damals bei denen gar nicht so auf dem Schirm. Das kannten die schon und haben auch immer Schulungen bekommen. Aber der Diabetologe hat mich immer vertröstet und hat gesagt: „Ja, warten Sie mal…“ Und ich wollte halt unbedingt das Ganze auf das neueste Level heben. Dann war das Coole – und das hat mir auch sehr geholfen: Meine Tante, die war damals 76, glaube ich, hat auch seit ihrem 40. Lebensjahr Typ-1-Diabetes und ist unheimlich technikaffin. Die hat mir dann das FreeStyle Libre gezeigt oder mich darauf aufmerksam gemacht und hat gesagt: „Das musst du unbedingt und so…“ Dadurch hat sich bei mir viel bewegt. Wir haben uns dann auch regelmäßig ausgetauscht, was Technik betrifft. So habe ich mich da rangetastet. Aber ich muss sagen, die Blood Sugar Lounge damals und die Community haben mir unheimlich viel geholfen.
Christian Purschke: Heute habe ich den Sensor Dexcom G7, einen Omnipod und einen selbst gebauten Loop.
Christian Purschke: Ich will umsteigen. Ich habe mit meiner Diabetologin ausgemacht, dass wir das Anfang des Jahres angehen.
Christian Purschke: Im privaten Umfeld war meine Frau ganz, ganz wichtig, die keine Ahnung von Diabetes hatte logischerweise, aber die einfach gesagt hat: „Sag, was du brauchst, und wir kriegen das hin.“ Das war wirklich unheimlich hilfreich. Dann, wie erwähnt, meine Tante, mit der ich hin und wieder telefoniert habe. Sie ist bis heute mein großes Vorbild und sie ist jetzt 85, 86 und lebt mit dem Typ-1-Diabetes ganz wunderbar und auch ohne jegliche Folgeschäden. Also wirklich sensationell!
Und im medizinischen Umfeld? Ich hatte eine sehr gute Diabetesberaterin in Bad Nauheim damals, die auf meiner Seite war, aber natürlich auch gebunden war an das, was die Ärzte gesagt haben. Sie konnte nur Empfehlungen geben, aber das hat sie sehr gut gemacht. Unterm Strich war ich zufrieden in Bad Nauheim mit der Diabetologie, aber es hat mir nicht die Erfüllung gebracht, was meine Technikaffinität betrifft und den schnellen Weg zur Pumpe und zum Loop usw. Deswegen war ich dann, ich weiß gar nicht mehr, wann genau, aber vor einigen Jahren eine Woche in Sachsenhausen in der Klinik dort in der Diabetologie, habe mich da noch mal einstellen lassen und habe dort ganz tolle Diabetesberaterinnen kennengelernt und bin bis heute in der Diabetologie dort in Sachsenhausen – auch bei einer wirklich sehr guten Ärztin, mit der ich im Team arbeite, wo ich wirklich das Gefühl habe, wir arbeiten zusammen.
Und deswegen bin ich im Moment da sehr glücklich, dass ich das jetzt hingekriegt habe, dass man eben mit der medizinischen Seite im Team arbeitet und nicht so von oben herab. Ich finde, das ist gerade bei Typ-1-Diabetes unheimlich wichtig, dass man auf Augenhöhe arbeitet, weil man sich selber doch am besten mit sich auskennt. Nichtsdestotrotz sind die medizinischen Ratschläge und das medizinische Know-how natürlich unheimlich wichtig. Ich will gar nicht sagen, dass ich da besser bin, sondern meine Selbsterfahrung, meine eigene Kenntnis von mir selber, gepaart mit einer guten medizinischen Betreuung, das ist einfach superwichtig, damit man sich mit dem Thema Diabetes wohlfühlt, finde ich.
Christian Purschke: Negative Seiten sind für mich die Abhängigkeit von Insulin, von Technik, von Immer-alles-dabei-zu-haben, was man braucht. Ich habe es heute noch leider regelmäßig, dass ich einen bösen Blick von meiner Frau kriege, weil wir irgendwo im Wald unterwegs sind und ich mal wieder zu wenig Traubenzucker eingesteckt habe. Ich ärgere mich dann massiv über mich selber. Das finde ich eine absolut negative Seite.
Und eine negative Seite finde ich, dass man doch immer im Hinterkopf hat: Wenn man sich nicht wirklich um sich und seinen Körper und den Diabetes kümmert, dann besteht die massive Gefahr, dass das Auswirkungen hat, die man nicht haben will. Das ist einfach so subtil. Es geht einem ja erst mal gut, man merkt nicht viel davon, aber es kann ganz schnell gehen, dass man doch irgendwas kriegt, an den Füßen, an den Nerven, Nieren, was auch immer. Und das immer im Hinterkopf zu haben, ist, finde ich, eine äußerst negative Seite von dem Thema Diabetes. Das sind die zwei Sachen, die mich am meisten belasten.
Christian Purschke: Absolut. Positiv war im Nachhinein betrachtet auf jeden Fall, dass ich mich und meinen Körper viel mehr zu schätzen weiß und viel mehr darauf achte, was mein Körper mir sagt, und auch viel mehr auf meine innere Stimme höre. Positiv im Nachhinein ist natürlich auch… – wobei man nicht weiß, was gewesen wäre, wenn ich nicht die Diagnose bekommen hätte – wäre ich dann heute noch irgendwo in der Konzernwelt unterwegs oder…? Das weiß ich eben nicht.
