Joachim Fuchsberger verstorben

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Joachim Fuchsberger verstorben

Joachim „Blacky“ Fuchsberger ist am heutigen Donnerstag (11. September 2014) verstorben. Der Schauspieler und Entertainer engagierte sich nach dem Tod seines an Typ-1-Diabetes erkrankten Sohnes Thomas sehr in Sachen Diabetes-Aufklärung.

Blacky Fuchsberger wurde 1927 in Stuttgart geboren. Als junger Mann ging er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst unterschiedlichen Tätigkeiten nach und landete schließlich 1950 beim Bayerischen Rundfunk, wo er als Hörfunksprecher und Texter arbeitete. Bald übernahm er auch kleinere Rollen in Film- und Fernsehproduktionen.

Im Jahr 1954 gelang ihm dann der Durchbruch als Hauptdarsteller in dem dreiteiligen Kriegsdrama „08/15“. Es folgten Rollen in mehreren Heimatfilmen, bis er sich in den 1960er Jahren durch Edgar-Wallace-Verfilmungen und andere Krimis zum nationalen Kinostar etablierte. Ab den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wirkte er dann vornehmlich als Moderator beim Fernsehen (u. a. „Auf Los geht’s los“, „Heut’ abend“ und „Terra Australis“).

Sein Sohn starb an den Folgen einer schweren Unterzuckerung

Blacky Fuchsberger war seit 1954 bis zu seinem Tod mit seiner zweiten Ehefrau Gundula (geb. Korte) verheiratet. Ein harter persönlicher Schicksalsschlag ereilte ihn und seine Frau, als im Jahr 2010 der gemeinsame Sohn Thomas im Alter von 53 Jahren an den Folgen einer schweren Unterzuckerung verstarb.

Tommy, wie sein Sohn gerufen wurde, erkrankte im Alter von 19 Jahren an Typ-1-Diabetes. Laut dem Münchner Diabetes-Experten Prof. Dr. Hellmut Mehnert, der Thomas Fuchsberger auch behandelte, litt er an einer besonders labilen, zu Unterzuckerungen neigenden Form der Stoffwechselerkrankung, die trotz starker Bemühungen nur schwer zu kontrollieren war.

Engagement bei der „Diabetes Charity Gala“

Der frühe Tod von Thomas belastete Blacky Fuchsberger so sehr, dass er sich danach umfangreich engagierte, um die Öffentlichkeit über den Diabetes und seine potentiellen Folgen aufzuklären. So war er fester Bestandteil der Diabetes Charity Gala, auf der auch der nach seinem Sohn benannte „Thomas-Fuchsberger-Preis“ verliehen wurde.

Mit dieser, mit 5.000 Euro dotierten Auszeichnung ehrt die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe seit 2011 jährlich eine ehrenamtlich tätige Person, die mit ihrem Projekt zur Diabetes-Aufklärung beiträgt und/oder praktische Hilfe im Umgang mit der Krankheit leistet.

„Ich bin jetzt auch Diabetiker“

Blacky Fuchsberger hatte sichtlich Freude an der Gala und ihren Zielen. Bei der ersten Verleihung des „Thomas-Fuchsberger-Preises“ sagte er: „Tommy guckt uns heute von oben zu und applaudiert!“ Ihm stockte die Stimme, dann klatschte er in die Hände.

Auf der letztjährigen Veranstaltung gestand er auf der Bühne: „Seit meinem Schlaganfall habe ich die große Ehre, meinem Sohn zu folgen. Ich bin jetzt auch Diabetiker.“ Bereits im Jahr 2003 erlitt Fuchsberger einen leichten Schlaganfall, nachdem er drei Operationen am Herzen hinter sich hatte. Im Juni 2013 hatte er dann einen zweiten Schlaganfall.

Joachim Fuchsberger über Diabetes:

„Die Einführung des Insulin-Pens war damals in der Behandlung meines Sohnes Thomas die entscheidende Verbesserung. Die Behandlung durch verschiedene Arten von Insulin brachte im Lauf der Zeit große Erleichterungen für Diabetiker.

Zunehmende Öffentlichkeitsarbeit und die Behandlung des Themas Diabetes in den Medien führten zu einer besseren Einstellung gegenüber den Betroffenen. Die Aufklärung über die Erscheinungskriterien bei Unterzuckerung haben in vielen Fällen dazu geführt, dass die Betroffenen schnelle und richtige Hilfe erfahren haben.

Diabetiker sollen ihre Umgebung darauf aufmerksam machen, was im Fall einer Unterzuckerung getan werden muss. Diabetiker sind nicht krank, sie sind bedingt gesund.

Am 11. September 2014 ist Joachim „Blacky“ Fuchsberger im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Grünwald bei München gestorben.


von Gregor Hess

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • darktear antwortete vor 1 Woche

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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