Ein kleiner Piks

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Ein kleiner Piks

Kurz vor Ostern war es bei Tine soweit: Sie hat ihre erste COVID-19-Schutzimpfung erhalten. Was diese für sie bedeutet und welche Reaktionen ihr Körper – vor allem auch ihr Blutzucker – zeigten, beschreibt sie in ihrem aktuellen Kolumnen-Beitrag.

Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden: Ende März wurde ich gegen COVID-19 geimpft. Endlich! Nach dem Tag der Impfung habe ich mich wirklich lange gesehnt. Zwar ändert sich dadurch natürlich nicht direkt etwas in meinem Alltag, und die Impfung selbst bietet auch keinen hundertprozentigen Schutz.

Aber nach langer Zeit so ein kleines bisschen Durchatmen, ein bisschen weniger Angst haben, das kann mir die Impfung aktuell auf jeden Fall geben. Und darauf wartete ich, wie viele von uns, ungeduldig. Über mögliche Impfreaktionen habe ich mich im Vorfeld natürlich informiert und war gespannt, wie mein Körper und mein Diabetes wohl darauf reagieren würden.

Spontaner Impftermin kurz vor Ostern

Kurz vor Ostern war es dann tatsächlich so weit: Mein recht spontaner Impftermin stand an, und das auch noch in dem geschützten Raum meiner Hausarztpraxis bei mir um die Ecke. Somit war es dort auch Zeit für meinen allerersten COVID-19-Schnelltest. Diesen muss man vor der Impfung machen, denn geimpft wird nur, wer negativ und, falls bereits erkrankt, seit mindestens drei Monaten genesen ist. Das Impfen selbst ging, wie jede andere Impfung auch, sehr, sehr schnell. Ein kleiner Piks.

Danach bin ich wieder nach Hause gegangen und konnte sogar noch ein paar Stunden arbeiten, bevor ich dann nach und nach müder wurde. Die folgenden Stunden und Tage waren gefüllt von unterschiedlichsten Reaktionen meines Körpers auf die Impfung, und den Rest der kurzen Osterwoche konnte ich dann nicht mehr arbeiten. Denn zur starken Müdigkeit kam bei mir am Abend Fieber mit steigenden Temperaturen. Mein Immunsystem war also aktiv.

Stabiler Blutzucker trotz Impfreaktion

Das letzte Mal Fieber war bei mir bestimmt 15 Jahre her, daher wusste ich gar nicht mehr so genau, wie sich das anfühlt – und ich brauche es auch so schnell nicht wieder. Mein Kopf wurde langsam heißer und immer heißer. Gleichzeitig setzte ein Schüttelfrost ein, und meine Haut reagierte sehr sensibel auf verschiedenste Stoffe und Berührungen. Die erste Nacht nach der Impfung war kurz und wurde mehrmals unterbrochen, ich wachte oft auf. Und mein linker Arm, der Impfarm, schmerzte rund um die Einstichstelle.

Der Tag nach der Impfung war geprägt von Fieber und Gliederschmerzen, und erst am zweiten Tag nach der Impfung ging das Fieber langsam wieder runter. Die Körperschmerzen waren noch ein paar Tage da, die Erschöpfung auch. Am längsten blieben ein leicht kribbeliges Gefühl und ein Druck im Impfarm, was beides nach 5 Tagen wegging. Übrigens: Mein Blutzucker war die ganze Zeit über relativ stabil, leicht erhöht, manchmal leicht zu niedrig, aber alles machbar. Alles in allem ein paar Tage für das große Ganze. Würde ich es wieder machen? Klar!

Eure Tine

Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter icaneateverything.com sowie auf der Blood Sugar Lounge und schreibt regelmäßig in ihrer Diabetes-Journal-Kolumne „diabetes and the city“ über ihr Leben mit Diabetes in Berlin.

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (6) Seite 44

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