Aber ich muss sagen, ich genieße im Moment, das zu machen, was ich mache, weil es mir die Flexibilität gibt, mich um meinen Sohn zu kümmern. Der ist jetzt zweieinhalb Jahre alt. Das könnte ich nicht in der Art, wenn ich noch im Konzern arbeiten würde. Da hätte ich Elternzeit nehmen können und dann wäre aber wieder die Mühle da gewesen. Und so kann ich selber entscheiden, dass ich jetzt dienstags nachmittags mich um meinen Sohn kümmere, dass wir Papa-Zeit haben. Letztes Jahr waren wir drei Monate auf Reisen, einfach mit dem Auto durch Europa, solche Sachen. Das kann ich nur, weil ich diesen Schritt in die Selbstständigkeit gemacht habe. Und daran hat der Diabetes einen sehr großen Anteil.
Christian Purschke: In meinem Lebenslauf auf der Website wird weiterhin stehen, dass ich Typ-1-Diabetiker bin. Das muss auch kein Geheimnis sein. Ich glaube, da gibt es immer noch genug, die sich vielleicht wiedererkennen und sagen: „Oh ja, das tut mir gut. Wenn ich mich coachen lasse, gehe ich zu einem, der das kennt.“ Aber ich möchte nicht mehr dieses Firmenschild haben „DiaCoach und Coaching für Menschen mit Diabetes“. Ich dachte damals, man kann da unterstützen, kann viel machen, kann vielleicht mit einer anderen Brille rangehen als Ärzte und Diabetesberater. Aber es hat sich als nicht wirklich sinnvoll herausgestellt.
Christian Purschke: Ich habe mich vor einigen Jahren aus der Blood Sugar Lounge ein bisschen zurückgezogen, weil ich das Gefühl hatte, ich werde langsam ein bisschen zu alt dafür. Also habe aufgehört zu schreiben, weil mir auch einfach die Zeit gefehlt hat. Aber die Community, die Menschen, mit denen ich immer noch Kontakt habe, das ist mir immer noch sehr, sehr wichtig. Ich habe jetzt auch gerade über den Diabetes-Anker, als wir diesen Foto-Shoot hatten in Mainz, andere aus der Community getroffen. Das war wieder ganz, ganz super. Es war ein ganz tolles Zusammensein, wo immer ein bisschen mitschwingt: Wir tragen alle ein Schicksal, wir alle sind Menschen mit Diabetes. Aber wir haben auch noch ein anderes Leben. Der Diabetes ist ein Teil, aber muss nicht das bestimmende Moment sein bei uns.
Und ich gucke auch immer noch regelmäßig auf die Website, jetzt eben auf die Anker-Website. Ich hole mir Infos. Ich bin tatsächlich auch bei Facebook noch in der einen oder anderen Gruppe, aber ich habe mich ein bisschen emanzipiert und mein Diabetes ist mein Diabetes und ich kenne mich damit besser als jeder andere auf der Welt. Und dieser Gedanke tut mir ganz gut.
Christian Purschke: Mit dem Diabetes mich gern beschäftigen ist ja noch mal eine ganz andere Geschichte… (lacht) Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich den aus der Liste streichen. Nein, im Ernst: Es macht mir manchmal tatsächlich Spaß, so das Thema Loop und so, das finde ich schon witzig. Das ist aber eine andere Geschichte. Ich fahre unheimlich gern Motorrad. Ich koche sehr gern, eigentlich fast jeden Tag, auch für meine Familie. Und ich versuche, fleißig zu sein, was Schwimmen betrifft, um sportlich zu bleiben. Und ich freue mich darauf, jetzt wieder Skifahren zu gehen. Das sind alles Sachen, die ich gern mache. Und jetzt natürlich gerade mein Sohn: Das ist natürlich ganz toll, zu sehen, wie der aufwächst und Interessen entwickelt und eine Persönlichkeit wird. Das ist echt schön. Das ist eben auch was, was mir diese Selbstständigkeit ermöglicht.
Christian Purschke: Der größte Wunsch, den ich habe, ist, dass wir alle Menschen mit Diabetes auch in Zukunft sicher und ohne dass das unbezahlbar ist, mit dem versorgen können, was sie brauchen, weil ich so ein bisschen Sorge habe, dass aufgrund der politischen Entwicklungen auf der Welt und dem, was wir hier gerade so erleben, diese Selbstverständlichkeit der medizinischen Versorgung in Gefahr geraten könnte. Nicht, dass ich das jetzt akut fürchte, aber ich wünsche mir einfach, dass wir auch weiterhin so, wie es hier in Deutschland ja nun schon lange ist, einfach sagen können, „Ich brauche Insulin“, und kriege das dann auch eben auf den normalen Wegen. In den USA ist es ja teilweise immer noch so, dass man da viel Geld bezahlen muss, um an Insulin zu kommen. Und wir merken ja auch, dass das ein oder andere Medikament teilweise nicht lieferbar ist.
Solche Sachen machen mir schon Sorgen. Deshalb wäre das mein allergrößter Wunsch, dass das so bleibt. Dass wir immer das kriegen, was wir brauchen, um unsere Gesundheit pflegen zu können. Der zweitgrößte Wunsch ist, dass die Technik voranschreitet, dass künstliche Intelligenz sich mit dem Loop verbindet und dass im nächsten Schritt, und das liest man ja im Moment, der eine oder andere Mensch auf der Welt mit Stammzellen behandelt wird und dann als geheilt gilt, wie auch immer man das nennen will, aber dass wir tatsächlich einen Weg finden, um diese Krankheit doch irgendwann heilbar zu machen. Das wären meine Wünsche.
Interview: Dr. Katrin Kraatz
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