- Leben mit Diabetes
Ein Buch, das umdenken lässt
3 Minuten
Was ändert sich in Familien, wenn ein Familienmitglied Diabetes bekommt? Wie beeinflusst der Diabetes auch den Partner? Antje Thiel hat selbst Typ-1-Diabetes – und in ganz Deutschland betroffene Familien und Paare besucht. Ihr neues Buch begeistert Bloggerin Steff Blockus genauso wie deren Mann Hendrik.
Das Diabetes-Journal bekommen Sie im Kirchheim-Shop, als ePaper sowie an Kiosken auf Flughäfen und Bahnhöfen.
Was das Leben mit Diabetes für Familien und Paare bedeutet, erfahrt Ihr in dem Buch „In guten wie in schlechten Werten“ von Antje Thiel.
Wie gehen Angehörige und Freunde mit dem Diabetes um?
Hand aufs Herz: Fragt Ihr Euch nicht auch des Öfteren, wie Eure Partner, Ehemänner, Kinder, Eltern, Geschwister über Euch und den Diabetes denken? Wie sie bestimmte und immer wiederkehrende Situationen im Alltag, wie wir sie wohl alle kennen, erleben? Wie nah es ihnen geht, wie sie fühlen – und ob und wie der Diabetes sie belastet oder vielleicht auch total kalt lässt?
Nervt es Euch vielleicht sogar, dass sie so besorgt sind, sich zu sehr einmischen oder der Diabetes sie gar überhaupt nicht interessiert? Und wie sieht das eigentlich in anderen Familien aus? Haben die ähnliche „Probleme“ oder den Diabetes anders integriert, stellen sie sich ähnlichen Herausforderungen, streiten sie auch mal oder schweißt der Diabetes sie gar mehr zusammen?
Falls Ihr darauf ehrliche Antworten sucht, dann ist das Buch „In guten wie in schlechten Werten“ von Antje Thiel genau das richtige für euch! In diesem Buch kommen nun endlich mal die Angehörigen zu Wort, die oftmals viel zu kurz kommen.
Die Autorin Antje Thiel, die selbst Typ-1-Diabetes hat, ist zu 15 Familien, verteilt in ganz Deutschland, nach Hause gereist. Sie stellt den Familien genau die Fragen, die Angehörige und wir Typ-1-Diabetiker vermutlich alle gern einmal beantwortet hätten.
Geschichten, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können
Im Buch erzählen echte Familien, 15 an der Zahl (wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können), aus ihrem ganz normalen Alltag; ihre Geschichten sind authentisch – und natürlich nicht immer repräsentativ. Sie plaudern aus dem Nähkästchen, reden offen und ehrlich über das, was sie bewegt. Und genau das macht dieses Buch so spannend und genial!
Ich habe mich selbst schon so oft gefragt, wie andere den Diabetes in ihr Familienleben integrieren: Wie prägen schwankende Blutzuckerwerte ihre Beziehungen, worüber wird gestritten, und was ist für sie besonders herausfordernd im Alltag? Ist das ähnlich wie bei uns? Hat der Diabetes sie zusammengeschweißt, Vorteile verschafft oder nur Ärger ins Haus gebracht? Fühlen sich die Geschwister von Diabetikern vernachlässigt, weil sie zu kurz kommen? Sind die Eltern ständig besorgt? Mischt sich der Partner zu sehr ein?
Verdammt spannend zu lesen!
Mein Mann, der als Sohn und als mein Mann „Typ-F-betroffen“ ist, und ich haben uns gemeinsam aus dem Buch vorgelesen, mussten teilweise schmunzeln, weil wir uns in so vielen Situationen, welche die Familien beschreiben, wiedergefunden haben – allerdings auch in einigen so ganz und gar nicht.
Verdammt spannend zu lesen, was das Leben mit Diabetes für andere Familien und Paare bedeutet, welche Herausforderungen es für sie mitbringt, wie sie etwa mit Gereiztheit bei Unterzucker umgehen – bei depressiver Stimmung bei zu hohen Werten, bei fehlender oder zu viel Selbstdisziplin und Motivation.
Welche Ängste und Sorgen sie haben, wie der Diabetes die Terminplanung durcheinanderbringt. Wie offen sie mit dem Diabetes umgehen, über welche (unnützen) Ratschläge, Schuldzuweisungen, Vorwürfe sie sich ärgern. Wie sie einander Verständnis zeigen, sich gegenseitig trösten und unterstützen. Das Buch macht einfach Spaß und Mut!
Tipps vom Diabetologen und vom Psychologen!
„In guten wie in schlechten Werten“ hat meinen Mann und mich nach über 20-jähriger Diabetes-Karriere und über 13-jährigem Zusammenleben noch einmal umdenken lassen, hat uns Mut gemacht, neue Ideen mit auf den Weg gegeben, auch aufgrund der Experten-Tipps vom Diabetologen Dr. Jens Kröger sowie vom Psychologen und Psychotherapeuten Prof. Bernhard Kulzer. Damit wird das Buch neben einem Lesebuch mit spannenden Geschichten zum praktischen Ratgeber mit vielen Hinweisen, Tipps und Hintergründen. Ein Mutmach-Buch und eine Pflichtlektüre für Diabetiker wie für Angehörige.
Besser wäre es, wenn dieses Buch auch als Hörbuch erhältlich wäre – so hätten Hendrik und ich nicht „streiten“ müssen, wer es zuerst liest. Tipp: Gleich zwei Bücher kaufen oder gegenseitig vorlesen …
von Stefanie Blockus
Stefanie Blockus ist 36 Jahre, Online-Redakteurin und Leistungssportlerin aus Hannover, seit über 21 Jahren Typ-1-Diabetikerin. Ihr Motto: Diabetes ist Ausdauersport. Mehr über und von Steff lesen Sie hier: www.diabetes-leben.com und www.diabetiker.info
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (8) Seite 16-17
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig